[37d] διατριβὰς καὶ τοὺς λόγους, ἀλλ᾽ ὑμῖν βαρύτεραι γεγόνασιν καὶ ἐπιφθονώτεραι, ὥστε ζητεῖτε αὐτῶν νυνὶ ἀπαλλαγῆναι· ἄλλοι δὲ ἄρα αὐτὰς οἴσουσι ῥᾳδίως (mühelos); πολλοῦ γε δεῖ, ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι. καλὸς οὖν ἄν μοι ὁ βίος εἴη ἐξελθόντι τηλικῷδε ἀνθρώπῳ ἄλλην ἐξ ἄλλης πόλεως ἀμειβομένῳ καὶ ἐξελαυνομένῳ ζῆν. εὖ γὰρ οἶδ᾽ ὅτι ὅποι ἂν ἔλθω, λέγοντος ἐμοῦ ἀκροάσονται οἱ νέοι ὥσπερ ἐνθάδε· κἂν μὲν τούτους ἀπελαύνω, οὗτοί με αὐτοὶ ἐξελῶσι πείθοντες τοὺς πρεσβυτέρους·
vielmehr sind sie euch reichlich unangenehm und verhasst geworden, so dass ihr nun versucht, euch davon zu distanzieren (/loszumachen). Und andere sollen sie (=διατριβὰς καὶ τοὺς λόγους) ohne weiteres ertragen? Ganz und gar nicht, Männer von Athen. Schön wäre dann das Leben für mich, wenn ich es so verbringen könnte, dass ich (wörtl.: es zu verbringen, ζῆν, indem ich) als so alter Mensch auswanderte, von Stadt zu Stadt zöge (/wechselte) und dann vertrieben würde. Denn ich weiß sehr wohl: Wohin ich auch komme, die jungen Männer wollen mir, wenn ich rede, zuhören, so wie hier. Und wenn ich sie wegschicke, können sie selber mich vertreiben, indem sie an die Älteren heranreden.
[37e] ἐὰν δὲ μὴ ἀπελαύνω, οἱ τούτων πατέρες δὲ καὶ οἰκεῖοι δι᾽ αὐτοὺς τούτους. ἴσως οὖν ἄν τις εἴποι· «σιγῶν δὲ καὶ ἡσυχίαν ἄγων, ὦ Σώκρατες, οὐχ οἷός τ᾽ ἔσηι ἡμῖν ἐξελθὼν ζῆν;» τουτὶ δή ἐστι πάντων χαλεπώτατον πεῖσαί τινας ὑμῶν. ἐάντε γὰρ λέγω ὅτι τῶι θεῶι ἀπειθεῖν τοῦτ᾽ ἐστὶν καὶ διὰ τοῦτ᾽ ἀδύνατον ἡσυχίαν ἄγειν, οὐ πείσεσθέ μοι ὡς εἰρωνευομένωι· Ἴσως οὖν ἄν τις εἴποι· Σιγῶν δὲ καὶ ἡσυχίαν ἄγων͵ ὦ Σώκρατες͵ οὐχ οἷός τ΄ ἔσῃ ἡμῖν ἐξελθὼν ζῆν; τουτὶ δή ἐστι πάντων χαλεπώτατον πεῖσαί τινας ὑμῶν. ἐάντε γὰρ λέγω ὅτι τῷ θεῷ ἀπειθεῖν τοῦτ΄ ἐστὶν καὶ διὰ τοῦτ΄ ἀδύνατον ἡσυχίαν ἄγειν͵ οὐ πείσεσθέ μοι ὡς εἰρωνευομένῳ·
Wenn ich sie aber nicht wegschicke, (werden es) ihre Väter und Verwandten ihretwegen (tun). Vielleicht wird jetzt einer sagen: “Aber wirst du nicht so leben können, Sokrates, dass du Ruhe und Gelassenheit bewahrst, wenn du uns verlassen hast?” Das ist gerade das Schwierigste von allem, einigen von euch begreiflich zu machen (/davon zu überzeugen), (dass ich das könnte). Denn falls ich (euch) (möglicherweise) erkläre, dass ein solches Leben (wörtl.: das) bedeutet, dem Gott ungehorsam zu sein und es (mir) deshalb unmöglich ist, Ruhe zu bewahren, werdet ihr euch von mir nicht überzeugen lassen, weil ihr glauben werdet (/in der Meinung, dass), ich sei unaufrichtig.
