De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon marcus03 » Mo 16. Aug 2021, 12:29

mystica hat geschrieben:Aber auf das erzbischöfliche Palais in München und die deftige bayerische Küche scheint der wortgewaltige Herr Kardinal Marx letztlich dann doch nicht verzichten zu wollen, der bekanntlich kein Kostverächter ist.

https://www.youtube.com/watch?v=qIf9hTB ... tpunktplus
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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon mystica » Mo 16. Aug 2021, 12:47

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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon mystica » Mo 16. Aug 2021, 12:50

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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon ClaudiaK » Mo 16. Aug 2021, 13:07

Salve Mystica,
Ich habe mal aus dem Schleichvideo :lol: ein paar Synonyme für klimaneutral gefischt:

ärmlicher Kulturkreis
Gemüse essen
in Sack und Asche gehen

dahin müsste sich der mitteleuropäische Wohlstandsbürger perspektivisch bewegen (vitam mutare).
Der Papst mag da im Zeitgeist liegen, aber noch dürfen sich die katholischen Mitarbeiter ihre Oberhäupter aussuchen und werden nicht die Kirche ändern und noch einmal einen solchen Fehlgriff aus ihre Sicht tätigen. :wink:
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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon ClaudiaK » Mo 16. Aug 2021, 14:54

Ich gebe zu, dass Tiberis Hinweis, die erhöhten Temperaturen förderten die Freisetzung von CO2 aus dem Meer, mich nachdenklich gemacht hat. Er hat aber auch nicht in Abrede gestellt, dass anthropogene CO2-Emissionen die Erwärmung fördern, sie fördern sie immerhin sekundär.

Die Frage ist also: Wie groß ist die Einflussmöglichkeit des Menschen, die Erwärmung rückgängig zu machen? Wie groß ist prozentual gesehen überhaupt sein Anteil daran?

Danach ist mir folgender Gedanke heiß über den Rücken gelaufen: Cui bono?

Welches Interesse hat z.B. die katholische Kirche daran, den Klimawandel zum Großteil als menschengemacht darzustellen?
Antwort:
a) Ein sehr großes, wenn sie ihren Gläubigen in den Industrienationen Demut, Armut und Verantwortungsgefühl beibringen will
b) Ein sehr kleines, wenn sie in den hitzegebeutelten Ländern den Gläubigen beibringen will, das Unvermeidliche zu ertragen und Trost spendet. Sie will ja die Armen nicht aufhetzten.

Welches Interesse haben die Politiker einer Industrienation, den Klimawandel als natürlichen Vorgang darzustellen?
Antwort:
Ein sehr groß, wenn die Schuldfrage und die Kostenfrage auf Abstand gehalten werden sollen. Und natürlich auch die Klimaflüchtlinge besseren Gewissens zurückgeschickt oder zum Ertragen ihrer Situation ermuntert müssen.
Ein sehr kleines, wenn sie den Bürger beibringen müssen, dass die (international ausgehandelten KLima-)Kosten, die von der Industrie verursacht werden, auf die Allgemeinheit nun umgelegt werden und der Bürger sich einschränken muss.

Das Ergebnis der Überlegungen zur prozentualen Verteilung von Verantwortung für die Klimaerwärmung ist also die Grundlage für die gesellschaftliche Verhandlung von Verantwortungs- und Pflichtenübernahme.
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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon iurisconsultus » Mo 16. Aug 2021, 16:43

Tiberis hat geschrieben:… Erwärmt sich die Erdatmosphäre, wird ein Teil dieses CO2-Vorrats freigesetzt, da warmes Wasser weniger CO2 speichern kann als kaltes … D.h. , die anthropogene CO2-Emission verstärkt zwar die Erwärmung, ist aber nicht deren Ursache.

Wäre es denn - Claudia hat darauf schon ihren Finger gelegt - ohne das anthropogene CO2 überhaupt zu einer Erwärmung der Meere gekommen (Zirkelschluss)?
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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon Tiberis » Mo 16. Aug 2021, 18:47

mystica hat geschrieben:Cum magno gaudio pontifex maximus Sanctae Catholicae et Apostolicae Ecclesiae, Franciscus pp. discipulam Gretam Thunberg Romae MMXIX salutavit.


en ! ex ista imagine quis dubitat, quin salutationem sanctificatio subsequatur? :lol:


ClaudiaK hat geschrieben:Das Meer würde ich in einer solchen Rechnung als Größe ausklammern, denn dessen Bindungs- und Lösungsprozessen von CO2 sind bewegen sich zeitlich im Jahrtausenderbereich.


