Melierdialog griechisch-deutsch

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Melierdialog griechisch-deutsch

Beitragvon Roxane » Sa 17. Mai 2014, 21:43

Melierdialog (5.84 - 5.116)

[84.1] Τοῦ δ' ἐπιγιγνομένου θέρους Ἀλκιβιάδης τε πλεύσας ἐς Ἄργος ναυσὶν εἴκοσιν Ἀργείων τοὺς δοκοῦντας ἔτι ὑπόπτους εἶναι καὶ τὰ Λακεδαιμονίων φρονεῖν ἔλαβε τριακοσίους ἄνδρας, καὶ κατέθεντο
αὐτοὺς Ἀθηναῖοι ἐς τὰς ἐγγὺς νήσους ὧν ἦρχον· καὶ ἐπὶ Μῆλον τὴν νῆσον Ἀθηναῖοι ἐστράτευσαν ναυσὶν ἑαυτῶν μὲν τριάκοντα, Χίαις δὲ ἕξ, Λεσβίαιν δὲ δυοῖν, καὶ ὁπλίταις ἑαυτῶν μὲν διακοσίοις καὶ
χιλίοις καὶ τοξόταις τριακοσίοις καὶ ἱπποτοξόταις εἴκοσι, τῶν δὲ ξυμμάχων καὶ νησιωτῶν ὁπλίταις μάλιστα πεντακοσίοις καὶ χιλίοις.

(84.1) Im folgenden Sommer selgelte Alkibiades mit zwanzig Schiffen nach Argos und nahm diejenigen Argeier gefangen, die noch verdächtig waren, mit den Lakedaimoniern zu sympathisieren, 300 Männer, und die Athener setzten sie auf den benachbarten Inseln fest, die sie beherrschten; auch gegen die Insel Melos zogen die Athener in den Krieg, mit 30 eigenen Schiffen, sechs chiischen (Insel Chios) und zwei lesbischen, ferner mit 1200 eigenen Hopliten, 300 (eigenen) Bogenschützen (zu Fuß) und 20 berittenen Bogenschützen sowie mit ungefähr 1500 Hopliten der Bundesgenossen, (die) ebenfalls Inselbewohner (von Chios und Lesbos waren).

[84.2] οἱ δὲ Μήλιοι Λακεδαιμονίων μέν εἰσιν ἄποικοι, τῶν δ' Ἀθηναίων οὐκ ἤθελον ὑπακούειν ὥσπερ οἱ ἄλλοι νησιῶται, ἀλλὰ τὸ μὲν πρῶτον οὐδετέρων ὄντες ἡσύχαζον, ἔπειτα ὡς αὐτοὺς ἠνάγκαζον οἱ
Ἀθηναῖοι δηιοῦντες τὴν γῆν, ἐς πόλεμον φανερὸν κατέστησαν.

(84.2) Die Melier sind zwar Kolonisten der Lakedaimonier, den Athenern aber wollten sie sich nicht unterordnen wie die anderen Inselbewohner, vielmehr bewahrten sie zuerst Ruhe, ohne auf irgendeiner Seite zu stehen, später, als die Athener durch die Verwüstung ihres Landes versuchten (kon.), Druck auszuüben, gerieten sie in einen offenen Krieg.

[84.3] στρατοπεδευσάμενοι οὖν ἐς τὴν γῆν αὐτῶν τῆι παρασκευῆι ταύτηι οἱ στρατηγοὶ Κλεομήδης τε ὁ Λυκομήδους καὶ Τεισίας ὁ Τεισιμάχου, πρὶν ἀδικεῖν τι τῆς γῆς, λόγους πρῶτον ποιησομένους ἔπεμψαν πρέσβεις. οὓς οἱ Μήλιοι πρὸς μὲν τὸ πλῆθος οὐκ ἤγαγον, ἐν δὲ ταῖς ἀρχαῖς καὶ τοῖς ὀλίγοις λέγειν ἐκέλευον περὶ ὧν ἥκουσιν. οἱ δὲ τῶν Ἀθηναίων πρέσβεις ἔλεγον τοιάδε.

(84.3) Nachdem die Feldherrn Kleomedes, der Sohn des Lykomedes, und Teisias, der Sohn des Teisimachos nun mit dieser Streitmacht auf deren Land ein Lager aufgeschlagen hatten, schickten sie, ehe sie dem Land irgendeinen Schaden zufügten, Gesandte, die zuerst Verhandlungen einleiten (wörtl.:reden) sollten. Die Melier führten diese nicht vor die Volksversammlung, sondern ordneten an, dass sie vor den Behörden und dem Adelsrat den Grund ihres Kommens darlegten.

[85] 'ἐπειδὴ οὐ πρὸς τὸ πλῆθος οἱ λόγοι γίγνονται, ὅπως δὴ μὴ ξυνεχεῖ ῥήσει οἱ πολλοὶ ἐπαγωγὰ καὶ ἀνέλεγκτα ἐσάπαξ ἀκούσαντες ἡμῶν ἀπατηθῶσιν (γιγνώσκομεν γὰρ ὅτι τοῦτο φρονεῖ ἡμῶν ἡ ἐς τοὺς
ὀλίγους ἀγωγή), ὑμεῖς οἱ καθήμενοι ἔτι ἀσφαλέστερον ποιήσατε. καθ' ἕκαστον γὰρ καὶ μηδ' ὑμεῖς ἑνὶ λόγωι, ἀλλὰ πρὸς τὸ μὴ δοκοῦν ἐπιτηδείως λέγεσθαι εὐθὺς ὑπολαμβάνοντες κρίνετε. καὶ πρῶτον εἰ
ἀρέσκει ὡς λέγομεν εἴπατε.'