[38a] ἐάντ΄ αὖ λέγω ὅτι καὶ τυγχάνει μέγιστον ἀγαθὸν ὂν ἀνθρώπῳ τοῦτο͵ ἑκάστης ἡμέρας περὶ ἀρετῆς τοὺς λόγους ποιεῖσθαι καὶ τῶν ἄλλων περὶ ὧν ὑμεῖς ἐμοῦ ἀκούετε διαλεγομένου καὶ ἐμαυτὸν καὶ ἄλλους ἐξετάζοντος͵ ὁ δὲ ἀνεξέταστος βίος οὐ βιωτὸς ἀνθρώπῳ͵ ταῦτα δ΄ ἔτι ἧττον πείσεσθέ μοι λέγοντι. τὰ δὲ ἔχει μὲν οὕτως͵ ὡς ἐγώ φημι͵ ὦ ἄνδρες͵ πείθειν δὲ οὐ ῥᾴδιον. καὶ ἐγὼ ἅμα οὐκ εἴθισμαι ἐμαυτὸν ἀξιοῦν (Gen./Akk.) κακοῦ οὐδενός. εἰ μὲν γὰρ ἦν μοι χρήματα͵ ἐτιμησάμην ἂν
Wenn ich (euch) dagegen erklären sollte, dass (sogar) gerade dies das größte Gut für einen Menschen bedeutet, jeden Tag über die Tugend Gespräche zu führen und über die anderen Dinge, über die ihr mich reden und mich selbst und andere prüfen hört, (dass) aber das Leben ohne Prüfung (/ungeprüfte Leben) für einen Menschen nicht lebenswert ist, das werdet ihr mir, wenn ich es sage, noch weniger glauben. Denn das verhält sich zwar so, wie ich es (euch) darlege, meine Männer, aber (jemanden davon) zu überzeugen, (das) ist nicht einfach. Und zugleich bin ich es nicht gewohnt, für mich etwas Schlechtes/ Ungünstiges zu fordern. Wenn ich nun Geld hätte, hätte ich eine Geldstrafe beantragt,
[38b] χρημάτων ὅσα ἔμελλον ἐκτείσειν͵ οὐδὲν γὰρ ἂν ἐβλάβην· νῦν δὲ οὐ γὰρ ἔστιν͵ εἰ μὴ ἄρα ὅσον ἂν ἐγὼ δυναίμην ἐκτεῖσαι͵ τοσούτου βούλεσθέ μοι τιμῆσαι. ἴσως δ΄ ἂν δυναίμην ἐκτεῖσαι ὑμῖν που μνᾶν ἀργυρίου· τοσούτου οὖν τιμῶμαι. Πλάτων δὲ ὅδε͵ ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι͵ καὶ Κρίτων καὶ Κριτόβουλος καὶ Ἀπολλόδωρος κελεύουσί με τριάκοντα μνῶν τιμήσασθαι͵ αὐτοὶ δ΄ ἐγγυᾶσθαι· τιμῶμαι οὖν τοσούτου͵ ἐγγυηταὶ δὲ ὑμῖν ἔσονται τοῦ ἀργυρίου οὗτοι [38c] ἀξιόχρεῳ.
soviel (wie) ich entrichten wollte, denn (damit) hätte ich mir keinen Schaden zugefügt. So aber ist das nicht möglich, es sei denn, ihr beabsichtigt, (für mich) soviel als Strafe zu beantragen wie ich bezahlen könnte. Denn vielleicht könnte ich euch ungefähr eine Silbermine zahlen. So viel also beantrage ich. Doch unser Platon hier (wörtl.: der hier), Männer von Athen, sowie Kriton, Kritobulos und Apollodor schlagen mir vor/ raten mir, dreißig Minen zu beantragen, und dieselben (schlagen vor) eine Bürgschaft zu leisten. Ich beantrage nun diese Summe (wörtl.: so viel), und diese (Männer) werden euch für dieses Geld als Bürgen dienen.
Eigentlich keine Fragen , nur ob ich das ζῆν richtig wiedergegeben habe, wüsste ich gerne. Was meinst du dazu, Prudentius? Könntest du dir den Satz mal bei Gelegenheit ansehen?
PS: Ach, lass mal gut sein, ich frage eh immer so viel, ich glaub, das stimmt so...