consus hat geschrieben:Servus.
Im Lateinforum geht es zurzeit um die Entzifferung einer Glockeninschrift. Dabei stieß ich zufällig im Grimmschen Wb (s.v. glocke) auf folgenden wunderbaren Eintrag:
unzählig sind, vor allem im volksmunde, die verben, die lautmalend den klang der glocke wiederzugeben suchen: bämbsen, bammen, bampen, baunen, bimbeln, bimelen, bimmeln, bimpen, bomben, bömbeln, bommen, bompen, bomsen, bumben, dengeln, gämben, gleimpen, klämern, klänken, kläppen, klempen, klimmen, klimpen, pingeln, pinken, timpen, tonken, trompen, zimbeln, zinken
Hm..... Wobei einige Worte doch ganz bestimmte Bedeutungen im Zusammenhang mit Glocken haben.
z.B.
kläppen - Das waren oft Glocken, die erst kurz vor dem Gottesdienst einzeln geläutet wurden (Kläppglocke), wobei sie oft nicht schwangen, sondern der Klöppel per Hand an die Glocke geschlagen wurde (sog. "beiern"). Die Bezeichnung Kleppglocke kenne ich noch aus meiner Geburtsstadt, wo das heute noch so gemacht wird, daß eine einzelne Glocke 5min vor Gottesdienstbeginn nochmal läutet. Allerdings läutet die Dachreiter-Glocke ganz normal und es wird nicht gebeiert.
zinken - Streng nach Kirchenrecht gehörte im Alten Ritus die Predigt nicht zur Messe. Das bot den Leuten Gelegenheit, mal nach draußen vor die Tür zu gehen, eine zu rauchen, oder schnell nach Hause zu gehen, um den Braten im Rohr umzudrehen. Kurz bevor die Predigt endete, gab dann der Küster/Messer ein Glockenzeichen, wobei die Glocke oft nur ein- oder zweimal angeschlagen wurde. Dieses Zeichengeben nannte man "zinken".
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