@sinemetu:
Du musst genauer lesen. Es geht nicht um den Alten, sondern um das, was Menschen mit ihm angestellt
haben und immer noch anstellen.
Diese Leute haben das Evangelium pervertiert, instrumentalisiert und die Botschaft Jesu
mit Füßen getreten. Spätestens als aus den Verfolgten Verfolger wurden, ging das Maleur los.
Intoleranz, Macht- und Besitzstreben und Arroganz bestimmen die Kirchengeschichte.
Ob es Gott gibt oder nicht, kann man weder beweisen noch widerlegen. Man kann ihn plausibel oder
unplausibel machen, wobei Letzteres leichter ist.
Im Übrigen wollte ich nur Sapientius antworten, der m.E. Wunsch/Anspruch und Wirklichkeit
verwechselt bzw. nicht klar differenziert.
Gott an sich ist schon ein Problem, das weit größere jedoch sind die, die in seinem Namen auftreten
oder sich auf ihn berufen, um Eigeninteressen und Machtansprüche durchzusetzen und Menschen mit obsoleten, sinnfreien (aber bequemen, monotonen) Riten und theologischen Leerformeln an sich zu binden wohl wissend, dass man im real life damit nicht weiterkommt.
PS:
So richtig scheint nicht einmal der Papst seinem Gott zu vertrauen. Er schützt sich genauso
vor dem Virus ab wie jeder andere auch. Und gleichzeitig soll derselbe Gott per Gebet helfen den Virus
zu besiegen. Gott wird hier genauso wenig eingreifen wie bei der Pest im Mittelalter oder
in Ausschwitz. Die Scheiße müssen wir alleine ausbaden. Beten hat da einen rein psychologischen#
Effekt: Es schützt manchen vor der Verzweiflung, auch der an der Welt an sich, die vor Problemen
steht wie noch noch in der Geschichte des genus humanum.
Nach Corona1 kommt Corona2, das ist so sicher wie das AMEM in der Kirche.
Die von Jesue geforderte METANOIA kann keiner ernsthaft wollen: Sie stellt wie illo tempore
das System, heute v.a. das ökonomische infrage. Sie wäre ein Konjunkturkiller.
Wachstum beruht auf "Immer mehr", nicht auf "was ist wirklich notwendig", denkt erst über seinen
wahren Preis nach, wenn seine negativen Folgen kaum noch beherrschbar sind.
Auch das ist dem Alten, sofern existent, wurscht. Denn gegen Unvernunft kämpfen bekanntlich
Götter respektive der Deus trinus vergeblich. Es gilt: "Ich habe nur euere Hände":
Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun. Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen. Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen. Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen. Gebet aus dem 14. Jahrhundert
Sorry für diesen weiteren Exkurs. Doch wir sind in "Sonstige Themen". Hier kann man schon etwas
weiter ausholen, wenns um interessante Fragen geht, zu denen es unterschiedliche Meinungen gibt, die
zu hören ich spannend finde. AMEN.
PPS:
Gott hat immer was mit AMEN zu tun: Es kommt von aman = sich festmachen in = glauben an Gott.