Quelle: https://de.quora.com/Stimmt-es-dass-das ... tion-kommtDa gibt es "tertius", der "dritte". Altlateinisch auch *terstis oder *tristis. testis ist danach der Dritte, der unparteiische Zeuge, der keiner Gerichtspartei angehört.
Gleichlautend testis der Hoden; eventuell ein nicht verwandtes Wort. Plinius verwendet den Gleichklang zu einem Wortwitz.
Weiss jemand, auf welches Plinius-Zitat der Schreiber anspielt?
Die im Walde/Hoffman suggerierte Homoiorhizität beider Worte klingt glaubhaft, wenn sie nicht auf unsere deutsche Doppelbedeutung Zeuge/Erzeugnis zurückzuführen ist. Ich bin mir nicht sicher, wann medizinhistorisch die Identität zwischen Samenflüssigkeit und Pflanzensamen erkannt wurde. Immerhin sind die Samenzellen ja nicht mit blossem Auge zu erkennen. Weltweit wird die Ähnlichkeit zwischen Erzeuger und Erzeugnis wohl als Hinweis verstanden worden sein, so dass man zwischen Zeugung und Erzeugnis zumindestens einen Nexus vermuten konnte. Aber auch die Erkenntnis, dass die Samenflüssigkeit aus den Hoden kommt, müsste ja schon vorgelegen haben. Wusste das Kastor schon?
Wenn dies ein Wort gewesen war, muss irgendwann eine Bedeutungstrennung zwischen Zeuge (Gericht) und Hoden (Erzeugung) stattgefunden haben, zu dem es eine Tertium comparationis geben muss. Dies aber ist mir nicht ersichtlich.
Die andere Verbindung zwischen testa, ae fem (testudo), scheint mir wirklich heterorhiz zu testis, denn ich kriege zu den beiden Bedeutungen keine Brücke geschlagen. Vielleicht kennt jemand in nichtrom. Sprachen eine ähnliche semantische Begriffslage?