slv. Namen

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Re: slv. Namen

Beitragvon marcus03 » Do 16. Nov 2023, 16:04

Was der historische Jesus vermutlich gesagt hat - ipsissima vox - ist sehr dürftig.

https://homepage.ruhr-uni-bochum.de/mic ... 0Jesu.html

Wo findet sich die praktizierte Nächstenliebe der Kirche, der Päpste, Bischöfe, Kleriker und Theologen gegenüber den Juden angesichts der Pogrome, der Inquisition, der Hexenverbrennungen und des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen durch Kle

Die Kirchengeschichte ist eine weitgehend Degenerations-und Pervertierungsgeschichte.
Die kath. Kirche ist hat mit Jesus von N. nicht mehr viel, vlt. gar nichts mehr zu tun.

mystica hat geschrieben:Frage dich selbst bei all deiner wortgewaltigen Liebesrhetorik, die du in deinen theologischen Studien eifrig gelernt hast, was sie wirklich taugt. Ist sie nicht eine Verhöhnung der unzähligen Opfer der Kirche im Verlauf ihrer blutigen Kriminalgeschichte?

Dass die Praxis nicht mit der Theorie kongruiert ist kein Argument gegen deren Richtigkeit.
Rahner hat Recht, auch wenn er persönlich nicht 100% danach gehandelt hat.
Er hat das Wesentliche erkannt und perfekt auf den Punkt gebracht.
Das ist ja das große Problem: Wie setze ich das Erkannte um -gerade unter widrigsten Umständen.
Die Welt ist nunmal egoistisch und lieblos im Großen und Ganzen. Das nennt man: Erbsündensituation

Dennoch wissen wir alle, das LIEBE der Weg, der einzige Weg zur Rettung ist.
Wenn Heidegger sagt: Nur ein Gott kann uns noch retten, kann das nur heißen:
Nur die (wahre, echte, authentische, in Taten spürbare) Liebe kann uns noch retten.
DEUS NUSQUAMST NISI IBI;UBI AMOR ET CARITAS VERA.

Wo war die Liebe Jesu gegenüber den Pharisäern und Schriftgelehrten


Die Liebe hört dort auf, wo gegen sie massiv verstoßen wird oder sich wehren muss,
weil genau gegen ihr Wesen verstoßen wird.
Sie muss ihre Identität wahren und darf sich nicht verwässern lassen.

Wo war die Liebe Jesu gegenüber Judas Iskariot, zu dem er sagte, es wäre besser, wenn er nie geboren worden wäre

Stammt sicher nicht vom historischen J.
Walter Jens hat Judas rehabilitiert.

Der Fall Judas
Jens, Walter
Ludwigsfelder Verlagshaus


Der erzkonservative dt. Bischof Stefan Oster, den ich sehr kritisch sehe, hat einmal gesagt:
Jesus war der liebevollste Mensch, der je gelebt hat.
In diesem Punkt stimme ich im voll zu.
Ansonsten ist er oft ein Leerformeldrescher und selbstverliebter, gefühlsduseliger Dampfplauderer.
Schlimmer, weil hoch aggressiv, ist Pater Wallner, der Obermissionar, der auf alles eine (hohle)
Antwort weiß und nur von Naivlingen nicht durchschaut wird.
Das Problem ist und bleibt die Amtskirche, die Jesus so NIE gewollt hat mit ihren auf ihre
Privilegien und Pründe versessenen, lieblosen Funktionäre, die modernen Phärisäer und schizioden
Doppelmoralisten.
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Re: slv. Namen

Beitragvon Sapientius » Fr 17. Nov 2023, 12:52

Hallo Mystika, bist du noch in Heiligenkreuz?

Ob die römische Republik tatsächlich als eine Republik der Freiheit betrachtet werden kann, bezweifle ich stark.


Freiheit im Sinne der Redefreiheit. Ja, sie war eine Oligarchie.

Die antike Staatstheorie war ja Vorläufer der modernen Demokratie, die "gemischte Verfassung" aus Monarchie, Aristokratie und Demokratie, wurde von Aristoteles entwickelt, für uns lesbar in Ciceros "de re p.", bruchstückhaft erhalten. Bei uns kann der Bürger nur einmal seine Freiheit gebrauchen, am Wahltag; da gibt er seine Mitbestimmung an den Abgeordneten ab.

