Heute traf mein Bewusstsein das erste mal auf das Wort Porajmos:
und zwar hier: https://www.n-tv.de/panorama/Touristin- ... 79211.html (ganz hinten)
Leider wird nicht ganz klar, wie man das Wort spricht. Gefühlsmässig tendier ich zu Porajmosch, aber das steht nicht da.
Da hat sich unser ThinkDesign wieder was Schönes ausgedacht. Ich finde die Tendenz, jedem Massenmord-Geschehen ein eigenes Wort zu verpassen partiell gut.* So bleiben sie besser haften und auch präsent. Holodomor ist ja quasi zur Gründungslegende der Ukraine geworden. Holocaust zu der von Israel. Nur fehlt mir noch ein passender Begriff für die ebenfalls per social engineering veranstalteteten Gräuel in Kambodschah und Burundi. Oder für das, was seit 73 in Äthiopien passiert. Leider werden diese Worte immer erst rechts spät geprägt, Holocaust erst ca. 40 Jahre später. Bin gespannt, ob Pandemie eines Tages auch in diese Liste eingereiht wird. Wie nennen die Armenier eigentlich Ihren Genozid?
Das Geschehen im Lager in Polenhalte ich übrigens für arg geschmacklos, besser wäre hier impius. Aber sollen Geschmacklosigkeiten nach europäischem Recht strafbar sein? Die Wirklichkeit und Geschichte an sich enthält massiv Geschmacklosigkeiten, und vor allem das, was heute unter Kunst abgeht. Wenn die Erinnerungsindustrie ihr Gedankengut zur verfassten Religion erklären würde, könnte man von "provokativer Verletzung religiöser Gefühle" sprechen. Es käme also für einen gerechten Richter** auf die Zahl der Rezipienten dieser Szene an. Spricht die Tatsache der photografischen Aufnahme an sich schon für einen Willen zur Verbreitung des provokativen Bildes oder ist grundsätzlich erst einmal nur von der Fixation eines persönlichen Erinnerungsmomentes auszugehen? Vor allem, welche Biene hat die Holländerin gestochen, sich derart zu exponieren. Waren ihre Vorväter etwa aktiv beteiligt? Vllt hat sie aber nur ein Lehrvideo gedreht?
* warum nur partiell gut? Man muss auch an die Nachwelt denken, stellen Sie sich Kinder vor, die in der Grundschule ein lange Liste von Greueltaten lernen müssen. Wie entwickelt sich deren Weltbild. Ich stelle zunehmend fest, wie mein Weltbild durch die Kriegserlebnisse meiner Eltern geprägt wurde, die diese als Kinder hatten. Es gibt auch ein Recht auf Vergessen.
** gerechte Richter gibt es nicht! Diejenigen, die ich bisher in Aktion erlebt hatte, kann man nicht mal als ungerecht bezeichnen. Das war eine neue Kategorie, für die es noch keine Bezeichnung gibt.