Sapientius hat geschrieben:Was sie heute erklären, hilft uns nicht viel zum Verständnis geschichtlicher Erscheinungen;
Ich denke eher: sehr viel
Menschen handeln aufgrund innerpsychischen, gesellschaftsgeprägter Konstitutionen und Umwelteinbindungen (+ genetische Grundausstattung).
vgl. Ernst Topitsch: Erkenntnis und Illusion
Sapientius hat geschrieben:hängt von dem Denkrahmen ab, innnerhalb dessen sie denken;
Der wird doch berücksichtigt in jeder Wissenschaft.
Ein Prof. sagte in einem Seminar einmal (ironisch):
Die Philologie versucht Autoren besser zu verstehen, als sie sich selbst einst verstanden haben.
vgl. H.G. Gadamer, Wahrheit und Methode, 1960
Es geht um Bewusstseinsentwicklung im Rahmen sich permanent verändernder Kontexte, die diese auslösen. Die Menschheitshistorie ist eine Bewusstseins-und blutig-brutale Freiheitsgeschichte.
Sie ist zudem v.a Erkenntnisgeschichte mit oft ernüchternden
Ergebnissen, die Darwin u.a.so auf den Punkt bringt:
Unsere Abstammung ist die Quelle allen Übels. Der Teufel in Gestalt eines Affen ist unser Großvater.
oder Freud: „Der Mensch ist nicht Herr seiner selbst“
Sigmund Freud war nicht der Erste, der sich mit den verborgenen Schichten der menschlichen Psyche befasste – das haben vor ihm Schamanen, Heiler und Künstler auch schon getan. Freud aber machte eine medizinische Disziplin daraus – und hat mit der Entwicklung der Psychoanalyse den abendländischen Blick auf den seelisch leidenden Menschen tiefgreifend reformiert.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/de ... t-100.htmlSapientius hat geschrieben:as Dionysische ist uns heute auch nahe genug, Cannabis, Heroin, plötzlicher Tod ...
um den Fasching nicht zu vergessen
dionysisch = (rest)animalisch ??
Drogen haben etwas mit der Sinnfrage zu tun, auf die viele keine Antwort finden, v.a. die nicht, die
Dorothee Sölle gab: Wir sind geboren um liebesfähig zu werden.
Das setzt die frühe Erfahrung von Liebe voraus, die immer weniger Menschen zu machen scheinen
und gesellschaftlich nicht wirklich gewollt zu sein scheint, indem die Frau aus der Mutterrolle gedrängt wird zur Selbstverwirklichung im Beruf und Gesellschaft unter Vernachlässigung der elementaren
Bedürfnisse jedes Kindes nach Zeit, Zuwendung und Zärtlichkeit.
Der Anstieg psychischer Krankheiten dürfte wesentlich damit zusammenhängen, genauso wie die
ungebremste Beschleunigung in der Arbeitswelt. Entschleunigung wäre angesagt. Viele funkionieren
nur noch mehr oder weniger.
Es gibt unterschiedliche Meinungen dazu:
https://www.wiwo.de/erfolg/management/p ... 84794.htmlhttps://rp-online.de/politik/analyse-un ... d-95351245Inwiefern man Studien trauen kann, ist die nächste Frage. Wie unabhängig sind, wer bezahlt sie?
Bekanntlich kann man alles kaufen ("Gefälligkeitsgutachten").
Und: Mit Studien kann man fast alles beweisen oder widerlegen, wenn man die richtigen Kriterien anlegt.
"Sage mir, welches Ergebnis du haben willst, und ich mache dir eine passende Studie dazu, wenn der
Preis stimmt.
Ich habe Kontakt zu etlichen Menschen aus der Arbeitswelt, die mir die Stimmungslage beschreiben.
Mein Eindruck: Frust auf breiter Front bei hilfloser Politik, die auf Sicht fährt und keine echten
Perspektiven aufzeigt. Markige Wort die wie Berge kreißen und Mäuse gebären.