oder der Aufreger aller Glattgebügelten
oder der Stau im Mainstream
oder die Jaulboje in der Stromlinie
Ok, ok, man sollte Fütterungen bei Jaulbojen tunlichst vermeiden, aber .....
(1) "Und eine politische Schlagseite habe ich eigentlich nicht wahrgenommen"
1.1 "Gewusle und Humanismus im denkbar weitesten Sinne"
Prudentius hat geschrieben:
(..) ich glaube, ihr sprecht eine zu rauhe Sprache, unsere Sparte "Sonstiges" wäre ja eine völlig tote Ecke, und eine politische Schlagseite habe ich eigentlich nicht wahrgenommen, eher ein geistiges Gewusle (…)
Mit dem L-Forum hat das alles auch zu tun, denn wir verstehen uns ja nicht nur als die Deklinationsprofis , sondern wir haben unter dem Stichwort Humanismus, im weitesten denkbaren Sinn, eine Kontinuität von der l. Antike bis zur heutigen Welt im Auge.
1.2 "Rein Sprachliches"
(…) handelt es sich hier mitnichten um sowas, sondern um ein rein sprachliches Problem, bzw. Phänomen, welches auch thematisiert wurde. Ich bin jetzt nicht der, der die Lektüre der Suchtexte verändert, nur weil irgendjemand meint, (…) sinemetu
1.3 Feindbild und Selbstbild
sinemetu hat geschrieben:Willimox,
Du kommst mich immer vor, wie ein roter Politruk,
Du sollst wissen, ich bin der politische Widerspruch an sich, der Aufreger aller Glattgebügelten, der Stau im Mainstream und die Jaulboje in der Stromlinie.
Es soll Dich nicht wundern, daß ich fast nur Nicht-Mainsream zu mir nehme, weil den Mainstream die Leute sowieso verbreiten.
Also wundere Dich nicht über meine Quelle, und sei dessen gewiss: Es sind die Harmloseren.
Sinemetu Mi, 20 Jul,2016 20:58
(2) Das Gewusle um „jede Menge“
2.1 Sinemetus "sprachliche Frage"
Hier eine aktuelle, eher harmlose Probe von Sinemetus "rein sprachlich" ( orientiertem Diskurs.
Sinemetu stellt eine Frage nach der Sprachrichtigkeit einer Textpassage aktuellen Politikgeschehens. AfD-Mann Gedeon steht parteiintern in der Kritik. Eine Pressemitteilung über den Antisemitismusvorwurf (unter anderem Gedeons Hinweis auf die „Protokolle der Weisen von Zion“) und andere Vorwürfe wird in der „bürgerlichen“ Presse so formuliert und Sinemetu stellt Fagen:
sinemetu hat geschrieben:Das Werk des baden-württembergischen AfD-Abgeordneten Wolfgang Gedeon vom November vergangenen Jahres ist nur 56 Seiten dick, enthält aber jede Menge kruder Theorien, revanchistische Ansichten und antisemitischer Vorurteile.
Quelle: http://www.tagesspiegel.de/politik/stre ... 36796.html
Es geht sich um Folgendes.
kruder Theorien ist ein Genitiv
revanchistische Ansichten ist Nominativ
antisemitischer Vorurteile ist Genitiv.
Normalerweise müßte in einer Aufzählung alles im gleichen Fall, hier im Gen. Plural stehen. Der Autor, ob bewußt oder unbewußt sei dahingestellt, durchbricht aber dieses Prinzip. Als Deutschlehrer würde ich hier nicht orthografisch argumentieren, sondern eher stilistisch die Sache ankreuzen. Wie nennt man das Phänomen?
2.2 Das Lügenproblem. Sinemetu bringt die "Lügenpresse" in's Spiel
Dies sprachorientierte Anliegen wird im Forum gewürdigt, recht erschöpfend:
Nun stellt sich Sinemetu allerdings die Frage, wie denn das mit „jeder Menge“ sei.
von sinemetu » Sa 9. Jul 2016, 09:31
Okay oder oke, Willimox. Trotzdem, mich interessiert ein vollständiger Fehlerkatalog.
Was aber sagst Du, oder wie sollen wir klassifizieren die fette Lüge (Lügenpresse) in dem Satz.
Dort spricht man von "jeder Menge", obwohl dies falsch ist. Es handelt sich um eine Menge. Man verwechselt, um der Tendenz willen, eins mit unendlich. Ich weiß nicht mal, ob dies noch unter den Begriff Übertreibung gefasst werden kann...
viewtopic.php?f=11&t=43840&hilit=Jede+Menge#p331134
Kurz nachgedacht. Es bezeichne - so meint er es wohl - der Ausdruck "jede Menge" genau und wörtlich genommen eine unzählige Mengenansammlung. Und damit sei ja die Wirklichkeit verfehlt, es sei zu verzeichnen eine „tendenziöse“ Lüge und es sei (daher?) sowas wie die „Lügenpresse“ irgendwie im Spiel und angebracht.
Dass die Formulierung „jede Menge“ auch so viel wie „sehr viel“ bedeuten kann - egal.
Dass Sinemetu diese Phrase denn auch an anderer verschwurbelter Stelle genau so verwendet?
sinemetu hat geschrieben: ...meines Wissens ist entartete Kunst eine Nazi-Prägung für versch. Künstler und Stile der Vornazizeit, während "verfemte Kunst" eine Nachnazi-Prägung für in Lagern entstandene Werke ist. Interessant ist, daß das berühmte "Arbeit macht frei" in einem Lager ausgeführt worden ist. M. W. zählt* es aber nicht zur verfemten Kunst. Wenn man von verfemte Kunst mal die Anführungszeichen weglässt, so gibt es heute auch jede Menge verfemte Kunst. Ich denke nur an den Erdowahn Hit, der in der Türkei und der türk. Gemeinde in D sicherlich auch verfemt ist.
