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medicus hat geschrieben:https://www.etymonline.com/word/merry
sinemetu hat geschrieben:oder was mit Mary zu tun hat?
Prudentius hat geschrieben:Etymologischen Unfug gab es auch schon in der Antike;
Prudentius hat geschrieben:Etymologie ist für uns "Rhizologie", d.h. wir tasten uns mithilfe von Belegen und Lautgesetzen von einer gegebenen Wortform zurück zur ursprünglichen Wurzel. Das Verfahren ist Teil der positivistischen modernen Wissenschaft, d.h. real ist für uns nur, was auf nachprüfbarer Erfahrung beruht.
Prudentius hat geschrieben:Ganz anders die frühere Auffassung: Etymologie war für die frühen Denker ein Mittel, hinter den alltäglichen Wörtern in den Bereich des Eigentlichen, des Ursprünglichen, des Natürlichen vorzudringen; also sie war ein Einstieg in Metaphysik; sie verhalf, vom Flüchtigen zum Grundlegenden, Tragenden zu gelangen.
Prudentius hat geschrieben:Ein Beispiel für diese urspr. Etymologie bietet Heidegger, seine Deutung von Wahrheit, aletheia als a-letheia, als "Unverborgenheit"; es wurde ihm entgegengehalten, dass die Etymologie nicht belegt ist, aber darauf kam es nicht an, sondern etwas sichtbar zu machen, den Blick für eine neue Dimension zu öffnen.
Prudentius hat geschrieben:Siechen gehört rhizologisch zu Seuche und engl. sick, germ. Wurzel, die "krank" bedeutet.
Sucht dagen zu suchen, intensives Sehen; u-Ablaut wie Flug - fliegen, Fluss - fließen, Guss - gießen, Genuss - genießen.
Mich dünkt, daß die "ursprüngliche Wurzel" eine positivistische Chimäre ist.
Prudentius hat geschrieben:, Gruft von graben,
Prudentius hat geschrieben:Gut, gut, aber die Sucht als Krankheit ist ein krankhaftes Suchen, und die Analogien drängen sich auf, Zucht von ziehen, Kluft von klaffen, Gruft von graben, Verlust von verlieren, Frost von frieren..., und die Sehnsucht ist ein Suchen zu sehen.
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