Ich weiß es nicht mehr, ich habe es in meinem langen Leben einmal gelesen, aber Recht hat er, der angesehene M., und gerade wir als Philologen sollten uns gut darüber im klaren sein, dass die Namenssetzung willkürlich ist; Name ist soviel wie Passwort oder Pseudonym, das Wesentliche daran ist das Wechselhafte; der Name verschafft Zugang, er kreiert einen Kreis von Eingeweihten, die Bescheid wissen; die Namensgebung kann also soziologische Auswirkungen haben.
Wir sehen es ja in unserem digitalen Alltag, wenn wir einen neuen Ordner anlegen, müssen wir ihn benennen, wir werden in ein Eingabefenster hineingesetzt. Wir können (fast) alles hineinschreiben, eben auch "Tischbein".
Und das ganze hat ein ebenfalls angesehener Linguist auf die Formel gebracht: "l'arbitraire du signe", das spielt eine große Rolle.