von Prudentius » Fr 27. Jan 2017, 11:41
Kann man hinter „expugnare“ „a/ab“ verwenden, wie zum Beispiel so: „Romani a Graecis urbem Athenas expugnaverunt?“ ?
Die Fragestellung ist mehrdeutig, daher kommen Missverständnisse auf, man weiß dadurch nicht genau, wie man antworten soll.
- Entweder ist es eine Stilistik-Anfrage: Ist es guter Stil, sich so auszudrücken? Es kommt auf die guten Autoren an, und die sprechen dagegen; also die Antwort; nein.
- Oder ist es eine philologische Frage nach den Belegstellen? Marce, da müsstest du noch ein Filter einbauen, um die Stellen mit "expugnare a/ab" zu ermitteln; vllt. gibt es Experten, die das hinbekommen; aber es sieht nicht danach aus, dass die Konstruktion verbreitet war.
- Oder ist es eine reine Grammatik-Anfrage? Widerspricht die Konstruktion den Normen der l. Satzkonstruktion? Sicher nicht, so habe ich ja oben die Antwort formuliert; ob das Germanismus ist, spielt keine Rolle. Auch die Frage nach Belegstellen entfällt, es geht ja darum, ob die Konstruktion systemkonform ist.
Die philologische Grundeinstellung "Richtig ist nur, was belegt ist", lädt zum Meditieren ein: Heißt es also, es darf nichts Neues geben? Darf man nur etwas sagen, was vorher schon jemand gesagt hat? Das führt in die Engstirnigkeit.
Das Beispiel "Romani a Graecis urbem Athenas expugnaverunt?“ ist inhaltlich nicht gut, es macht eine falsche Voraussetzung, als seien die Gr. hier den Römern geschlossen gegenübergetreten, aber es war ja der mithridatische Krieg, glaube ich wenigstens.