Das K taucht in antiken lateinischen Inschriften gar nicht so selten auf, wie man meinen möchte.
Insgesamt beweist das Lateinische aber eine erstaunliche Stabilität in Bezug auf die Orthographie. Im Mittelalter gibt es aber einige Varianten, derer man sich bewusst sein muss, so z.B.:
ae und oe wurden wie ein langes e gesprochen und oft auch so geschrieben (z. B. "rose" statt "rosae"), weshalb ein langes e haeufig als ae oder oe geschrieben wurde (z. B. "caena" oder "coena" statt "cena", "coelum" statt "caelum"). ae und oe wurden oft als Ligatur geschrieben und sind deshalb nicht immer gut zu unterscheiden.
i und y wurden beide als i gesprochen. Daher findet man häufig Wörter (besonders die selteneren oder welche, von denen man dachte, sie kämen aus dem Griechischen), die eigentlich mit i geschrieben werden sollten, mit y (z. B. "tempore hyemali" statt "tempore hiemali").
ti wurde schon im frühen Mittelalter als c bzw. z gesprochen. Daher wurden Wörter wie "natio" statt mit ti oft mit c geschrieben, also "nacio".
ph wurde ab der Spätantike als f gesprochen und auch oft so geschrieben.
Das könnte man noch erweitern, aber die hauptsächlichen Varianten findet man in mittelalterlichen Manuskripten, weil damals nur wenige ihr Latein an den antiken Schriften schulen konnten.
RM