Das gilt allenfalls für das in den Tiefseeregionen gespeicherte CO2, während zwischen den oberflächennahen Meeresschichten und der Atmosphäre ein ständiger und durchaus erheblicher CO2-austausch stattfindet. Würde das Meer nicht auch einen Teil des anthropogenen Kohlendioxyds binden (angeblich bis zu einem Drittel), würde sich der Treibhauseffekt noch stärker bemerkbar machen.
Unbestritten ist, dass eine Erwärmung des Meerwassers dessen CO2-Speicherfähigkeit herabsetzt und folglich CO2 freisetzt: Der CO2-Gehalt der Atmosphäre war in den Kaltzeiten stets erheblich niedriger als in den Interglazialen. Gleichzeitig ging die Erwärmung immer dem CO2-Anstieg voraus und nicht umgekehrt.
iurisconsultus hat geschrieben:Wäre es denn - Claudia hat darauf schon ihren Finger gelegt - ohne das anthropogene CO2 überhaupt zu einer Erwärmung der Meere gekommen (Zirkelschluss)?

Hier scheiden sich eben die Geister. Die Apologeten des ausschließlich anthropogenen Klimawandels beantworten diese Frage naturgemäß mit nein. Stichhaltige Beweise kann aber keine Seite vorbringen.
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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon mystica » Mo 16. Aug 2021, 20:01

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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon medicus » Mo 16. Aug 2021, 20:48

ClaudiaK hat geschrieben:Ich sehe schon Tiberis mit zwei Hörnchen und einem Dreizack

Und ich sehe diabolus in der Überschrift. :hairy:
P.S. Während ich schrieb, ist der Beitrag von ClaudiaK verschwunden. :roll:
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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon ClaudiaK » Mo 16. Aug 2021, 21:03

medice, ich bestätige, dass ich es geschrieben hatte, habe es aber als nette Neckerei gemeint. :wink:
Abgesehen von der Botschaft des Bildes, die ich nicht ganz verstehe, finde ich auch die hyperrealistische Farbgebung gelungen. Ob Mystica auch in der Fotoabteilung Arbeit finden könnte? Dann würde ich auch mal so eine katholische Hochglanzzeitung beim Frisör durchblättern.
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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon medicus » Mo 16. Aug 2021, 21:07

Guten Abend ClaudiaK! Das Bild findest du, wenn du in dem Link nach unten scrollst:
https://www.definition-intelligenz.de/a ... -wahnsinn/
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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon iurisconsultus » Mo 16. Aug 2021, 21:34

Tiberis hat geschrieben:Hier scheiden sich eben die Geister ... Stichhaltige Beweise kann aber keine Seite vorbringen.

Gut, wenn wir tatsächlich vor einer non-liquet-Situation stehen, sollten wir dann nicht trotzdem dem Vorsichtsprinzip gehorchen und handeln? Gewiss! Und wie? Schwierige Frage! Zweifellos jedoch müssen die Maßnahmen entschlossen genug sein - und natürlich sozial verträglich -, um potentiell wirksam sein zu können.
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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon Tiberis » Mo 16. Aug 2021, 21:38

Die Hl. Greta als Schutzpatronin der Atomindustrie. Entzückend! :lol:
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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon ClaudiaK » Mo 16. Aug 2021, 21:40

Ach soooo, die Bildquelle meint das iroooonisch mit der Heiligen.
Und Mystica? Vermutlich hyperbolisch und damit auch nicht ganz ernst.
So, ich gehe jetzt CO2 ausatmen. Dazu bin ich heute noch gar nicht gekommen.
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Re: De Advocato, quem diabolus vivum rapuit

Beitragvon Tiberis » Di 17. Aug 2021, 00:27

iurisconsultus hat geschrieben:Gut, wenn wir tatsächlich vor einer non-liquet-Situation stehen, sollten wir dann nicht trotzdem dem Vorsichtsprinzip gehorchen und handeln?


Ja, aber wir sollten uns dabei nicht ausschließlich auf die CO2-Emissionen fokussieren, die, wie ich sagte, zwar die rezente Erwärmung zweifellos verstärken, deren Alleinschuld aber längst nicht bewiesen ist. Zu viele Interaktionen im komplexen Klimasystem sind zudem noch viel zu wenig erforscht, wie beispielsweise der Zusammenhang zwischen Erwärmung und der daraus zu erwartenden vermehrten Wolkenbildung, die aufgrund der dann erhöhten Albedowerte zumindest einen teil der Temperaturzunahme wieder kompensieren müsste.
Unser Handeln muss also auf mehreren Ebenen stattfinden und primär darauf abzielen, die negativen Auswirkungen der aktuellen Erwärmung so weit wie möglich abzumildern, auf lokaler Ebene beispielsweise durch massive Aufforstung oder durch einen radikalen Stopp weiterer Bodenversiegelungen. Der Hitzebelastung der urbanen Regionen könnte man durch intensive Begrünung, durch offene Wasserflächen sowie durch alle Maßnahmen entgegenwirken, die die Albedo erhöhen (etwa weiße Dächer!)
Und ja, eine Reduktion der CO2-Emissionen ist auch ein wesentlicher Beitrag, nur eben nicht das allein seligmachende Mittel, zumal deren Auswirkung nicht unmittelbar spürbar ist.
Aber was auch immer getan wird: Panik - wie von der Hl.Greta gewünscht - ist jedenfalls ein schlechter Ratgeber.
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