verheddern

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verheddern

Beitragvon sinemetu » Fr 8. Aug 2014, 12:55

Hallo,

kann es sein, daß verheddern etwas mit hereda zu tun hat? Grimm führt das Verb nicht.
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...
sinemetu
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Re: verheddern

Beitragvon iurisconsultus » Fr 8. Aug 2014, 13:14

http://www.dwds.de/?view=1&qu=verheddern:

Ein nd. md. Verb, das in der 2. Hälfte des 18. Jhs. durch norddeutsche Schriftsteller in die Literatursprache gelangt. Es ist abgeleitet von mnd. hēde, nd. Hede ‘Werg, Flachs-, Hanfabfall, in der Hechel zurückbleibendes Gewirr kürzerer Fasern’, das wie gleichbed. mnl. hēde, nl. hede mit Vokaldehnung nach r- Ausfall neben gleichbed. nl. (älter) herde, heerde, südnl. heerd ‘Flachsstengel’, aengl. heorde ‘Flachsfaser’, (Plur.) heordan ‘Werg’, engl. (Plur.) hards, hurds ‘Werg’ steht.
Verwandt ist weiter anord. (ablautend) haddr ‘weibliches Haupthaar’ und außergerm. griech. (reduplizierend) késkeon (κέσκεον) ‘Werg’, mir. cīr ‘Kamm’, lit. kansà ‘Haarflechte, Zopf’, aslaw. česati ‘kämmen, abstreifen (von Früchten)’, russ. česát (чесать) ‘kämmen, hecheln, kratzen’, kosá (коса) ‘Flechte, Zopf’. Auszugehen ist von einer Wurzel ie. *kes- ‘kratzen, kämmen’.

Im Grimm'schen Wörterbuch wirst du unter hadern fündig (dort auch verheddern): http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle=DW ... id=GH00554

Mit hereda (span. erben) hat das Wort somit nichts zu tun.
Qui statuit aliquid parte inaudita altera,
aequum licet statuerit, haud aequus fuit.
(Sen. Med. 199-200)
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