slavische Sprachen?

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Beitragvon Juergen » Do 21. Okt 2004, 23:07

Da ich das zweifelhafte Vergnügen hatte mal zeitweise an einen Hebräischkurs teilzunehmen, muß ich doch sagen, daß es schon einen gewaltigen Unterschied macht, ob man z.B. englisch, fanzösisch, latein lernt oder eine Sprache die "so ganz anders" ist.

Allein die vielen Formen mit Präfixen, Suffixen etc. sind nicht leicht zu lernen. Dann erkennt man -- Heureka! -- die Präfixe und Suffixe, streicht diese weg und am Ende bleibt ein Buchstabe übrig, und den findet man in keinem Wörterbuch, weil im Wörterbuch natürlich nur die Wurzel steht, die aus drei Konsonanten besteht, von denen aber durch die Präfixe und Suffixe zwei weggefallen sind.........
Ne, sowas zu lernen ist wahrlich nicht einfach.
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Beitragvon suetonius » Fr 22. Okt 2004, 00:44

[quote="Merkur]Und rein gehirntechnisch dürfte es keinen Unterschied zwischen verschiedenen Sprachen geben -> für's gehirn ist das alles gleich (natürlich kann man bei Ähnlichkeiten einige Verknüpfungen leichter herstellen, dies ist aber im Endeffekt kaum nützlich beim aktiven Gebrauch der Sprache)[/quote]

gut. es ist ja eigentlich bewiesen, denn man betrachte kinder...wenn ich in einem arabischen Land aufgewachsen wäre hätte ich wahrscheinlich die Sprache genauso schnell gelernt wie deutsch...
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Beitragvon Clemens » Fr 22. Okt 2004, 08:56

Es besteht aber ein ziemlicher Unterschied zwischen einem (Klein)Kind, das seine Muttersprache lernt (oder auch zweisprachig aufwächst), und einem Menschen, der eine Fremdsprache erlernt.
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Beitragvon Juergen » Fr 22. Okt 2004, 09:11

Clemens hat geschrieben:Es besteht aber ein ziemlicher Unterschied zwischen einem (Klein)Kind, das seine Muttersprache lernt (oder auch zweisprachig aufwächst), und einem Menschen, der eine Fremdsprache erlernt.

Bei "zweisprachig aufwachsen" fällt mir etwas ein. Mir erzählte das mal jemand, der auch zweisprachig aufgewachsen ist. Er kommt gebürtig aus Lothringen, sein Vater spricht deutsch, seine Mutter nur französich, er selbst hatte in der Schule beide Sprachen.
Je nach pol. Verhältnissen war allerdings mal die eine verboten und mal die andere. Wie dem auch sei: Er lebt heute in einer franz. Stadt nahe der dt. Grenze (Thionville / früher auf dt: Dudenhofen).
Jedenfalls sagte er mir, er spreche zwar beide Sprachen - und man hörte zwar im dt. nur einen leichen (aber nicht typisch französischen) Akzent - aber, so sagte er weiter, wenn zu Geschäftsfreunden nach Paris fährt, dann merken die Leute sofort, daß er kein "reiner Franzose" ist. Es fehle ihm - wie er sagte - in beiden Sprachen eine gewisse "Klasse", also die Fähigkeit diese Sprachen nicht nur umgangssprachlich zu beherrschen, sondern auch als "Sprachkunst" zu beherrschen.

Ich weiß nicht ob ich mich da klar ausgedruckt habe - ich hoffe mal ja.


Ich will auch nicht verhehlen, daß ich nicht ganz so viel davon halten, wenn Kinder zweisprachig aufwachsen. Das gibt bei den Kindern schnell ein Kuddlmuddel an Sprache.

Über Reginald Forster (der Latinist aus den Vatikan) wird z.B. folgendes berichtet:
In Milwaukee wuchs er mit einem Kauderwelsch auf, das er für reines Amerikanisch hielt, auch wenn seine Mutter zu ihm sagte: "Put on your deckel and stopp quatsching, otherwise you get a schnupfen." Darüber lacht er jetzt noch. Ihm wurde erst im Studium bewusst, dass er zweisprachig aufgewachsen war, ohne es zu wissen.

