von Prudentius » Do 9. Feb 2012, 18:57
Hallo Günter,
da muss man etwas in die Geschichte hineingehen. Die Kunst der Antike war sakral, auf die Götter bezogen, oder metaphysisch, auf das ewige Sein bezogen; sie macht "das Schöne" sichtbar, und dieses ist Abglanz des Ewigen.
Die Kunst der Neuzeit setzt mit der "Renaissance" ein, das ist die "Wiedergeburt" der Antike; wichtig sind die Stichworte Humanismus und Klassizismus; die Standardformel für das Kunstideal stammt von Winckelmann, 18. Jh., "Edle Einfalt und stille Größe", wie man sie z.B. am Parthenon zu erkennen glaubte. Die Aufgabe der Kunst sah man in der Nachahmung der unerreichbaren klassischen Vorbilder.
Seit der Romantik ist eine Ablösung von diesem als Einengung empfundenen klassischen Ideal zu beobachten, die moderne Kunst wird sozusagen erwachsen, sie sucht ihre eigenen Wege; es ist wie mit den erwachsenen Kindern: sie gehen aus dem Haus, aber sie verlieren es nicht aus den Augen.
Ich weiß jetzt nicht, ob ich deine Frage richtig getroffen habe, frag eben nach!
Liebe Grüße
P.