Übersetzungsforum - Eine echte Hilfe?

Fragen, Anmerkungen und Kritik zum Forenbetrieb

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Beitragvon Chrysostomus » Di 17. Sep 2002, 22:15

Ich finde es ja prinzipiell super, dass es ein Übersetzungsforum für die armen Schüler gibt, die sich mit Hilfe lieber fleißiger Zeitgenossen ihre Hausaufgaben sparen können.

Aber meint ihr, dass ihr den Leuten mit euren Komplettübersetzungen wirklich helft? Wie wäre es denn, anstelle fertiger Übersetzungen (häufig auch noch mit Fehlern) den Fragenden nur einige Konstruktions- bzw. Vokabelhilfen zu geben, damit sie mit diesen Hilfen dann selbst die Übersetzungen schaffen?

Ein Schüler, der nur Übersetzungen abschreibt, wird Latein niemals verstehen lernen. Man erweist dem Sinn des Forums damit vielleicht einen Bärendienst.
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Beitragvon Kira » Mi 18. Sep 2002, 01:21

Das muss doch jeder selbst wissen. Ich stelle meine Texte auch lieber zum Korrigieren rein (und sorge damit wahrscheinlich für allgemeine Belustigung) und gehe nach der Korrektur allen mit Grammatikfragen auf den Zeiger...
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Beitragvon Felix » Mi 18. Sep 2002, 11:07

@ Chrysostomus:
Genau meine Meinung. Habe ich im Forum hier auch schon mal gesagt und es hagelte nur Kritik und Totschlag ;-)
Nein, im Ernst: Ihr helft den Schülern nicht. Und wenn euch wirklich etwas an Latein liegt, solltet ihr es bei Hilfen belassen.
Beispielsweise Formen bestimmen, Vokabeln sagen, Satzkonstruktionen klar darlagen et cetera...

Gruß
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Lücken in der Grammatik, Probleme mit dem Übersetzen und den Hausaufgaben, schlechte Noten in Latein? Das muss nicht sein: http://www.lateinschueler.de
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Beitragvon chefren » Mi 18. Sep 2002, 16:56

Die Leute verlassen sich halt einfach auf dieses Forum hier, und machen sich kaum noch mühe etwas selbst zu machen.

Einzelne Wörter find ich ja in Ordnung, ab und an findet man die wirklich nicht im WB sofern man was spezielles sucht.

Aber neuerdings machen sich die Leute nicht mal mehr die Mühe den zu übersetzenden Text zu posten sondern man erhält nur Buch und Lektion in der sich der Text befindet.
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Donec eris sospes, multos numerabis amicos: Tempora si fuerint nubila, solus eris.
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Beitragvon Felix » Mi 18. Sep 2002, 17:15

Ja. Es wird bedenklich...:-/
Sollte man sich mal Gedanken drüber machen!

Gruß
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Beitragvon vir pecuniae » Mi 18. Sep 2002, 21:10

Am besten wär´s wenn man nur Hilfestellung geben würde.
vir pecuniae
 

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Beitragvon Joachim Losehand » Do 19. Sep 2002, 13:54

Und auch dazu gebe ich mal meinen Senf dazu ... :-O

a) Es hat sich bislang als hilfreich erwiesen ab und an kleinere Textpassagen oder einzelne Sätze "coram publico" zu übersetzen, wie man vielleicht als Sportlehrer auch mal eben einen Flic-Flac oder eine Rolle vorwärts hinlegt und zeigt, wie es denn aussehen sollte, wenn's fertig ist.

Und wer sich nicht selbst besch... betrügt, kann mit zweisprachigen Ausgaben klassischer Texte (oder mit einer Übersetzung eines Schulbuch-Textes) sich eine gute Übung auch allein verschaffen.

b) Bedenklich ist eher: "boah ey, schwer, die Hausarbeit, das laß' ich mir (von den Spinnern) im Forum übersetzen ... laß' die man machen"

Allerdings ist mit der Einstellung natürlich doch ab und an ein Pott zu gewinnen, was die umfangreiche Sammlung von Referaten/Fach-/Seminararbeiten im Internet zeigt. Ob einem das persönlich zuwider ist, liegt bei jedem selbst.

c) Was über einen üblichen Schwierigkeitsgrad hinausgeht und keinerlei Anreize bietet muß man ja auch nicht - nach dem Freiwilligkeits-Prinzip - übersetzen. Und wenn man (Stichwort: (c)-Verletzung) nicht gleich ein ganzes Unterrichtswerk übersetzt, und das dann kommerziell vermarktet, dann kann man sich ja auch daran erinnern, daß eine Dolmetsch-/Übersetzer-Tätigkeit eine durchaus lohnenswerte Sache ist und als solche für den reinen Privatgebrauch im Einzelfall nicht juristisch exekutierbar ist.

d) Und wenn man alles "gratis", also für einen dankbar-feuchten Händedruck macht, dann kann man sich daran freuen, sich selbst (und jemand anderes) eine Freude gemacht und selbst auch etwas gelernt/geübt zu haben.

e) NB zum (c)-Problem: wenn man den Suchenden versucht zu verklickern, daß sie ohne Quellen-Angabe (Felix etc.) ihren Übersetzungswunsch (lat. Originaltext) posten, dann halten sich 1) die Übersetzungswünsche quantitativ auch vielleicht in Grenzen, und 2) kann man von mir oder anderen Usern nicht verlangen, daß man weiß, wo und ob irgendein lateinischer Text woauchimmer steht ...

Oder ist das bedenklich?
- Editiert von Joachim Losehand am 19.09.2002, 14:01 -
Joachim Losehand
 

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Beitragvon Joachim Losehand » Do 19. Sep 2002, 15:00

NB 2: Wenn nicht irgendwelche Seppels versuchen würden, aus allem Kapital zu schlagen, also unkontrollierte Übersetzungen ganzer Lehrbücher zu "Unkostenbeiträgen" o.s.ä. wie warmes Bier zu verschachern, dann gäbe es die (c)-Problematik auch nicht. An unserer Schule kursierten offiziell Lösungen und Übersetzungen zu den Unterrichtswerken, erstellt von Schülern und redigiert von den Professoren, und kein unterbeschäftigter Haus-Jusititiar hat sich auch nur die Bohne dafür interessiert ...

Abgesehen davon sollten die Macher heutiger Unterrichtswerke froh sein, daß man sich mit deren Ergüssen überhaupt mehr auseinandersetzt als unbedingt notwendig. Abgesehen vom Didaktischen fand ich die Texte z. T. grottenschlecht und so spannend wie einen Wetterbericht. Vieles ist "Deuteinisch" oder "Leutsch", wie man auch gesagt hat und kein Ruhmesblatt für die Herausgeber.

Und ... wer sorgt für die Rechte der Übersetzer, also z. B. die von uns?
Joachim Losehand
 


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