von Cellus » Do 4. Mai 2006, 20:52
Naja, sicherlich keiner, aber: Es ist doch wichtig zu wissen, wie etwas übersetzt worden ist, denn jede Übersetzung - besonders bei der "Bedeutungsdichte" der lateinischen Sprache - ist eben auch eine Interpretation. Der Historiker muss, sofern er kein Latein oder Altgriechisch kann, eine Interpretation eines Übersetzers interpretieren und entfernt sich somit wieder ein Stück von dem, was man aus dem "Original" herausholen kann. Bei einer gemütlichen Lektüre mag das nicht weiter schlimm sein, aber wenn es um professionelle Quellenforschung geht, ist das meiner Meinung nach ein Muss.
"Der Mensch ist das Maß aller Dinge: für die seienden, dass sie sind, für die nicht seienden, dass sie nicht sind." (Protagoras)