Mursi, Murx und Mose

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Re: Mursi, Murx und Mose

Beitragvon Laptop » Mo 3. Sep 2012, 02:30

Was heißt scheitern? Erfolg und Niederlage mißt sich an den Zielsetzungen. Ziel in Afghanistan war das ‘Ausheben’ von Terrorzellen, soweit ich weiß. Das hat man ja weitestgehend geschafft. Sogar Bin Laden ist tot, wenn man der Proklamation Glauben schenkt. Das ist die eine Seite der Bilanz. Die andere Seite sind die vielen zivilen Toten, die verletzten Soldaten, die neu entstandenen Terrorzellen, der Haß der vorher neutralen Bevölkerung auf die Besatzer und die Milliarden an Militärkosten. Es liegt im Auge des Betrachters, was für ein Fazit man zieht. Ich finde das Wort Pyrrhus-Sieg hier passend. Mal schaun wann die geistig Umnachteten in Iran einfallen, lange kann es nicht mehr dauern. Hoffentlich nicht vor 2013, um dem Weltuntergangs-Aberglauben keinen Vorschub zu leisten. :cry:
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Re: Mursi, Murx und Mose

Beitragvon Brakbekl » Mo 3. Sep 2012, 07:38

Laptop hat geschrieben: Hoffentlich nicht vor 2013, um dem Weltuntergangs-Aberglauben keinen Vorschub zu leisten. :cry:



Hast Du Angst vor Aberglauben, Laptop? Mich dünkt, auch die 2013 wäre demnach wegen der 13 ungeeignet und das übernächste Jahr, 2014 auch wegen WKI.

Ich träume aber nicht von einer Welt, in der alle das Richtige, speziell aufgeklärt, denken. Bin mir mit meiner Lebenserfahrung auch schon ziemlich sicher, daß der Frieden nicht vom richtigen Denken kommt. Überhaupt spielt das Denken nicht die Rolle, die man ihm allgemein bereit ist zuzubilligen. Instinkt ist da viel wichtiger. Kein Tier denkt, warum aber gehen wir davon aus, daß das Tier Mensch denke....

Gruss
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Re: Mursi, Murx und Mose

Beitragvon Zythophilus » Mo 3. Sep 2012, 12:17

Eines der Probleme ist, dass in unseren Köpfen normalerweise ein Idealbild vorhanden ist, wie Religion sein soll, vor allem friedlich und tolerant. Da dieses Ideal für praktisch keine Religion immer und überall gegeben ist, müssen wir mit irgendwie den Abweichungen umgehen: Wir können befinden, dass es sich, weil diese Religion unserem Ideal widerspricht, nicht um eine Religion handelt, und sie als "Sekte" qualifizieren. Wir können andererseits diese Abweichungen als eigentlich nicht zu dieser Religion gehörig bewerten; dann sind manche Praktiken eben nur äußere Einflüsse, die nicht zum Wesen dieser Religion gehören.
Was dabei übersehen wird, ist, dass Religionen nie absolut existieren. Einflüsse der Zeit und Umwelt gibt es immer, und selbst wenn so manches als religiöse Vorschrift gilt, was ursprünglich gar nicht zum Glaubensgut gehörte, so kann man nicht einfach von außen urteilen, was dazu gehören soll. Das Kopftuch mag nicht im Koran erwähnt sein, doch als Christ maße ich mir nicht an, das als "unislamisch" zu bewerten. Es ist ein bisschen naiv, eine andere Religion nur nach tatsächlichen oder behaupteten positiven Eigenschaften zu beurteilen und die für ihre Mitglieder oder andere negativen Aspekte als eigentlich nicht zu dieser Religion gehörig wegzuwischen. So manches, was wir als ungerecht oder gar inhuman empfinden, kann m.E. durchaus innerhalb des Systems einer Relgion sinnvoll sein. Menschenopfer lehnen wir zurecht ab, aber sie waren durchaus akzeptiert.
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