von marcus03 » Do 26. Aug 2021, 11:41
Obiter:
feudal Adj. ‘das Lehnswesen, den mittelalterlichen Lehnsstaat und die Privilegien des Adels betreffend’. Zuerst feudalisch (17./18. Jh.), danach feudal ‘das Lehnswesen betreffend’ (um 1800), auch ‘adlig, vornehm’ sowie ‘reaktionär’ (2. Hälfte 19. Jh.), entlehnt aus mlat. feodalis, feudalis ‘belehnt, auf das Lehnswesen bezüglich’. Zugrunde liegt germ. (anfrk.) *fehu ‘Vieh, Besitz’ (vgl. asächs. fehu, s. Vieh). Dieses erlangt im Karolingerreich (9. Jh.) die Bedeutung ‘erbliches Lehen’ und wird in diesem Sinne latinisiert zu mlat. feum, fevum (10. Jh.) bzw. (in Analogie zu dem semantisch nahestehenden Rechtsbegriff mlat. alodum, allodium ‘Eigentum, Eigengut’, aus afrk. alōd ‘Habe, Besitz’) zu mlat. feodum (9. Jh.), feudum (11. Jh.). Feudalismus m. ‘Lehnswesen’, Gesellschaft, in der die Hoheitsrechte durch die aristokratische und klerikale, über den Grundbesitz verfügende Oberschicht (Feudalherren) ausgeübt werden (1. Hälfte 19. Jh.). feudalistisch Adj. ‘die feudale Gesellschaftsform betreffend, auf den Feudalismus bezüglich’ (19. Jh.).