Anderen Menschen pauschal böse Absichten unterstellen - das macht man nicht.
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Re: slv. Namen

Beitragvon marcus03 » Fr 17. Nov 2023, 16:09

Sapientius hat geschrieben:Bei uns kann der Bürger nur einmal seine Freiheit gebrauchen, am Wahltag; da gibt er seine Mitbestimmung an den Abgeordneten ab.

Also defacto eine Oligarchie.

Sapientius hat geschrieben:Anderen Menschen pauschal böse Absichten unterstellen - das macht man nicht.

Es geht nicht um böse, sondern egoistische, profilsüchtige und lieblose Interessen.
KTV wirbt offen um Geld, sogar per Testament, weil man dadurch Gutes bewirken könne auch fürs
eigene Seelenheil. Wenn das Geld nicht ... klingt, ...
Frau Dr. Kaminiski mit ihren schönen Stimme ist hier optimal platziert.

Die Kirche ist primär ein Wirtschaftsunternehmen, geben auch Gläubige zu, wie vor kurzen im BR-Tagesgespräch.
Und der Mönch Wallner trägt als Zelebrant ein Prachtgewand nach dem anderen, eine neue Brille
nach der anderen und fliegt als Missionsdirektor in der Weltgeschichte herum und gibt den Publicity-
Hans-Dampf-in-allen-Gassen und Allwissenden, der auf alle Probleme ein Antwort hat.
Er kann nicht oft genug seinen Kopf in die Kamera halten, zum Spenden auffordern und
auf die Hölle hinweisen und mítleidige Heilungsillusionen verbreiten.
Für mich ist er ein Paradebeispiel eines Sublimierers zu verdrängender konkreter, spürbarer Liebeserfahrungen, die er im karmpfhaft-künstlichen, magisch-abstrusen, heute nicht mehr vermittelbaren,neurotischen, anankastischen, nebulösen Ritual-Sakramentalismus wegsublimiert.

Immerhin geht er in die Sauna, wie er mal leichtfertig erwähnte. Und isst und trinkt wohl gern
sich dabei womöglich auf den vermeintlichen Fresser-Säufer-Jesus berufend.
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Re: slv. Namen

Beitragvon Sapientius » Fr 17. Nov 2023, 18:41

Marce, du tust selber, was du den Kirchenleuten vorwirfst, Liebe predigen und Hass praktizieren; du brauchst anderen Menschen kein moralisches Zeugnis auszustellen, versuche lieber, ihre Motivation zu verstehen; unterstelle ihnen guten Willen!
Liebe ist unverträglich mit Herabsetzung von Mitmenschen, in dubio Vertrauensvorschuss gewähren! Lieber an sich selber arbeiten, als andere herabsetzen!
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Re: slv. Namen

Beitragvon marcus03 » Fr 17. Nov 2023, 22:53

Sapientius hat geschrieben:Liebe predigen und Hass praktizieren;

Ich praktiziere keinen Hass, sondern weise nur auf eklatante Widersprüche, Absurditäten und Perversionen hin.
Sapientius hat geschrieben:unterstelle ihnen guten Willen!

Ja, zu ihrem persönl. Nutzen und Befriedigung ihrer Eitelkeit und Profilierungsgeilheit.
Ich habe kein Vertrauen zu solchen Leuten und ihren fragwürdigen Praktiken, die mit Angst operiert
und Verunsicherung und andere gefährlichen Psychologismen (Heil durch aufgezwungenen Formalismen).

Sie sind alle eine Fall für Psychoanalytiker, wie Drewermann in seinem Buch KLERIKER beschreibt.
Wallner ist mMn ein latenter Narzisst und Welterlösungsfanatiker für Naive, die glauben, nur aus der
kath. Kirche komme das wahre Heil.
Wer die wöchentlichen Papstaudienzen anschaut, fragt sich, was soll dieses Theater mit Binsenweisheiten
und zeremoniellem Blendwerk-Brimborium?

Die Kirche, die immer gerne ausgeteilt hat und Menschen misshandelt hat - v.a. psychisch-
muss auch einstecken können.
Vom psychische Leid ist kaum die Rede, obwohl dessen Dimension weit größer ist als das physische.
Zu meiner Zeit haben Geistliche noch körperlich brutal gezüchtigt und Psychoterror verübt.

Warum soll ich das nicht sagen?

Sapientius hat geschrieben: in dubio Vertrauensvorschuss gewähren!

