von Willimox » Sa 3. Dez 2005, 20:09
(1) Lied
Mit dem Lied "Schifoan" ist "leiwand" auch in Deutschland/Bayern (in Deutschland, insbesondere in Bayern) bekannt und ein Rätsel geworden. Kontextmäßig sicher als "wahnsinnig gut" "das beste, wo gibt", "optimum" zu entschlüsseln.
Schifoan
Wolfgang Ambros
Am Freitog auf`d Nocht montier` i die Schi
auf mei Auto, und donn begib` i mi
in`s Stubeitoi oder noch Zöll am See,
weu durt auf die Berg` ob`n ham`s immer an leiwand`n Schnee.
Weu i wü Schifoan, -foan, -foan, -foan, Schifoan, wohwohwohwoh,
Schifoan, -foan, -foan, -foan,
weu Schifoan is` des Leiwandste, wos ma si nur vurstö`n ko.
In der Frua bin i der Erschte, der wos auffefohrt,
damit i net so long auf`s Auffefohr`n woat.
Ob`n auf der Hitt`n kauf` i mar an Jägertee,
weu so a Tee mocht den Schnee erscht so richtig schee.
Weu i wü Schifoan, -foan, -foan, -foan, Schifoan, wohwohwohwoh,
Schifoan, -foan, -foan, -foan,
weu Schifoan is` des Leiwandste, wos ma si nur vurstö`n ko.
Und wann der Schnee staubt, und wann die Sunn` scheint,
dann hob` i ollas Glick in mir vereint.
I steh` am Gipf`l, schau obe in`s Tol,
a jeder is` glicklich, a jeder füh`t si wohl, und wü nur Schifoan,
Schifoan,
Schifoan, weu Schifoan is` des Leiwandste, wos ma si nur vurstö`n ko.
Am Sunntog auf d` Nocht montier` i die Schi
auf mei Auto, oba dann überkummt`s mi,
und i schau no amoi auffe, und denk ma: Aber wo,
i fohr` no net z`aus, i bleib` am Montog a no do!
Schifoan, Schifoan, wohwohwohwoh-
Schifoan, weu Schifoan is` des Leiwandste, wos ma si nur vurstö`n ko.
Schifoan, Schifoan, dobado, dobado, dobadobado,
Schifoan, Schifoan, wohwohwohwoh-
Schifoan, jododo, jododo, jododododo,
Schifoan, schifoan, schifoan, Schifoan...
(2) Vielleicht ist diese Erklärung stimmig
"Leiwandes Bier"
Wenn Wiener etwas besonders gut finden, sagen sie oft "leiwand" dazu. Den Ursprung hat dieses Attribut in der Welt des Bieres. Es war im Jahr 1432, da bekam das Wiener Bürgerspital, in dem damals bereits mit Leinen gehandelt wurde, das Braurecht zugesprochen. Und da sich der Leinenhandel damals in Wien zu einer wahren Börse des internationalen Textilhandels entwickelte, lag nichts näher, als den heftig feilschenden auch Bier anzubieten. So wurde also im Leinwandhaus eine Bierschenke errichtet, die direkt von der Gemeinde auf eigene Rechnung betrieben wurde. Der "Leinwandbier" genannte Gerstensaft genoss bald einen ausgezeichneten Ruf. Und wenn sich heute jemand mit den Worten "Dös is leiwand" über etwas äußert, so meint er damit nicht mehr und nicht weniger, als dass es so gut ist wie Wiener Bier.
(Entnommen dem Buch "Wiener Bier - 150 Jahre Ottakringer Brauerei" von Christoph Wagner)
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Willimox am Sa 3. Dez 2005, 21:55, insgesamt 1-mal geändert.