Nunja - egal.
2.3 Die Alternative Partei ist (beklagenswerter Weise) auch nur so eine restriktiv-vorsichtige Partei
Nach allerlei Geplänkel über die Stichhaltigkeit solcher Ausführungen stellt Sinemetu etwas dunkel fest:
sinemetu hat geschrieben:(...) und korrekt ist auch, wenn eine Partei nicht jede Meinung innerhalb ihrer Grenzen akzeptiert, mißlich ist nur, wenn dieselbe Partei dann den anderen gegenüber vorgibt, politisch inkorrekt zu sein. Sie haut in Wirklichkeit in dieselbe Kerbe, wie all die anderen ....
Was das bedeuten mag?
Nun, ein bestimmter AfD-Flügel will bestimmte Behauptungen nicht zulassen. Damit aber – man denke – lässt die Partei das hinter sich, was sie von etablierten Mainstreamparteien doch eigentlich unterscheiden soll: die Akzeptanz politisch inkorrekter Ansichten und ihrer Verfechter…
(3) Das Gespenst des diktatorischen Kommunismus und seiner Handlanger in der Perspektive von S.
Bringen wir Fleißarbeit und Ermüdungserscheinungen möglichst schnell zu ihrem ernüchternden Abschluss. Verweisen wir summarisch auf vergangene Diskurse, wo sich furchtloses Denken über „Denkverbote“ auch sonst allerlei Sträuße liefert (und flicht).
3.1 Marxens Massaker
Warum man behaupten kann, Marx habe – ähnlich wie Hitler in „Mein Kampf“ – in seinem (atheistisch-prometheischen Gedicht für den Vater Marx) – seine völkervernichtende Ideologie voraus angekündigt?
http://www.latein.at/phpBB/viewtopic.php?f=11&t=37056&hilit=Marx
3.2 Stigmata
Warum man behaupten kann, dass Zweifel an den Stigmata der Therese Neumann oder an der Teufelsbesessenheit von Anneliese Michel ein typisch marxistisch- rationales Lagerdenken und tyrannisch-diktatorische Brutalität beweisen?
http://www.latein.at/phpBB/viewtopic.php?f=11&t=36150&hilit=+Anneliese+Michel#p266586
3.3 Tenor:
Wer mir widerspricht, der will mir Denkfreiheit verbieten – solches Verbieten ist das Erkennungszeichen kommunistisch-brutalen Denkens ….. Und dieser Kommunismus soll mich nie wieder niederdrücken ...
3.4 Fazit:
Geistiges Gewusle, hochpotenziert,
politische Schlagseite, unverrückbar gefestigt,
„tote Ecke“ inclusive,
( "rein" sprachliche, tendenzfreie Beiträge, sporadisch vorhanden).
(4) Bonustrack (für die Genossen, die hier sicher mitlesen )
Was ein rechter, roter Politruck ist (siehe 1 oben, "Feindbild und Selbstbild"), der singt parallel - beim Lesen von einschlägigen Sinemetu- Texten - halblaut, bis laut das Tschekistenlied. Das auf der Langspielplatte zum 40jährigem Bestehen des MfS. Vom Ost-Berliner Spionagechef und Freizeit-Schriftsteller ("Die Troika") Markus Wolf in eine deutsche Fassung gebrachte - also jetzt kommts raus - die deutsche Fassung der russische Hymne auf die sowjetische Geheimpolizei Tscheka:
KUNDSCHAFTERLIED
Euer Dienst ist die Aufklärung,
Namen bleiben geheim
Unauffällig die Leistungen,
Stets im Blickfeld der Feind
Das Gespräch mit Genossen,
viel zu selten daheim,
Für das Tragen der Orden
Bleibt oft nicht mehr die Zeit.
Wachsam sein, immerzu, - Wachsam sein!
Und das Herz ohne Ruh' - Wachsam sein!
Auch in friedlicher Zeit - Wachsam sein! - nie geschont.
Tschekisten, Beschützer des Friedens der Menschen,
Soldaten der unsichtbaren Front.
Selbst beim Lachen und Fröhlichsein
Bleibt die Sehnsucht sehr groß
Nach den Lieben zu Hau-aus' ?
vielleicht einem Jungen.
Gar zu oft war der Abschied
Viel zu schnell, fa-ast wortlos.
Nun summt Ihr beim Träumen
Die Lieder früher oft gesungen.
Jeder dieser Soldaten
Kämpft am Frontabschnitt allein
Und doch lernt jeder einzelne
Kraft der Vielen zu erkennen
Auf den Seiten im Buch des Ruhms
Werden die Namen sein,
All der Mutigen, die wir nicht,
Heute noch nicht nennen.
http://www.dailymotion.com/video/x27ec46_euer-dienst-ist-die-aufklarung_creation
Ab 0.44 das Lied
P.S.
Übrigens an der Wand meines Arbeitszimmers hängt ein Bild aus tief prägenden Jugendjahren. Wie sagte der verehrte Lehrer (links) immer wieder zu dem aufnahmebereiten Knaben? „Wo man Holz sägt, Wladimir Willimox, da fallen die Späne“.
http://tinyurl.com/zrlqkcn