Salve liebe Mystica,
ich habe extra nachgeschaut: Bei uns braucht es, um das juristische Bachelor- und Masterstudium in Angriff zu nehmen, "nur" ein eidgenössisches Maturitätszeugnis. Kein Wort von Lateinkenntnissen, aber gute Kenntnisse einer zweiten Sprache werden empfohlen. Beim Studienplan wird Englisch erwähnt.
Das war übrigens bei uns in den 70 er Jahren auch schon so - es konnten auch Maturanden mit dem Typus C, also ohne Latein, Medizin, Tier- und Zahnmedizin studieren. Und schon damals, ausser in Anatomie, hatte man keine Vorteile von der Lateinmatur. Ich glaube, über 2000 Jahre nach der Gründung des römischen Reiches sind Lateinkenntnisse, wie Du sie hast, nur noch nötig für das Studium der katholischen Theologie und natürlich für Lateinlehrer. Aber warum hat Luther die Bibel auf Deutsch übersetzt? Doch damit die einfachen Leute sie verstehen konnten. Bei uns werden Prozesse auf Bezirksebene (erste Instanz) im Dialekt abgehalten.
Von der zweiten Instanz (Obergericht) weiss ich es nicht sicher, aber vermutlich auch.
Medicus domesticus hat geschrieben:Medizin hat eine der meisten noch existierenden Bezeichnungen in Griechisch und Latein. Man kann daraus aber nicht ableiten, dass deswegen die Qualifikation und Qualität der Kollegen schlechter ist. Ich kenne viele Kollegen, die nie Latein hatten, aber trotzdem extrem gute Kollegen sind.
Dieser Aussage von Medicus domesticus kann ich nur unterschreiben: Ob Du ein guter BerufsmannIn bist oder nicht, hängt mit dem "Herzblut" und Einsatz zusammen, mit denen Du Dich in den Beruf "kniest".
Unsereiner freut sich einfach, wenn er/sie ab und zu etwas versteht, und sich erinnert, dass er/sie das grosse Glück hatte, eine breite Allgemeinbildung erwerben zu können.
Salve
Veterinaria