Moderatoren: Zythophilus, marcus03, Tiberis, ille ego qui, consus, e-latein: Team
Als Grundregel darf jedoch gelten, daß nach einem Ausdruck des S a g e n s , Fr a g e n s ,
W i s s e n s , wo im Dt. sowohl relative als auch interrogative Auffassung denkbar ist,
das Lat. den indirekten Fragesatz bevorzugt. Diese Bevorzugung ist besonders dort zu
beachten, wo im Dt. mit den genannten Ausdrücken ein substantivisches Objekt (bzw.
Subjekt) verbunden ist, wie:
Ouid velim, declarabo.
Ich werde meinen Plan darlegen. [ILLE: "... was ich will"]
Ouae [*] gesta sint, accipies ex nuntio.
Die Vorfälle wirst du von einem Boten erfahren.
Ouae res consequatur, facile est cognitu.
Die Folge ist leicht zu erkennen.
Quis esset aut quid vellet, quaesivit.
Er fragte nach seiner Person und seinem Vorhaben.
Hängt im Dt. von einem Verbum des Sagens oder Wissens ein Objekt mit Relativsatz
ab, so steht im Lat. daflir ein indirekter Fragesatz, in den das Objekt des übergeordneten
Satzes hineingenommen wird, z.B.:
Homines, quas molestias excepturi sint, non provident.
Die Menschen sehen die Beschwernisse nicht voraus, die ihnen bevorstehen.
Wie übersetze ich diesen deutschen Satz richtig?
-->Ich werde erzählen, was ich dort gesehen habe.
Et quid ibi viderim et cognoverim de natura illarum gentium deque earum moribus et tractabilitate, de fertilitate terrae, de salubritate aëris, de dispositione caeli corporibusque caelestibus et maxime de stellis fixis octavae sphaerae nunquam a maioribus nostris visis aut pertractatis, deinceps narrabo.
Scriptorem falsum quidem protuli.ille ego qui hat geschrieben:Americus Vespucius
ille ego qui hat geschrieben:
RHH meinen , dass das Lateinische in Fällen, wo man im Deutschen sowohl einen Relativsatz als auch einen indirekten Fragesatz in Betracht ziehen könnte (teilweise ist die deutsche Syntax in solchen Fällen auch ambig), eine deutliche Tendenz zum indirekten Fragesatz zeige. Daraus lässt sich kein Gesetz, wohl aber eine Faustregel ableiten.
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