Salvete, sodales!
https://de.wikipedia.org/wiki/CaeliussteinLange Zeit galt der Grabstein des Marcus Caelius als einziges archäologisches Zeugnis der Varus-Schlacht. Das Grabmonument wurde 1620 am Fürstenberg zwischen Xanten und dem heutigen Stadtteil Birten gefunden.
Die rechteckige Grabstele aus Kalkstein ist heute noch 1,27 m hoch (etwa ein Viertel fehlt), 1,08 m breit und 18 cm tief. Ihre obere Hälfte ist als Tempelfassade gestaltet, das zentrale Bildfeld zeigt den Centurio Marcus Caelius als Halbfigur in militärischer Tracht und mit seinen Abzeichen:
Auf dem Muskelpanzer über einem Untergewand sind an einem Ledergeschirr Phaleren angebracht, an den Schultern Armreife (armillae) sowie zwei Halsringe (torques), auf dem Kopf trägt er – eine besonders wertvolle Auszeichnung – die Bürgerkrone (corona civica). In der Hand hält er den Rebstock (vitis), der ihn als Centurio ausweist.
Rechts und links von ihm sind die Büsten seiner Freigelassenen Marcus Caelius Privatus und Marcus Caelius Thiaminus zu sehen. Beide haben wohl in derselben Schlacht wie ihr ehemaliger Herr ihr Ende gefunden.
Die Grabinschrift
M(arco) Caelio T(iti) f(ilio) Lem(onia tribu) Bon(onia)
[I] o(rdini) leg(ionis) XIIX ann(orum) LIII s(emissis)
[ce]cidit bello Variano ossa
[i]nferre licebit P(ublius) Caelius T(iti) f(ilius)
Lem(onia tribu) frater fecit
Für Marcus Caelius, Sohn des Titus, aus der Tribus Lemonia, aus Bononia,
Centurio 1. Ordnung der 18. Legion, (der) 53 Jahre und ein halbes alt (wurde).
Er ist gefallen im Krieg des Varus (bello Variano). Gebeine
dürfen hier eingelegt werden. Publius Caelius, Sohn des Titus,
aus der Tribus Lemonia, sein Bruder, hat (den Grabstein) machen lassen.
Caelius stammt aus Bononia, dem heutigen Bologna. Die in antiken Grabinschriften nicht unübliche Formulierung, dass «Gebeine hier eingelegt werden dürfen», kennzeichnet den Grabstein des Caelius als Kenotaph (Leergrab) ; sein Leichnam war offensichtlich auf dem Schlachtfeld geblieben.
Nach
Thomas Fischer (2014): Die Armee der Caesaren. Mit Beiträgen von R. Bockius, D. Boschung und Th. Schmidts, Friedrich Pustet, 2. Aufl. Regensburg.
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