Nun ja, o Marcus 03, das flotte Poem geht - Vorrecht von Poemen - kaum auf die thrasybulischen Argumente ein, es holpert bisweilen in der Metrik und weiß dennoch sich (und andere) durch Aufmunterung zu ergötzen.
In diesem Kontext nicht ganz fehl am Platze allerhand Verse mit in/auf die Spitze getriebener sinemetuscher "Semantischer Gravidität(1) und semantischer Gravitation(2)", ......:
Anapäst:
Was sich von alten Zeiten sagen lässt?
Man starb im Krieg und Anapäst.
Ich-AG
So mancher sucht sein wahres Ich
AG, Ag, es lohnt sich nich.
Fanfaren
Die Lyrik bringt recht wenig Beute.
Fanfaren wir zur Prosa, Leute?
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(1)
Mir geschah heuer das Mißgeschick, alle meine gehörnten Jungböcke zu schlachten, und siehe zwei der Cornuten waren praegnans et gravide, obwohl im Buche steht, bei den Kameruns sind die Weibchen hornlos. Es geschehen noch Zeichen und Wunder ... soviel zu den Büchern und zum Menschen "....Und was er dann von selbst nicht weiß, Das schlägt er in den Büchern nach . ..." Herr Tarnow
(2) Taube und taub
Ich wollte noch auf den notwendig gegebenen Zusammenhang von taub und doof hinweisen. Wer taub ist, bei dem wird in früheren Zeiten auch die Begriffsbildung nur sehr eingeschränkt erfolgt sein. Da das Wissen direkt abhängig von der Anzahl der beherrschten Worte (Begriffe) ist, wird der Taube tendenziell auch doof gewesen sein.
Folge davon: Wer wenig Begriffe hat, hat auch wenig zu sagen. Die Stummheit des Taubstummen ist also doppelt begründet, einmal durch die eingeschränkte Begriffswelt ein andermal durch das Nichtvorhandensein der Lautwahrnahme, wodurch die Begriffe, weil man keine Lautung hat, erst haben gar nicht gespeichert werden können. Durch die eingeschränkte Begrifflichkeit ist natürlich auch das Sehvermögen eingeschränkt, denn der Mensch sieht nur, was er auch weiss. Das Sehzentrum kann als gesehen nur abspeichern, was es als Begriff schon hat, wofür es - computertechnisch gesprochen - schon eine Adresse angelegt hat.
Ich hoffe, die moderne Medizin und hat inzwischen diesen malignen Verkettungen einiges entgegenzusetzen.
Ich möchte hier noch mal gegen die rhizologische Realität etwas sagen. Es ist letztlich hochegal, ob zwei Begriffe hetero- oder homoiorhiz sind. Begriffe, die sachlich miteinander zusammenhängen, werden lautlich immer aufeinander zusteuern. Sie verhalten sich folglich semantisch gravitativ.
greetse
Thrasybulos
Das ist jetzt, lieber medicus domesticus, die burleske Zwischenmusik - nach einem ernst gemeinten Anliegen ( bitte bleiben).