... dass ich vielleicht nicht so falsch liege
Hallo Stomachate, du liegst nicht so falsch, aber du giftest zuviel
, das bringt nichts, nimm lieber eine pazifische
Haltung ein, sieh unsere positiven Möglichkeiten und versuche, etwas daraus zu machen!
Du solltest differenzieren: dass die Philologen sich mit den §§ der Standardgrammatiken auskennen, ist nicht zu beanstanden, aber schlimm ist, dass sie dann immer meinen, das endgültig Richtige in der Hand zu haben. Die traditionelle Grammatik basiert auf einem Begriffssystem, das auf die aristotelische Logik zurückgeht; diese war lange Zeit unbefragt gültig, aber die Entwicklung ist darüber hinausgegangen. Der Begriffsrahmen, innerhalb dessen die Grammatik steht, hat sich stark verändert/erweitert; unsere Fachgenossen sind aber nicht mitgegangen, vllt. verstehen sie sich eben als "klassische" Philologen, und die Klassik kennt die ewig gleichen, hohen Ziele und Ideale. So sind wir nicht mehr kompatibel mit der Umwelt, oder man kann sagen, ins Abseits geraten.
Das moderne Ideal der Wissenschaft ist das ständige Umgehen mit Alternativen, man muss den Gedanken an sich heranlassen, dass die Gegenseite recht haben könnte; die wesentliche Haltung ist: man ist "falsifizierbar", wie Popper es ausdrückt. Man erstrebt das Gute, ist aber bereit , es durch das Bessere zu ersetzen.
Die Grammatik ist ein Regelsystem. Die heutige Wissenschaft hat für solche Systeme einen Standard entwickelt, an dem auch wir uns messen müssen.