Den hat die Kirche längst verspielt. Misstrauen ist angesagt und größte Vorsicht bei ihren von Leerformeln
strotzenden Aussagen und einlullender Rauchfass-Selbstbeweihräucherung.

http://kathtv.org/nc/kategorien/detail/ ... seelsorge/

Voller Phrasen, vagen Behauptungen und Vermutungen, Spekulationen.
Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind. Unangenehme, weil schwierige Kerninhalte müssen zurückweichen.
Wers glaubt, wird selig, auch wenns ihm im Leben nicht weiterhilft.
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Re: slv. Namen

Beitragvon Sapientius » Sa 18. Nov 2023, 12:02

Die Glanzzeit von Demokratie und Freiheit in der Antike war das Athen des 5. Jh. v.Chr., Perikles, die Bauten der Akropolis; aber sie endete im Grauen des Krieges; zwei Begriffe traten damals in Erscheinung, die in gr. Sprache uns eine Gänsehaut erzeugen, der Demagoge und der Tyrann.

Daher erfand die spätere Theorie den Begriff der "gemischten Verfassung", bei der die Freiheit neben Autorität und Machtausübung der Amtsträger eingeschränkt werden musste, und sie ist bis heute, mit Nuancen, maßgeblich.
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Re: slv. Namen

Beitragvon Zythophilus » So 19. Nov 2023, 10:05

Dass der Freiheitszug so großartig auf Schiene ist, sehe ich leider nicht. Im Westen blockieren wir ihn selber durch Tendenzen wie "political correctness" oder "cancel culture", wo Dinge selbst wenn sie stimmen, aber andere beleidigen könnten, nicht mehr ausgesprochen werden dürfen, weil der, der so etwas behauptet, einem Bann verfällt und oft sogar seine Existenzgrundlage, schlimmstenfalls gleich sein Leben verliert, wenn sich die Falschen beleidigt fühlen. Freiheit sieht anders aus. Ich persönlich halte auch nichts davon, heilige Bücher anderer oder LGBT-Fahnen zu verbrennen, aber ich möchte die Freiheit haben, mit solchen Gegenständen, sofern sie in meinem Eigentum stehen, zu tun, was ich will.
In anderen Teilen der Welt erdreistet man sich besser nicht, Freiheit einzufordern: In vielen arabischen Ländern führen die Bürger ein Leben in Luxus, das sie vermutlich etwaige Vorteile von Mitbestimmung Demokratie vergessen lässt, während Millionen von Ausländern gewissermaßen Sklavenarbeit verrichten. In China steht es um die Freiheit nicht besser, und Russland hat sich eindeutig zu einer Diktatur gewandelt.
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Re: slv. Namen

Beitragvon Veterinaria » So 19. Nov 2023, 13:13

Zythophilus hat geschrieben:Dass der Freiheitszug so großartig auf Schiene ist, sehe ich leider nicht


Salve Zytophilus,

Du hast sooo unendlich recht mit Deinem Beitrag!
Was mich in unserem Land zusätzlich ärgert, das ist die zunehmende Zentralisation. Zur Zeit der Landesausstellung 1964 prangten am Wappenturm die Gemeindewappen von über 3000 selbstständigen Gemeinden - heute sind es nur noch 1500. Es wird dann immer mit der Kostenersparnis argumentiert. Dass klein, aber fein, oft günstiger ist, wird dann gerne vergessen. Wir sind vor 10 Jahren auch von unserer grösseren Nachbargemeinde übernommen worden, mit einer Mehrheit von 10 Stimmen. Die eine Partei hat bis vor Bundesgericht eine Nachzählung verlangt - aber das Bundesgericht lehnte ab, obwohl nachgewiesen werden konnte, dass mindestens 10 grüne und linke Familien speziell für diese Abstimmung zugewandert sind. Aber nicht genug, für eine neue ID muss man nun in die nächst grössere Stadt fahren, etwa 12 km und wieder zurück. Macht dann 4.8 kg CO2 im Falle meines Wagens. Früher konnte man auf unserer Gemeinde mit einem Passfoto vorbei und erhielt dann ID oder Pass per Einschreiben zugesandt und dass Dokument war nicht teurer.

