ille ego qui hat geschrieben: Jedoch muss ich dies wirklich betonen wollen, ansonsten greift wohl die RHH'sche "Tendenz".
gut, darauf können wir uns ja einigen, zumindest was die klassische Prosa betrifft. (In der Vorklassik geht die Tendenz ja eher in die umgekehrte Richtung)
Aber Tendenz hin oder her: Es gibt auch bei den klassischen Autoren zahlreiche Beispiele, wo im gegenständlichen Fall der Indikativ, also ein Relativsatz steht (vgl. Kühner-Stegmann II,2, 492). Ist das jetzt weniger gutes Latein, weil es der "Tendenz" zuwiderläuft?
Kehren wir zum Ausgangspunkt der Debatte zurück:
"ich werde erzählen, was ich gesehen habe". Natürlich ist es völlig in Ordnung, hier - tendenzgemäß
- einen indirekten Fragesatz zu sehen (und zu sagen:
narrabo, quid viderim). Das ist ja unstrittig. Aber wenn jemand (so wie ich) das eben als Relativsatz sieht ("ich werde DAS erzählen, was...") , sollte man es deshalb nicht als weniger gutes Latein abqualifizieren, zumal sich Beispiele dafür selbst bei Cicero finden.