Die wichtigsten Errungenschaften der Menschheit

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Die wichtigsten Errungenschaften der Menschheit

Beitragvon RM » Fr 31. Okt 2008, 19:17

Welche sind nach eurer Meinung die wichtigsten Errungenschaften der Menschheit?

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Beitragvon RM » Fr 7. Nov 2008, 19:56

... sagt bitte nicht, daß euch dazu nichts einfällt ... :?

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Beitragvon Apollonios » Fr 7. Nov 2008, 20:08

Sprache, Schrift und die Künste (Kunst als zweckfreies aber sinnvolles Gestalten). Ferner die Waschmaschine als eines der wichtigsten Mittel zur Emanzipation der Frau (wir stünden sonst noch heut am Rubbelbrett).
וָאֹמַר מִי־יִתֶּן־לִּי אֵבֶר כַּיּוֹנָה אָעוּפָה וְאֶשְׁכֹּנָה ׃
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Beitragvon consus » Fr 7. Nov 2008, 20:36

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Non, mihi si centum deus ora sonantia linguis
ingeniumque capax totumque Helicona dedisset*,
omnia persequerer: memoratu tot mihi digna!

:shock:

------------------------------
* Ov. met. 8, 533sq.
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Beitragvon RM » Sa 8. Nov 2008, 00:19

Genau darum habe ich die Frage ja gestellt, um Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, nicht um alles aufzuzählen ... ;-)

Ja, bei der Sprache bin ich mir nicht ganz sicher, ob sie alleine dem Menschen zu eigen ist, da wir ähnliche Formen der Kommunikation auch bei einigen Tieren beobachten. Bei der Schrift stimme ich gänzlich zu, denn sie ist das Instrument, mit dem Wissen konserviert wird. Nur zur Waschmaschine scheinen noch einige Zwischenschritte zu fehlen ...

Wie wär's mit der Astronomie?

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Beitragvon Domingo » Sa 8. Nov 2008, 00:48

Oder mit allen Wissenschaften? Die haben den Menschen dahin geleitet, eine zutreffendere Vorstellung der Welt, in der er lebt, zu gewinnen. Tiere haben m.W. hingegen ein Weltbild, das nur auf ihre tagtäglichen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
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Beitragvon consus » Sa 8. Nov 2008, 00:59

nicht um alles aufzuzählen

Ich schrieb memoratu tot mihi digna.

Was die Astronomie u. dgl. angeht, so halte ich es eher mit Sokrates nach Cic. Tusc. 5, 10:
Sed ab antiqua philosophia usque ad Socratem, qui Archelaum, Anaxagorae discipulum, audierat, numeri motusque tractabantur, et unde omnia orerentur quove reciderent, studioseque ab is siderum magnitudines intervalla cursus anquirebantur et cuncta caelestia. Socrates autem primus philosophiam devocavit e caelo et in urbibus conlocavit et in domus etiam introduxit et coegit de vita et moribus rebusque bonis et malis quaerere.

Die wichtigste Errungenschaft der Menschheit ist m. E. in der Einsicht in die Notwendigkeit zu sehen, durch die Schaffung von wirksamen Institutionen immer wieder das latente bellum omnium contra omnes zu überwinden und so für gerechte gesellschaftliche Zustände sowie für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen zu sorgen.
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Beitragvon RM » Sa 8. Nov 2008, 01:44

Domingo hat geschrieben:... eine zutreffendere Vorstellung der Welt ...

Ich glaube, wenn wir hier das Wort zutreffendere streichen, beginnt der Satz, zutreffender zu sein ;-)

Und doch sind die ersten Zeugnisse der Wissenschaften, so wie wir sie verstehen, meistens astronomische (z.B. Himmelsscheibe von Nebra). Denn die Astronomie diente am Anfang vornehmlich zur Zeitmessung, die wiederum wichtig war für den Ackerbau und den Menschen erst dazu veranlaßte, in größeren Zeiträumen zu denken und zu planen.

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Beitragvon RM » Sa 8. Nov 2008, 01:47

consus hat geschrieben:... für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen ...

