Vokalhäufigkeit im Lateinischen

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Vokalhäufigkeit im Lateinischen

Beitragvon sinemetu » Mi 19. Nov 2014, 17:24

Hallo, dazu gibt es doch sicherlich eine Untersuchung.

Also, ich schwäche meine These ab, von Vokalharmonie zu vokalharmonischen Prozessen.
Ich habe mal in Excel die Lat. Verbstämme der a und e Deklination eingegeben und sortiert nach den ersten Stammvokalen. Danach sind die dunklen Vokale eindeutig häufiger, nicht nur in der a Dekl. (5:10); n=15, sondern auch in der e-Dekl. Von 67 Rübenbauer-Verba sind 43 dunkelstämmig und nur 24 hellstämmig. Komposita sind nicht gerechnet. Mir scheint es also insgesamt mehr dunkelvokalige Stämme zu geben. Wie es bei den konsonantischen aussieht, sehe ich mal kurz durch: dort sind von 126 Stämmen 67 hell und 59 dunkel, wo bei nicht ganz klar, ob ich die Stämme auf - uere, wie imbuere und metuere richtig zu den Dunkelstämmigen eingeordnet habe, denn der Stammvokal ist dort hell, nur der Vokal vor der Endung - neee, das muß ich ändern ...., also ich hab Imbu, Metu, Tribu und Minu rausgenommen, dadurch haben wir ein Verhältnis von 55/71 dunkelstimmigen zu hellstämmigen konsonantischen Verba - überzeugend ist das nicht.

Aber natürlich spricht sich so ein Satz wie: "Zehn Hexen essen Ziegen in Rettichessenz zierlich schnell" viel leichter und schneller als zum Beispiel sowas. Ina und Uwe haben in der Aorta kein Blut. Man müßte mal die Anzahl der Muskelbewegungen beim Sprechen vermessen .....
Zuletzt geändert von sinemetu am Mi 19. Nov 2014, 20:38, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Vokalhäufigkeit im Lateinischen

Beitragvon RM » Mi 19. Nov 2014, 20:02

Und was willst Du uns damit jetzt sagen? :? :shock: :eek: :wink:

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Re: Vokalhäufigkeit im Lateinischen

Beitragvon sinemetu » Fr 21. Nov 2014, 10:43

RM hat geschrieben:Und was willst Du uns damit jetzt sagen? :? :shock: :eek: :wink:

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Ich wollte einfach nur fragen ob, jemand die lat. Stämme schon mal nach hell und dunkel abgescannt hat und dazu Zahlen vorlegen kann.
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Re: Vokalhäufigkeit im Lateinischen

Beitragvon RM » Fr 21. Nov 2014, 18:41

Sag mal: Machst Du das nicht einfach per Software? Schon Word wäre im Prinzip dazu in der Lage.
Falls Du ein paar belastbare Statistiken hast, lass es uns wissen. Übrigens: Die DOS-Version von LECTOR konnte damals (ca. 1995) schon Alliterationen und Lauthäufigkeiten aufspüren. Da aber die Philologen mit solch extravaganten Funktionen wenig anzufangen wussten, habe ich das in der Windowsversion nicht mehr implementiert. Aber vielleicht kommt ja wieder mal jemand auf den Geschmack ...

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Re: Vokalhäufigkeit im Lateinischen

Beitragvon Prudentius » Sa 22. Nov 2014, 09:04

ich schwäche meine These ab, von Vokalharmonie zu vokalharmonischen Prozessen.


Vokalharmonie gibt es m.W. nur im Türkischen, "müsünüz" oder "musunuz" oder "misiniz" oder auch noch mit i ohne Punkt, je nach dem vorhergehenden Vokal.
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Re: Vokalhäufigkeit im Lateinischen

Beitragvon ille ego qui » Sa 22. Nov 2014, 11:50

dem streben nach (zumindest parzieller) lautharmonie verdanken sich alle vokal- und konsonantenassimilationen, die sich ja innerhalb des sprachwandels verschiedenster sprachen immer wieder zeigen.
enpor spricht sich schlechter als empor, gasti schlechter als gesti (Umlaut, > gäste). wenn Laute aufeinander folgen, deren artikulationsorte im Mund nah beieinander liegen, ist weniger "mundakrobatik" erforderlich und die artikulation wird offenbar als leichter empfunden
Ille ego, qui quondam gracili modulatus avena
carmen et egressus silvis vicina coegi,
ut quamvis avido parerent arva colono,
gratum opus agricolis, at nunc horrentia Martis
arma virumque cano ...
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