Zythophilus hat geschrieben:In anderen Teilen der Welt erdreistet man sich besser nicht, Freiheit einzufordern


Ja, auch hier hast Du recht: Ich habe mich sehr darüber gewundert, dass marcus3 glaubt, die Freiheit setze sich immer durch! Wenn das so wäre, hätten wir auf der Welt nur freie Gesellschaften, mit Ausnahme der Russen und Chinesen: Die sind ja seit über 1000 Jahren unter der Knute, die werden es vermutlich auch die nächsten 1000 Jahre bleiben. Und die freien demokratischen Länder sind denen ein Dorn im Auge. Sollten die Russen in der Ukraine auf irgend eine "Geissart" gewinnen (z.B. die annektierten Gebiete behalten können), so werden sie aufrüsten und weiterfahren, bis sie das alte Territorium respektive Einflusssphäre der Sowjetunion wieder zusammen haben. Wahrscheinlich noch darüber hinaus: Dugin, der Einflüsterer von Putin, träumt von einer Einflusssphäre bis an Portugals Atlantikküste .... wir im Westen, auch in der Schweiz, sollten uns darauf vorbereiten. Immerhin hat unsere Verteidigungsministerin jetzt den Verkauf von Bunkern und Alpenfestungen an Private gestoppt.
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Re: slv. Namen

Beitragvon Sapientius » Mo 20. Nov 2023, 11:09

... mit Ausnahme der Russen und Chinesen: Die sind ja seit über 1000 Jahren unter der Knute, die werden es vermutlich auch die nächsten 1000 Jahre bleiben.


Objektive Analyse, nüchtern, treffend; und die Emotionen: Misstrauen, Argwohn, eine lauernde Haltung: "Was macht der Russe als nächstes?". Marcus schlägt die Liebe als Rezept vor; aber man sollte sie nicht im 0-Modus praktizieren, nicht beim Faktischen stehenbleiben, vorausdenken, kleine Schritte, vertrauensbildende Maßnahmen, Besuche, ...
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Re: slv. Namen

Beitragvon mystica » Mo 20. Nov 2023, 19:39

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Zuletzt geändert von mystica am Do 29. Feb 2024, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: slv. Namen

Beitragvon Veterinaria » Mo 20. Nov 2023, 21:19

Sapientius hat geschrieben:Misstrauen, Argwohn, eine lauernde Haltung: "Was macht der Russe als nächstes?


Lieber Sapientius,

den - jetzigen - Russen gegenüber kann man gar nicht misstrauisch genug sein. Und was der Russe als nächstes macht, hat Peskow kürzlich in einem Interview gesagt: Die Einflusssphäre Russlands auf seine (osteuropäischen) Nachbarn wiederherstellen.

Sapientius hat geschrieben: Besuche,


Als ich im zweitletzten Gymnasialjahr den angebotenen Russischfreikurs besuchte, eine Sprache, die mir nebenbei gesagt, sehr lag, dachte ich, ich würde nicht nur später einmal Tolstoi im Original lesen, sondern das Land mit der Transsib bereisen. Das würde ich heute nicht einmal mehr wollen, wenn man mir viel Geld dafür zahlen würde.

mystica hat geschrieben: omnia vincere amorem


Da hatte er natürlich recht, aber soweit ich mich entsinne, hat er dieses Dictum nicht im Zusammenhang mit der römischen Aussenpolitik geäussert. Und selbst wenn er hätte, wäre es in diesem Sinne wahr gewesen, als dass die Römer ihre Nachbarvölker so geliebt haben, dass sie überall einmarschiert sind.
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Re: slv. Namen

Beitragvon Tiberis » Di 21. Nov 2023, 02:56

Sapientius hat geschrieben:der Russe

Diese Diktion kennt man auch aus der NS- Zeit, wo man über Völker, die man verachtete, im maskulinen Singular sprach (der Jude, der Russe, der Neger usw.). Heute bietet der Ukrainekrieg den willkommenen Anlass, antirussischen Ressentiments wieder einmal freien Lauf zu lassen, wobei sich der grassierende und medial befeuerte Russenhass keineswegs auf jene Politiker beschränkt, die den Krieg initiiert haben, sondern mittlerweile die Russen in ihrer Gesamtheit betrifft. Heute darf man ungestraft die Russen, dieses Jahrhunderte alte Kulturvolk, wieder als Barbaren bezeichnen, und es fehlt nicht viel, dass man sie auch noch zu Untermenschen erklärt. Würde jemand in Bezug auf die Israelis im aktuellen Konflikt die Ausdrucksweise "der Jude" verwenden, wäre die Empörung zu Recht groß. Aber bei den Russen, denen wir nicht weniger als die Befreiung vom Nationalsozialismus zu verdanken haben, da traut man sich, da geniert man sich nicht und nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Einfach nur widerlich. :(
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Re: slv. Namen

Beitragvon Veterinaria » Di 21. Nov 2023, 06:12

Tiberis hat geschrieben:keineswegs auf jene Politiker beschränkt, die den Krieg initiiert haben, sondern mittlerweile die Russen in ihrer Gesamtheit betrifft.


