Nach Taubers Aussetzer "Grundrechte außer Kraft setzen" betrachte ich das Wort Grundrecht. Gab es im alten Rom - die Justiz haben wir von den Römern - eigentlich irgendwelche "Jura" die mit einem anderen Worte zusammengesetzt waren? Also, ich finde schon merkwürdig, daß man ein Recht mit etwas spickt. Das Normale ist doch, daß mit einem zweiten Wort, also mit einem Kompositum der Prozess des Zerredens beginnt. Wenn etwas recht ist, ist es recht, es kann nicht grundrecht sein. Es kann auch nicht etwas rechter, und was anderes etwas weniger recht sein. Entweder eine Tat ist recht, oder unrecht! Basta! Tertium non datur! Das es Rechte verschiedenen Gewichtes gibt, sei unbestritten. Die Praxis ist jedoch, je grundlegender ein Recht, desto mehr Professuren und Papier, aber desto eher wird es gebrochen. Wir erinnern uns noch der Unverletzlichkeit der Wohnung, eines alten germanischen Rechtes, welches die Fürsten mittels der Einführung des Spitzelwesens, das ist das Schornsteinfegertum, schliffen, und welches heute seine Krönung bei GSG9 Einsätzen in den Wohnungen Unschuldiger findet. Oder des Briefgeheimnisses. Eine der wesentlichen gründe der verstärkten technischen Unterstützung der Macht zur Einführung des Internettes, war der innige Wunsch der Macht, endlich automatisch in den Auslassungen der Bürger mitlesen zu können. Die Macht will nicht nur das wollen, sondern auch das Denken und Fühlen bestimmen und anleiten. Es geht nicht mehr nur um Think-Design, es geht nur noch um Sein-Design. Es ist doch klar, daß hierbei die Grundrechte nur noch stören.
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