salvete,
uff, Logik in der Früh....aber gut
meiner Meinung nach sind die oben genannten Übersetzungen schon richtig, ein qua qui klingt doch irgendwie sehr lateinsich
Zu den Identitäten kann man folgendes sagen, erstmal von sprachlicher Seite her:
Ein si quis= si aliquis ist formal ja ein kausallogischer, genauer konditionaler Gliedsatz, der eine Umstandsangabe zum Hautverb macht. In ihm ist also ein Bedingungsgefüge wirksam, ebenso wie das etwas versteckte (ali-) indefinite Moment. Es muss also eine Bedingung erfüllt sein, damit die Folge eintritt. Über deren Verwirklichungswahrscheinlichkeit ist ebenso wenig ausgesagt (Realis als indefinite Aussageweise!) wie über das vorliegen in einer konkreten Situation, cf. etwa Bornemann-Risch §277, besonders die Fußnoten.
Bei einem substantivierten Relativsatz als Subj./Obj ist schon die grammatische Klassifikation eine ganz andere, aber auch hier gibt es Hypotaxe und das Anhängsel des verallg. Realtivums/Indefinitums qui+cum+que= wann immer-> iterativ-generalisierende Bedeutung, dann wer auch immer (ὃς-τις ἅν ...). Aus meiner Sicht ist durch die andere synt. Fkt. ein verallgemeinernder Relativsatz mehr dazu geeignet, eine schon vorhandene oder vor Augen schwebende Zuordnung zu treffen (?) Also : Wenn einer mal dieses tut, dann geschieht jenes. (egal, wann und mit welcher Wahrscheinlichkeit das passiert, zeit- und modusindiff. Realis) vs. Wer auch immer dies tut, der... macht auch eine generelle Aussage, aber eben ohne den Bedingungsaspekt. Es wird also eine Gruppe (etwa der Verbrecher), die aus dem großen Ganzen genommen ist, mit diesem Relativsatz beschrieben, während beim Wenn irgendeiner... ja das Kollektiv mit einer Handlung, die es erfährt, assoziiert wird, aber eben nur, wenn die Bedningung eintritt, vgl. Maier, Stilübungen, II, 3. (Ist zwar ein lateinsicher Satz, aber im Griechischen ist wird manches doch deutlicher).
Diese sprachpsychologischen Überlegungen spielen indes für die Aussagenlogik keine Rolle,
denn die Implikation A → B Wenn A gilt, dann folgt daraus B entspricht der hypothetischen Periode, der verallg. Relativsatz könnte allenfalls in einer solchen Form ∀ x( A(x)→B(x)) Ausdruck finden, und ist dann doch wohl synonym zu alle die, die= wer auch immer iSv. A⊃B! Also stehen sich wer auch immer und alle näher als "wenn einer"...
Diese Unterschiede sind rein formaler Art, inhaltlich tut sich da recht wenig, man muss aber die andere Schwerpunktsetzung erkennen.
Dass eine so komplexe Materie wie die Logik und eine so ausgefeilte wie die Grammatik, die man et, -que, -vel etc.und den Gliedaätzen fast alles abdecken muss, nicht immer zusammenpassen, versteht sich von selbst, und als Übersezter muss man manchmal basteln...
Mein Logikwissen ist leider fast schon geschwunden, also bitte Korrekturen und Kritik, wenn sich einer da auskennt!
Lg, Sokrates
P.S. um das Thema nicht mit überfrachteten Beitragen totzuspammen, werde ich mich künfitg kürzer fassen