von ille ego qui » So 6. Nov 2022, 15:32
Verwirrend.
Tatsächlich ist mir kein Fall bekannt, wo ein Substantiv durch das Präfix inter- das Geschlecht/die Endung wechselt (interregnum, interrex ...)
(interlunium u.ä. zählen wohl nicht, da hier eine Zirkumfigierung stattfindet: inter- + ... + -i-(um) .)
Wenn man im Georges zu vallus weitergeht, sieht man, dass dort vallum als Ersatzform angegeben wird.
Daneben gibt es natürlich auch vallum (als eigenes Lemma) mit nicht ganz deckungsgleichen Bedeutungen.
Daraus ergeben sich für mich allerlei Fragezeichen auf verschiedenen Ebenen.
Interessant an den inter-Bildungen ist generell, dass sie i.d.R. ein bisschen anders funktionieren als entsprechende deutsche Bildungen mit "Zwischen-". So ist "interregnum" kein "regnum", sondern die Zeit zwischen zwei "regna". Dieses Argument (und das hatten wir hier bereits) wird heute angeführt von Leuten, denen die Neubildung "interrete" für Internet missfällt: Dies würde - heißt es dann - den Bereich zwischen zwei "retia" bezeichnen, keineswegs selbst ein "Netz".
Valete.
Ille ego, qui quondam gracili modulatus avena
carmen et egressus silvis vicina coegi,
ut quamvis avido parerent arva colono,
gratum opus agricolis, at nunc horrentia Martis
arma virumque cano ...