Griechischer Philosoph gesucht

Fragen zur Geschichte und Archäologie des griechisch-römischen Altertums

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Beitragvon suetonius » Sa 22. Jul 2006, 09:55

http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenv%C3%A4ter

Vielleicht hilft dir das hier weiter. Es sind zwar nicht unbedingt prä-christliche Philosophen, aber es ist ja auch schwierig, bzw aufwändig einem alten griechen christliche ansätze nachzuweisen...

Direkt die Rede ist hier von Johannes Chrysostomos, Basilius von Caesarea, Gregor von Nazianz und Athanasius von Alexandria...
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Beitragvon Cellus » Sa 22. Jul 2006, 13:01

http://www.tivar.de/qw/27antike.php

Vielleicht hilft dieser Link weiter. Ich glaube aber nicht, dass man die von den Christen rezipierten Anschauungen der antiken Philosophie auf eine Persönlichkeit zurückführen kann.
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Beitragvon Xenos » So 30. Jul 2006, 15:36

Dein Mann heißt SOKRATES.

Er gilt als DER anonyme Christ schlechthin.

Interessant ist auch der Zeushymnus des Kleantes (Stoiker).
Wenn ich mich nicht täusche wurde dieser am Anfang des Johannesevangelium stark miteingebaut. (Am Anfang war der Logos...)
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Beitragvon Hephaistos » Mo 31. Jul 2006, 10:02

Dann kann man aber auch so gut wie sagen:

"Wenn Sokrates, dann Platon, und Aristoteles vielleicht auch"

Denn die hatten ja fast überall die gleichen Ansichten :g:

MfG Hephaistos
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Beitragvon Xenos » Mo 31. Jul 2006, 10:06

@Vulkanus

äh...nein.
Sokrates hatte sich Gedanken über das Philosophieren gemacht, Platon ein phil. System entworfen.
Nicht alles, was Platon in seinen Schriften Sokrates in den Mund legt ist auch Sokrates' Gedanke. Ideenlehre, Staatstheorie, etc. ist alles Platon.

Das Werkzeug "Elenktik" ist von Sokrates.
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Beitragvon Hephaistos » Mo 31. Jul 2006, 10:20

OK, dann hab ich mich wohl geirrt ^^

Denn ich dachte, Sokrates' Lieblingsschüler war Platon, Platon verehrte ihn und hatte deshalb die selben Ansichten

Naja, vielen Dank ^^

MfG Hephaistos (nicht Vulcanos, Vulcanos klingt irgendwie viel blöder) :D
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Beitragvon Xenos » Mo 31. Jul 2006, 10:29

Die beiden haben sich glaube ich schon sehr gemocht, deshalb müssen sie aber nicht die gleichen Ansichten vertreten :)

Wie gesagt: Sokrates' großer Verdienst ist die Frage nach den Allgemeinbegriffen (Gerechtigkeit, Tugend, etc.) und die Überprüfung und Widerlegung der Meinungen seiner Zeitgenossen. Regelmäßig führten diese Gespräche auf der Agora in die sogenannte Aporie (a ([verneinendes alpha privativum]+poros= Weg, Marsch, Reise), die Ratlosigkeit.
Platon hat wie schon gesagt vor allem die Ideenlehre vormuliert (das Höhlengleichnis ist dir vielleicht bekannt, Menschen sind angekettet, nehmen nur Schatten der Dinge wahr...).

Hephaistos (nicht Vulcanos, Vulcanos klingt irgendwie viel blöder)


kp, dann halt Hephaistos.
Ein bisschen blöd bist du aber schon, sorry. Vor vielen Jahren stand ich in Gestalt des Hermes an deinem Ehebett. Deine Gattin Aphrodite lag dort in inniger Umarmung mit Ares...und wenn du dich erinnerst: ich musste damals zugeben, dass ich alles dafür tun würde auch mit ihr zu schlafen. Ein paar Wochen später war es soweit, wir vergnügten uns. Danke nochmals, dass du das so sportlich nimmst ;)
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Beitragvon Hephaistos » Di 1. Aug 2006, 11:56

Ich hoffe das "ein bisschen blöd" ist auf die ironische Bemerkung danach bezogen und nicht der Wahrheit entsprechend oder? :?
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Beitragvon Xenos » Di 1. Aug 2006, 12:18

Oh, klar.
Gemeint ist dein Namensgeber, nicht deine wirkliche Person :)

Kennst Du die Geschichte?

