oh, danke.
Ich bewundere übrigens deine Akribie, mit der du an die Sache herangehst.
Das einzige, was mich jetzt noch stört, ist die m.E. vollkommen überflüssige Endung -us an einem auf -er ausgehenden Namen, insbesondere bei Meier, der sich ja, wie bereits erwähnt, von maior herleitet. Aber gut, sei's drum.
Fassen wir also zusammen:
1) manche - wenn auch bei weitem nicht alle - Namen/Berufsbezeichnungen auf -er gehen auf das Suffix -arius zurück, welches über -aere zu einem zunächst tatsächlich langen -er wurde.
2) Die Namensendung -er wurde im Deutschen wohl schon seit dem 16.Jh. kurz gesprochen.
3) Die Latinisierung deutscher Eigennamen erfolgt nicht nach strengen Regeln, sondern lässt oft mehrere Varianten zu (vgl. Luther-Lútherus- Luthérus)
Quid igitur?
ille ego qui hat geschrieben:Ich halte es nicht für "schmählich", an jene "humanistische" Tradition anzuknüpfen, die weiterhin konsequent mit -êrus latinisierte, auch als dies schon definitiv keine Grundlage mehr in der deutschen Aussprache hatte.
Schmählich sicher nicht, aber doch ein wenig befremdlich, zumal bei Namen, deren Endung -er sich beim besten Willen nicht auf irgendein -arius/-aere zurückführen lässt. Wie es eben bei "Meier" und wohl auch bei Luther der Fall ist. Eine "konsequente" Latinisierung mit -érus halte ich jedenfalls nicht für angebracht.