von sinemetu » Do 12. Mär 2020, 11:33
Die Etymologie des Wortes bunt aus "kunterbunt" ist nicht monokausal auf lat. pungere zurückzuführen. Das im DWDS und bei Pfeiffer scheint mir Etymologenlatein. Man darf sich nicht durch das orthografische, finale t verwirren lassen. Vielmehr ist die Bezogenheit zu binden, verbinden, nähen, stechen zu beachten, die besonders im Kürschnerhandwerk ihr Logotop hatte. Vgl. ung. Bunda über sl. Entlehnungen. Beachte: schwarzbunt, rotbunt, welches bis heute die Verbindung zweier Farben meint, kunterbunt dagegen vermutlich aus der ma. Farbenlehre, welches das Aneinanderbinden der Sekundärfarbe mit der auf dem Farbkreis gegen(conter)überliegenden Primärfarbe meint, also Orange-blau, lila-gelb und grün-rot meint. Noten werden zwar bis heut "gestochen", aber ansonsten ist der Kontrapunkt bis heute als Punkt erhalten und nicht zum Bunt geworden.
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...