von Laptop » Mi 21. Aug 2019, 01:08
Wenn Niedermann ausgerechnet dieses Grabmal als Beispiel anführt, dann gibt es wohl nicht allzu viele Fälle, bei denen Doppelgrapheme für Langvokale geschrieben wurden. Übrigens, das Schöne ist, daß solche Unregelmäßigkeiten wie FEIDA sehr viel zwischen den Zeilen sprechen. So liegt es nahe, daß nicht nur bei fidus der Stammvokal irgendwo zwischen i und e zu verorten war, sondern auch der Stammvokal des etymologisch nahestehenden foedus (Bündnis). Und daß foedus (Bündnis) somit anders ausgesprochen wurde als bspw. foedus (häßlich). Vielleicht sowas wie fejduß statt fojduß. Nur mal als Gedankspiel, sit venia literis: fidus als fejduß. foedus (Bündnis), ganz genauso fejduß. foedus (häßlich) als fujduß (> pfui, der Süddeutsche sagt sogar ohne p "fui daibel"). Denn glaubt Ihr wirklich, daß "treu" und "häßlich" homophon waren? Die Ehefrau hatte stereotyperweise treu zu sein, und es gibt für Frauen kaum etwas Schlimmeres in der Welt als häßlich zu sein. Beide Vorstellungen haben nicht dieselbe Wertebene.
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Laptop am Mi 21. Aug 2019, 22:45, insgesamt 1-mal geändert.
SI·CICERONEM·ÆMVLARIS·VERE·NON·VIVAS (get a life!) OBITER·DICTVM·BREVITAS·DELECTAT (keep it short and simple = kiss)