quousque tandem

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quousque tandem

Beitragvon Brakbekl » Fr 10. Aug 2012, 00:00

Wie lange haben wir uns noch dem Diktat zu beugen. Man muß ganz ernsthaft die Frage stellen: Wer regiert eigentlich das Land? Und man bekommt die Antwort: Noch immer die Nazis!

http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... Zitat.html

Ich selber, noch nie der Arbeit sehr ergeben, noch der deutschen Arbeitsdisziplin besonders zugetan, noch der Ideologie Arbeit, dem 9/17 Dogma erlegen, finde den Spruch gut, denn er ist eine Erfahrung. Lange Zeit "arbeitslos", jedoch immer beschäftigt, nun "zwangsselbständig" mit ganz gutem Verdienst, entdecke mit zunehmendem Alter die psychische und physische Wirkung von wirklicher Maloche, also zehrender körperlicher Arbeit, allerdings selbstbestimmt. Das heißt, der Hammer fällt nicht 17 Uhr, sondern wenn die Aufgabe erledigt ist! Und ich kann sagen: Arbeit macht wirklich frei! Man schläft sehr gut danach. Macht eigentlich die Tatsache, daß die Nazis diese Erfahrung zynischerweise zum Motto einer Arbeitslagers machten, die Wahrheit des Spruches zunichte? Das kann ja wohl nicht sein. Es ist ja wirklich ein gutes Gefühl, ein Freiheitsgefühl, etwas geschafft zu haben. Ich denke auch, daß dieses Gefühl die Grundlage des sog. prot. Arbeitsethosses ist. Wahrscheinlich regen sich über den Spruch alle die auf, die noch nie im Leben mit der Schippe in der Hand gearbeitet haben. Gleich neigt sich mein 18262. Lebenstag dem Ende entgegen.
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Re: quousque tandem

Beitragvon Tiberis » Fr 10. Aug 2012, 02:41

ob der spruch gut ist oder nicht, sei einmal dahingestellt. aber schlimm steht es um die redefreiheit in deutschen landen, wenn man bei gebrauch dieser worte riskieren muß, wegen "volksverhetzung" :hairy: angeklagt zu werden. dann dürfte man beispielsweise auch nicht mehr sagen: "jedem das seine" : das stand nämlich auch an einem KZ-eingang. der obsessive antifaschismus treibt sowieso immer krausere blüten, ich erinnere nur an die causa Eva Herman. interessant auch eine kündigung aus ähnlichem anlass, die vor gericht jedoch nicht standhielt:http://www.rechtsindex.de/arbeitsrecht/1474-jawohl-mein-fuehrer-nazisprueche-am-arbeitsplatz. wie heißt es doch: der widerstand gegen Hitler nimmt proportional zum quadrat der zeitlichen entfernung zu... :(
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Re: quousque tandem

Beitragvon Zythophilus » Fr 10. Aug 2012, 09:03

Vermutlich sollte man die deutsche Sprache überhaupt abschaffen, um solche Probleme zu vermeiden.
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Re: quousque tandem

Beitragvon Brakbekl » Fr 10. Aug 2012, 09:07

Das eigentlich Tragische, und meines Erachtens von gewissen Kräften Beabsichtigte ist doch der Solidarisierungseffekt. Jeden Tag wird eine neue "Nazisau" durchs Dorf getrieben. Vorgestern Drygalla, gestern oben zitierter Fall. Das Ganze trägt längst Züge einer Religion. Die Macht hat, wer bestimmt, was Nazi ist. Das ist genau die goebbelsche Definition von Macht: "Wer Jude ist, bestimmen wir!"

Man darf auch nicht vergessen, daß die Protagonisten, also die Journalisten und andere Kräfte, die dieses Spiel betreiben, im Solde der regierenden Parteiochlokratie stehen. Die Lage ist katastrophal, es gilt, jegliche Kritik dem Volke auf der Zunge verstummen zu lassen. Das ist der Sinn, dieser Übung. So, wie die Schiffskapelle der Titanik zu spielen hatte, bis das Wasser in die Ventile der Bläser drang, so wird diese Fokus-Übung auf Nebensächlichstes immer weiter vorangetrieben, und alle, die einen "Arbeitsplatz" haben, machen mit. Und das Phantastische: Sie wählen dieselben Parteien, die ihnen diese Ketten umhängen.
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