von Zythophilus » So 11. Mär 2018, 00:14
Ad rem: Natürlich gibt es Diplographiefehler, aber hier würde die Auslassung eines Buchstabens mit einem solchen Diplographiefehler in einem einzelnem Wort vorkommen. Dazu ergibt die Schreibung FVTVTOR statt FAVTOR eine sehr auffällige Änderung im zu erwartenden Schriftbild. Nicht zuletzt musste der Fehler sowohl optisch als auch inhaltlich sofort ins Auge springen. Kleinere Fehler in der Orthographie mögen einfacheren Leuten nicht bewusst gewesen sein, aber das Wort, dort steht, heißt doch etwas komplett anderes; da kann man nicht einfach drüberlesen und sich denken, dass das ohnedies FAVTOR heißen sollte. Die Erstellung von Inschriften erfolgt nun einmal sehr mechanisch. Natürlich kann in der Vorlage schon der Fehler enthalten sein oder aber der Steinmetz irrt sich und meißelt manches falsch ein, aber der Fehler wäre spätestens bei einer Kontrolle durch den Kunden bemerkt worden.
Gibt es Inschriften mit vergleichbaren Fehlern - wenn es denn ein Fehler ist? -, wo die Falschschreibung ein ziemlich anderes Schriftbild wie auch einen völlig anderen, noch dazu peinlichen Sinn bewirkt? PIISSIMAE, das zu PESSIMAE wird, ändert das Schriftbild jedenfalls praktisch nicht.
Gibt es andere Inschriften, in denen von einem fautor, der nicht Schutzgott oder Kaiser ist, die Rede ist?
Gibt es wissenschaftliche Artikel, die die Annahme, es müsse sich um fautor handeln, vertreten?
Sollten diese Punkte, besonders 1 und 2, nicht eindeutig mit Ja beantwortet werden, ist weitere Spekulation müßig.