Um friedlich zu werden, mußte der Mensch erst einmal den Krieg erfinden.

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Beitragvon Apollonios » Sa 8. Nov 2008, 10:52

RM hat geschrieben:Ja, bei der Sprache bin ich mir nicht ganz sicher, ob sie alleine dem Menschen zu eigen ist, da wir ähnliche Formen der Kommunikation auch bei einigen Tieren beobachten.


Sicher - und auch Werkzeuggebrauch und kriegerische Auseinandersetzungen gibt es bei Tieren. Aber ich denke schon, wir können mit einigem Recht sagen, daß dies alles (leider auch der Krieg) in fast ungebremster Entwicklung und mittlerweile hoher Perfektion dem Menschen eigen ist.
Daß ich die Waschmaschine für so wichtig halte, ist nicht nur scherzhaft: nehmen wir sie als ein besonderes Werkzeug, das in ungeahnter Weise Zeit schafft, otium. Und von der Wichtigkeit der Künste mag ich nicht abrücken; möchte hier jemand auf den Trost von Musik, Malerei und Literatur verzichten?
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Beitragvon consus » Sa 8. Nov 2008, 11:25

RM hat geschrieben:Um friedlich zu werden, mußte der Mensch erst einmal den Krieg erfinden.

Ain tu?
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Beitragvon nighean_neonach » Sa 8. Nov 2008, 16:13

Die wichtigste Errungenschaft, die im Grunde alle unsere heutigen Gesellschaftsstrukturen, Denkweisen und sozialen Normen zutiefst prägt, war die Landwirtschaft (= Ackerbau und Viehzucht). Es ist ein mentaler Meilensprung, der uns von Jäger- und Sammlerkulturen trennt, wie es sie ja in einigen Winkeln der Welt immer noch gibt, zumeist sehr bedroht.
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Errungenschaften

Beitragvon Willimox » Sa 8. Nov 2008, 16:27

ein bisschen erweiternd, aber wohl noch sinnvoll:

Wo man an Errungenschaften denkt (die Waschmaschine erscheint mir genau wie unserer A sehr wichtig, insofern sie Freizeit schafft und die Augenblicksgebundenheit des Arbeitszwanges lockert), da ist eine tentative Definitionspassage nicht obsolet.

Der Mensch ist ein Lebewesen, und zwar

- das vernünftige Tier,
- das Tier, das spricht (Aristoteles),
- es bildet Staaten (Aristoteles),
- hat Hände (Aristoteles),
- hat eine Seele (Descartes),
- ist vernunftfähig (Kant),
- weiß um seinen Tod (Hölderlin),
- ist nicht „festgestellt“ (Nietzsche),
- „hat“ eine Welt (Heidegger),
- kann etwas „stattdessen tun“ (Marquard) usw.

Wohlgemerkt, eine Abgrenzung zum Tier ist wohl nur möglich, wenn man all diese Errungenschaften des Menschen als Weiterentwicklung entsprechender tierischer Potentiale (gewiss rudimentär, aber eben doch vorhanden) versteht und akzeptiert. Oder?
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Beitragvon Zythophilus » Sa 8. Nov 2008, 17:25

Ja, und die Sesshaftwerdung bzw. Landwirtschaft hatte einen Zweck: Bier!
Das behaupte nicht ich, sondern http://www.glanzundelend.de/Artikel/reichholf.htm
Eine sympathische Vorstellung, wenn man bedenkt, dass der Mensch auch heute noch gerne beim Bier sitzen bleibt (= sesshaft wird).
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Der nächste Schritt meiner Kulturtheorie

Beitragvon Zythophilus » Sa 8. Nov 2008, 17:48

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Quid cistam gelidam superat grauitate sub astris,
 frigida quae seruet pocula quaeque cibos?
Exspectabat homo, dum frigus nixque uenirent,
 ut potus gelidus tangeret ora fluens.
Omnes nunc media possunt aestate bibentes,
 frigida quem praebet cista, liquore frui.
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