Die Sache ist dem germanischen Recht ursprünglich fremd und wird erst unter römischem Einfluß eingeführt. Das von den Römern verwendete Foltergerät in der Gestalt eines Fohlens heißt lat. eculeus (eigentlich ‘Pferdchen’, Deminutivum zu lat. equus ‘Pferd’). Die zuerst Anfang des 15. Jhs. in der Form Föltrit belegte dt. Bezeichnung knüpft man dagegen an lat. pullitrus, eine ursprünglich adjektivische, dann substantivierte Ableitung von lat. pullus ‘jung (von Tieren), Tierjunges’ an (in der Antike nur in fem. Form als lat. pullitra ‘junges Huhn, Küken’ belegt), das in zahlreichen vlat. und mlat. Varianten weiterlebt, z. B. in mlat. pulletrus, poledrus, poletrus m. ‘Füllen, Fohlen’. Daraus entwickelt sich möglicherweise in volksetymologischer Anlehnung an Fohlen und unter lautlichem Einfluß von bedeutungsähnlichem ↗Marter
Quelle: https://www.dwds.de/wb/Folter
Die These ist also daß Folter eine Kontamination aus Fohlen und Marter ist. Fohlen ist demnach die dt. Übersetzung von equinus. Das Tertium Comparationis zwischen dem Lebewesen und dem Tierchen ist die Form, deretwegen es zur Homonymie kam. Die Tätigkeit bzw. der Vorgang auf dem "Tier", wäre demnach auch Fohlen gewesen, das sich unter der assoziativen Präsenz von Marter zu Folter hin verbiegt. Oder, weil Fohlen kein t hat, nimmt es die Endsilbe von Marter an. Mir klingt das etwas zu gelehrt, denn spontan sieht Folter nicht nach einem Kunstwort, d. h. nach einer gelehrten Bildung aus.Das typische an Kontaminationen ist ja, daß man beide Wurzeln erkennt. Man nimmt die Wortanfänge. Nylon = New York + London, Motel = Motor + Hotel. -ter alleine gibt assoziativ aber nichts her.
Aber meine These Folter von Falten, dafür habe ich auch keine schlagenden Argumente. Man sagt heute noch: "den werd ik mal zusammenfalten!"