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Für mich hört sich das irreal und damit falsch an.
Der Duden z. B. dokumentiert ja eher den Sprachgebrauch, als dass er verbindliche Normen herausgibt, an die sich jeder zu halten hat.
Prudentius hat geschrieben:""Es gäbe Fortschritte, sagte er",
finde ich in Ordnung, entspricht genau der l. CT, Kj. Imperf. bei Hauptverb in der Vergangenheit.
Das Gegenstück: "Es gebe Fortschritte, sagt er", in der Gegenwart.
Prudentius hat geschrieben:Ich würde die Mängelliste noch erweitern: der Duden müsste die Grammatik als deduktives System darbieten (Muster Geometrie) und die Normen dann systemimmanent begründen, wenigstens ansatzweise.
Zythophilus hat geschrieben:Konjunktiv darf nur mehr dort verwendet werden, wo er nach der bisherigen Grammatik nicht verwendet werden durfte.
Nebensatz nach Muster „weil das ist so“
Konjunktiv darf nur mehr dort verwendet werden, wo er nach der bisherigen Grammatik nicht verwendet werden durfte.
Prudentius hat geschrieben:Nebensatz nach Muster „weil das ist so“
Vllt. wird das gar nicht als NS empfunden, also "weil = denn"; soll denn der Grundschul-Unterricht soweit akademisiert werden, dass die Kinder Parataxe und Hypotaxe unterscheiden müssen? Ist zur Angabe eines Grundes wirklich diese doppelte Möglichkeit Bei-/Unterordnung nötig? Ist denn diese Inversion der Wortstellung, wie sie bei der Subordination gebraucht wird, überhaupt an Kinder vermittelbar? Es fehlt ja an einer normalsprachlichen Terminologie dafür; das haben die Kinder früher in unbewusstem Drill mitbekommen, aber heute nicht mehr.
Prudentius hat geschrieben:Konjunktiv darf nur mehr dort verwendet werden, wo er nach der bisherigen Grammatik nicht verwendet werden durfte.
Wir Gelehrten wissen ja, dass der Konjunktiv von Anfang an kein eigenes Wesen hatte, er war nur ein Nicht-Indikativ, im L. ist er mit dem Optativ zusammengelegt worden, und ist ein Sammelsurium verschiedener Bedeutungen: Potentialis, Irrealis, innerl. Abh., dubitative Frage, ... Da braucht es uns nicht zu wundern, dass er einer Erosion ausgesetzt ist.
Man sagt, der Konj. schwinde im D.; aber mindestens im Irrealis ist er unersetzbar.
Christophorus hat geschrieben: Nun gibt es aber Leute, die behaupten, dass Konjunktiv II als Modus der indirekten Rede bei Haupttempus in der Vergangenheit stehen dürfe - ist das nun korrekt oder nicht?
1691 sagte Caspar von Stieler einiges dazu.Zythophilus hat geschrieben:Gibt's nicht eine alte Konjunktivform "börge", die man alternativ verwenden könnte?
ille ego qui hat geschrieben:nur nebenbei, weil ich letzthin ganz irritiert darüber nachgedacht habe:
der konjunktiv I und der konjunktiv II von "bergen" unterscheiden sich graphisch, nicht aber phonologisch:
er berge - er bärge :-O
bestätigt gefunden habe ich das zumindest hier:
http://de.wiktionary.org/wiki/bergen_%28Konjugation%29
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