Quelle
Juergen
 

Beitragvon Clemens » Fr 22. Okt 2004, 09:55

Zweisprachig aufgewachsene Kinder haben gewisse Vorteile, wenn sie eine neue Sprache erlernen. Bei einem Menschen mit nur einer Muttersprache wird für jede neue Sprache, die er lernt, im Broca-Zentrum ein neues Netzwerk geknüpft - und das ist für das Gehirn natürlich "anstrengend". Ein Mensch, der zweisprachig aufgewachsen ist, hat von Anfang an ein "Zwei-Sprachen-Netz" im Broca-Zentrum und auch wenn er eine neue Sprache lernt, muss kein neues autonomes Netz aufgebaut werden. Das haben Magnetresonanztomographien und die Messung der elektrischen Hirnaktivitäten ergeben. (Das alles stand mal in einem wirklich interessanten Artikel im P.M.)

Ach ja: Nichts gegen die Mutter von Reginald Foster, aber ich habe das Gefühl, sie hat die zweisprachige Erziehung nicht gerade mustergültig betrieben...;-)
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Beitragvon Merkur » Fr 22. Okt 2004, 21:06

Gruß dir, P.M.-Genosse Clemens ...

war gut, derArtikel, nicht?
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Beitragvon suetonius » Sa 23. Okt 2004, 03:31

hm

der artikel aus der PM hört sich sehr interessant an.
Gibts den noch irgendwo online (ich bin pm history abonnent, also könte ich theorethisch drauf zugreifen...)

das mit der zweisprachigkeit merke ich selbst bei einem freund, er kann weder das eine richtig noch das andere. Im Alltag merkt man es nicht, aber immer dann wenn es in die Feinheiten geht. Meinetwegen Poesie, er kann nicht mit Worten spielen
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Beitragvon Merkur » Sa 23. Okt 2004, 09:33

@suetonius:

Der Artikel stand in P.M. Das Magazin Juli 2004, heißt Sprachen lernen! und wurde verfasst von Marianne Oertl ... (les' dir auch den Bericht aus derselben Ausgabe über das Bild vom letzten Abendmahl ... ist wirklich interessant)



Zur Zweisprachigkeit:

ich hab' gestern auch mit jemanden gesprochen, der zweisprachig aufgewachsen ist ... sie spricht zwar beide sprachen fließend, ohne (unnatürlichen) akzent usw. aber beim Aufsatzschreiben hat sie dann doch probleme mit dem formulieren....
aber dennoch ist es unbestreitbar ein vorteil, wenn man schon als Kind 2 sprachen spricht ... ein guter Start ins Sprachenleben ...

es wäre jetzt interessant was RM dazu sagt, zur Zweisprachigkeit ...
Merkur
 

Beitragvon suetonius » Sa 23. Okt 2004, 16:54

definitiv
wenn es irgend geht, werde ich auch meine kinder zweisprachig erziehen oder erziehen lassen...(englische privatschule/kindergarten...)

ist RM zweisprachig aufgewachsen?
hm, ivens ja auch...
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Beitragvon Clemens » Sa 23. Okt 2004, 17:24

hm, ivens ja auch...

Ach ja, stimmt - wir sollten mal sein Broca-Areal unter die Lupe nehmen...:D
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Beitragvon Merkur » Sa 23. Okt 2004, 18:48

Nö ... aber RM erzieht zweisprachig ...
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Beitragvon suetonius » So 24. Okt 2004, 19:51

was erzieht er denn?
er alleine???
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Beitragvon Merkur » So 24. Okt 2004, 21:51

suetonius hat geschrieben:was erzieht er denn?
er alleine???


naja ... meistens erzieht man 'n Kind ...

und man hat nen weiblichen gegenpart :D
Merkur
 

Beitragvon suetonius » Mo 25. Okt 2004, 23:15

welche sprachen denn?


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Beitragvon Merkur » Di 26. Okt 2004, 14:50

it. dt ....



aber mit Latein:

da könnte man ja 'nen zweiten Stroh züchten :lol:
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