Es hat nur ein Politiker diesen Krieg gewollt, gestützt von einer nationalistisch und ultranationalistisch gesinnten Entourage, inklusive orthodoxe Kirche: Putin, der "Beschützer und Rächer" der russischsprachigen Minderheiten. Angeblich. Aber die Mehrheit des russischen Volkes trägt ihn (den Krieg) mit Überzeugung mit.

Tiberis hat geschrieben: Russen, dieses Jahrhunderte alte Kulturvolk,


Wir müssten vielleicht definieren, was man als Kultur bezeichnet. Dann könnte man auch abschätzen, in welchem Jahrhundert die Russen zum Kulturvolk geworden sind: War es unter Iwan dem Schrecklichen, der den Bojaren die Bärte abschneiden liess? Ich denke, die Kultur begann mit Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, auch Katharina die Grosse genannt. Sicher ist für mich, dass die Russen im letzten Jahrhundert und im jetzigen der Barbarei näher waren und sind, als irgendwelcher Kultur. In dem Zusammenhang habe ich eine gute Karikatur gesehen: Putin pflanzt die russische Flagge auf einem Berg von (gestohlenen) WC-Schüsseln!

Tiberis hat geschrieben:den Russen, denen wir nicht weniger als die Befreiung vom Nationalsozialismus zu verdanken haben


Vergiss nicht ganz den Anteil an der Befreiung der Amerikaner, Engländer und dem jeweiligen Widerstand in den besetzten Ländern! Dass die Russen so viele Gefallene hatten, macht sie nicht zum einzigen Befreier vom Nationalsozialismus, sondern das lag an ihrer bescheuerten Militärdoktrin, die sie ja auch heute noch anwenden.
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Re: slv. Namen

Beitragvon Sapientius » Di 21. Nov 2023, 10:06

... mit Ausnahme der Russen und Chinesen: Die sind ja seit über 1000 Jahren unter der Knute, die werden es vermutlich auch die nächsten 1000 Jahre bleiben.


Das stimmt nicht, die Russen haben die Freiheit leben können, in der Ära Jeltsin, da kehrten die Emigranten zurück, Solschenizyn; aber es funktionierte nicht, sie haben unter Freiheit verstanden, dass jeder tun kann, was er will; es führte zu einer Art Macdonaldisierung Russlands, und das rief den Nationalismus und Traditionalismus auf den Plan, eine Bewegung, zu der Putin gehörte.

Über die Chinesen sollte nur jemand urteilen, der mindestens 10 chinesische Schriftzeichen beherrscht.

Liebe Veterinana, du hast zu viele negative Emotionen, die machen deine Seele kaputt; folge lieber Marcus' Rat!
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Re: slv. Namen

Beitragvon marcus03 » Di 21. Nov 2023, 10:56

Dass der Freiheitszug so großartig auf Schiene ist, sehe ich leider nicht.

Das ist ein sehr langwieriger Prozess, der nicht in ein paar Jahrzehnten abgeschlossen sein wird.
Bis zur moderenen Aufklärung hat es über 2000 Jahre gedauert.
Das Ziel der Menschheitsgeschichte bleibt aber die maximale, verantwortbare Freiheit für alle
und der liebesfähige Mensch (Sölle). Mit ihm wäre AMA ET FAC QUOD VIS möglich.
Wer liebt, führt keine Kriege und bringt niemanden um oder zerstört Lebensräume.

Das Biophilie-Prinzip muss das Leitmotiv sein, das Rupert Lay so formuliert:
Die jesuanische Lehre lässt sich Lay zufolge im Prinzip der Biophilie (wörtlich: Liebe zum Leben) zusammenfassen, das auch den Kern von Lays Ethik ausmacht:

„Handele so, daß du das personale (soziale, emotionale, musische, sittliche, religiöse) Leben in dir und anderen eher mehrst und entfaltest denn minderst und verkürzt.“
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