Salvete,
Marcus03 hat die Schul-Übersetzung genutzt, um zu zeigen, dass hier im Nebensatz ein Potentialis "gewollt" ist. Und die Frage ist ja berechtigt, da zumindest in etwas kleineren Grammatiken diese vermeintliche (?) "Lücke" im System oft umschifft wird.
Im neuen Menge (den ich gerade nicht zur Hand habe), heißt es in etwa, dass ein Konjunktiv Perfekt im Konditionalsatz nicht eigentlich zeitliche, sondern eher aspektuelle Bedeutung habe.
Schlecht fährt man damit aber wahrscheinlich trotzdem nicht.
Dennoch wäre es schön, wenn wir hier ein Beispiel finden könnten, dass Marcus' Wunsch eindeutig entspricht.
Es wäre mal eine Statistik über Potentialis in der Protasis vs. Apodosis interessant - auch bzgl. der Frage, ob hier eine starke Tendenz zur Einheitlichkeit besteht (Protasis und Apodosis beide im Pot.) oder nicht.
Schwieriger wäre dabei wohl noch die semantische Frage: Als Schüler und junger Student habe ich mich oft gefragt, was in einem Konditionalgefüge (Protasis=A, Apodosis=B), das komplett im Potentialis steht, denn wirklich als "potentiell" gedacht ist:
- dass A eintritt
- dass aus A B folgt
- beides
Zu einem ganz klaren Ergebnis bin ich dabei nie gekommen. (Mein Griechisch-Dozent meinte damals, das frage er sich auch oft
).
Valete.