Akzeptanz von Gedanken

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Akzeptanz von Gedanken

Beitragvon sinemetu » Do 24. Dez 2020, 12:02

Gerade will ich schreiben, dass das B in sterben eigentlich ein sekundärer Anhang sein müsste, weil sterben doch eigentlich ein Starr werden ist, da finde ich im DWDS folgenden Satz:
Alle Bildungen sind auf ie. *(s)terp-, *(s)terbh- rückführbar, eine Labialerweiterung der unter ↗starren (s. d.) verzeichneten Wurzel ie. *(s)ter(ə)-, *(s)trē- ‘starr, steif sein’, so daß für das germ. Verb von einer verhüllenden Bedeutung ‘steif, starr werden’ auszugehen ist.

Es ist schön, seine eigenen Gedanken woanders schon formuliert zu finden, was jetzt natürlich nicht bedeutet, daß dieser Gedanke automatisch richtig ist. Aber ein Gedanke wird eher akzeptiert, wenn er von mehreren schon gedacht worden ist. Man benötigt jetzt nur noch die Kraft, den Wahrheitsgehalt, bzw. die Adaequatheit (Adaequanz), also die Angepasstheit oder Entsprechung eines Gedankens mit der Wirklichkeit von dessen Akzeptanz vollkommen zu lösen und allein auf die bequeme Reproduzierbarkeit abzustellen. Ein Gedanke ist nicht deshalb richtig, weil ihn alle denken, sondern weil seine Aussage einer vorgefundenen Wirklichkeit entspricht, bzw. abbildet. Der Blick zum Nachbarn (oder auf die Autorität) ersetzt allzuoft die eigene, in diesem Falle Nach-, Denk-Arbeit. Ich finde immer lustig, wenn der Weitz in seinen Vorlesungen einflechtet: "Sie sollen das nicht auswendig lernen, sie sollen das verstehen!"

https://www.youtube.com/results?search_query=Weitz
(ist jetzt nicht aus der Vorlesung)

Aber zur Akzeptanz von Gedanken finde ich den Artikel zum:
https://de.wikipedia.org/wiki/Matthäus-Effekt
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...
sinemetu
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