der begriff "Crisis Maximus" , bezogen auf die politische lage in Rpm, findet sich nicht nur in den Salzburger nachrichten, sondern ist gleichsam als schlagwort mehreren artikeln ähnlichen inhalts vorangestellt, die online abrufbar sind (von der Tiroler Tageszeitung über Focus.de bis hin zum greenpeace-magazin).
was schließen wir daraus? erstens, dass es heute kaum noch journalisten gibt, die von Latein irgendeine ahnung haben, die aber dennoch nicht davor zurückschrecken, sich lateinischer begriffe, bonmots usw. zu bedienen, weil sie mehr oder weniger unbewusst immer noch Latein mit bildung assoziieren. es gab ja , wenngleich vor sehr langer zeit, hierzulande tatsächlich einmal qualitätsmedien: die Salzburger Nachrichten oder auch die Presse (Pindur lässt grüßen) gehörten dazu. publizistische persönlichkeiten wie René Marcic oder Otto Schulmeister sind heute wohl nur noch älteren lesern bekannt. sie gewährleisteten jenen qualitätsjournalismus, von dem ihre epigonen meilenweit entfernt sind. klassische bildung war ihnen nicht nur nicht fremd, sondern geradezu ein eckpfeiler in ihrem publizistischen wirken.
zweitens , dass auch noch das bildungsfernste journalistenhirn die stadt Rom unwillkürlich mit ihrer antiken vergangenheit in verbindung bringt. am konkreten beispiel offenbart sich journalistische unbildung jedoch besonders deutlich, wenn , wie ich einmal unterstelle, die assoziation zu Circus Maximus beabsichtigt war und man auf einen "politzirkus" anspielen wollte, der die angesprochene krise bewirkte. nur hatte bekanntlich die antike rennbahn mit dem, was wir unter Zirkus verstehen, nicht allzu viel zu tun...
Crisis Maximus wäre allerdings ein passender titel zum zustand des heutigen journalismus..