Zwar ist sie mit Hephaistos, dem Schmied, verheiratet, jedoch ist sie Ares, dem Krieger, zugeneigt. Helios bemerkte dieses und hinterbrachte es dem betrogenen Ehemann. Dieser präparierte das Bett mit unzerreißbaren Banden. Ares überredete erneut Aphrodite:
»Komm, Liebe, zu Bett! Wir wollen uns legen und uns erfreuen! Denn Hephaistos ist nicht mehr im Lande, sondern ist wohl schon hinweg nach Lemnos zu den Sintiern, die wie Wilde reden.«
So sprach er und ihr schien willkommen, daß sie sich legten. Und sie stiegen beide auf das Lager und schliefen ein. Und rings um sie ergossen sich die künstlichen Bande des vielverständigen Hephaistos, und da war keines von den Gliedern zu bewegen noch auch zu erheben. Da erkannten sie, daß kein Entrinnen mehr war.
Da kam zu ihnen heran der rings berühmte Hinkende, der sich wieder zurückgewandt, bevor er zum Lande Lemnos gelangt war. Denn Helios hatte für ihn Wacht gehalten und ihm das Wort gesagt. Und er schritt hin und ging zu dem Hause, bedrückt in seinem Herzen, trat in die Türen, und ein wilder Zorn ergriff ihn, und er schrie gewaltig und rief zu allen Göttern:
»Zeus Vater und ihr anderen seligen Götter, ihr immerseienden! Hierher! ...
... Doch wird sie das listige Werk und die Fesseln solange festhalten, bis mir der Vater alle Brautgeschenke, Stück für Stück, zurückerstattet, so viele ich ihm gegeben habe um der hundsäugigen Dirne willen - darum weil ihm die Tochter zwar schön, doch nicht züchtigen Sinnes ist.«
So sprach er. Da versammelten sich die Götter bei dem erzschwelligen Hause. Es kam Poseidon, der Erdbeweger, kam der gedeihengebende Hermes, es kam der fernwirkende Herr Apollon. Doch blieben die weiblichen Göttinnen voll Scham zu Hause eine jede. Und es traten die Götter, die Geber des Guten, in die Türen, und ein unauslöschliches Gelächter erhob sich von den seligen Göttern, als sie die Künste des vielverständigen Hephaistos sahen. Und einer blickte den anderen neben sich an und sagte so:
»Bös Ding gedeiht nicht, es erwischt der Langsame den Schnellen! wie jetzt Hephaistos auch, der Langsame, den Ares gehascht hat, ob er auch der schnellste unter den Göttern ist, die den Olympos innehaben - er, der Lahme, mit Künsten! Darauf steht auch noch Ehebruchsbuße!«
So sprachen sie dergleichen miteinander. Zu Hermes aber sagte der Gebieter, der Sohn des Zeus, Apollon:
»Hermes, Zeus-Sohn, Geleiter! Geber du des Guten! Wolltest du wohl, gezwängt in starke Bande, schlafen im Bette bei der goldenen Aphrodite?«
Da entgegnete ihm der Geleiter, der Argostöter:
»Wenn dieses doch geschehen möchte, Herr, fernhintreffender Apollon! Da möchten Bande, dreimal soviel, unendliche, um mich her sein und ihr zuschauen, Götter und Göttinnen alle: gleichviel, ich schliefe bei der goldenen Aphrodite!«
So sprach er, und es erhob sich ein Gelächter unter den unsterblichen Göttern. Doch den Poseidon ergriff nicht das Lachen, und er bat den werkberühmten Hephaistos beständig, daß er den Ares löse, ...
... Die beiden aber, als sie aus den Banden gelöst waren, den gar starken, sprangen alsbald auf und gingen: er nach Thrakien, sie aber gelangte nach der Insel Kypros, die gerne lächelnde Aphrodite: nach Paphos, da wo ihr ein Hain und ein Altar voll Opferrauch ist. Dort wuschen sie die Anmutgöttinnen und salbten sie mit dem Öl, dem unsterblichen, wie es gebraucht wird von den Göttern, den immerseienden, und taten ihr reizende Kleider an, ein Wunder zu schauen.

Homer. Die Odyssee. 8. Gesang. Deutsch von Wolfgang Schadewaldt. Zürich 1966. S. 134-137.


Quelle http://www.bingo-ev.de/~ks451/antike/frau-ant.htm
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Beitragvon dalet » Di 1. Aug 2006, 12:50

Hier mal zwei Zitate aus der Heiligen Schrift:

Apg 17,18-21 Einige von den epikureischen und stoischen Philosophen diskutierten mit ihm, und manche sagten: Was will denn dieser Schwätzer? Andere aber: Es scheint ein Verkünder fremder Gottheiten zu sein. Er verkündete nämlich das Evangelium von Jesus und von der Auferstehung. Sie nahmen ihn mit, führten ihn zum Areopag und fragten: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die du vorträgst? Du bringst uns recht befremdliche Dinge zu Gehör. Wir wüßten gern, worum es sich handelt. Alle Athener und die Fremden dort taten nichts lieber, als die letzten Neuigkeiten zu erzählen oder zu hören. :D

und zweitens (Apg 17,27-29):

Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern. Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Wir sind von seiner Art. Da wir also von Gottes Art sind, dürfen wir nicht meinen, das Göttliche sei wie ein goldenes oder silbernes oder steinernes
Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung.


Dieses Zitat aus "einigen der griechischen Dichtern" stammt lt. Kommentar der Einheitsübersetzung vom Dichter Aratus aus dem 3. vorchristl. Jahrhundert.
dalet
 

Beitragvon Soral » Di 8. Aug 2006, 21:55

Dieses Zitat aus "einigen der griechischen Dichtern" stammt lt. Kommentar der Einheitsübersetzung vom Dichter Aratus aus dem 3. vorchristl. Jahrhundert.


Um genau zu sein, ist er besser unter dem Namen Arat/os von Soloi (Aratus ist ja nur die Latinisierung) bekannt und das Zitat ist aus den allseits bekannten Phainomena.
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