(85) Die Gesandten der Athener sagten: „Da sich ja unsere Rede nicht an die Volksversammlung richtet, damit die Leute, wenn sie in einer zusammenhängenden Rede verführerische und unwiderlegbare Dinge in einem Mal von uns hören, nicht getäuscht werden – denn wir wissen, dass dieses unser Hinschaffen zum Adelsrat bezweckt – sollt ihr, die ihr hier sitzt, noch sicherer handeln. In jeder einzelnen Sache sollt ihr nämlich euer Urteil fällen, aber auch ihr nicht in einer einzigen Rede, sondern indem ihr sofort zu dem, was (euch) nicht angemessen gesagt zu sein scheint, das Wort ergreift. Und nun äußert euch erst einmal, ob euch das, was wir vorschlagen, gefällt.“

[86] οἱ δὲ τῶν Μηλίων ξύνεδροι ἀπεκρίναντο 'ἡ μὲν ἐπιείκεια τοῦ διδάσκειν καθ' ἡσυχίαν ἀλλήλους οὐ ψέγεται, τὰ δὲ τοῦ πολέμου παρόντα ἤδη καὶ οὐ μέλλοντα διαφέροντα αὐτοῦ φαίνεται. ὁρῶμεν γὰρ
αὐτούς τε κριτὰς ἥκοντας ὑμᾶς τῶν λεχθησομένων καὶ τὴν τελευτὴν ἐξ αὐτοῦ κατὰ τὸ εἰκὸς περιγενομένοις μὲν τῶι δικαίωι καὶ δι' αὐτὸ μὴ ἐνδοῦσι πόλεμον ἡμῖν φέρουσαν, πεισθεῖσι δὲ δουλείαν.'

(86) Die Abgeordneten der Melier antworteten: „Euer Entgegenkommen, unsere Standpunkte in Ruhe auszutauschen, wird nicht beanstandet (freier: findet unsere Zustimmung), allerdings stehen die schon vorhandenen, nicht zukünftige kriegerische Anstalten dazu (= zu der Zustimmung zu den Wechselreden) offensichtlich im Widerspruch (freier: ..sind damit nicht in Einklang zu bringen). Denn wir sehen, dass ihr selbst als Richter über das, was gesagt werden wird, gekommen seid und dass das Ergebnis davon (= das Ergebnis der Verhandlung), auch wenn wir mit unseren Rechtsgrundsätzen bei diesem (Meinungsaustausch) recht behalten und deshalb nicht nachgeben, uns der Wahrscheinlichkeit nach Krieg bringen wird, aber wenn wir uns fügen, Knechtschaft."

[87] {ΑΘ.} Εἰ μὲν τοίνυν ὑπονοίας τῶν μελλόντων λογιούμενοι ἢ ἄλλο τι ξυνήκετε ἢ ἐκ τῶν παρόντων καὶ ὧν ὁρᾶτε περὶ σωτηρίας βουλεύσοντες τῆι πόλει, παυοίμεθ' ἄν· εἰ δ' ἐπὶ τοῦτο, λέγοιμεν ἄν.

(87) Ath.: "Wenn ihr nun (lieber) gekommen seid, um Vermutungen über die zukünftige Lage anzustellen oder irgendetwas anderes, als was ihr aufgrund der gegenwärtigen Lage und aufgrund dessen, (was) ihr vor Augen habt, über eine Rettung der (/für die) Stadt beraten wollt, könnten wir (die Verhandlungen auch genauso gut gleich) beenden; wenn (ihr) aber zu diesem Zweck (gekommen seid, um über die Rettung der Stadt zu beraten), sollten wir mit unseren Verhandlungen fortfahren (wörtl.:reden)."

[88] {ΜΗΛ.} Εἰκὸς μὲν καὶ ξυγγνώμη ἐν τῶι τοιῶιδε καθεστῶτας ἐπὶ πολλὰ καὶ λέγοντας καὶ δοκοῦντας τρέπεσθαι· ἡ μέντοι ξύνοδος καὶ περὶ σωτηρίας ἥδε πάρεστι, καὶ ὁ λόγος ὧι προκαλεῖσθε τρόπωι, εἰ
δοκεῖ, γιγνέσθω.

(88) Mel.: "Es ist folgerichtig und verzeihlich, dass wir, diejenigen, die sich in einer solchen Lage befinden, in alle möglichen Richtungen reden und denken (/ uns in alle mögl. Richt. <ἐπὶ πολλὰ> wenden, wenn wir reden und denken). Freilich geht es in unserer augenblicklichen Zusammenkunft insbesondere (καὶ) um unsere Rettung, und wenn ihr meint, möge die Verhandlung auf die vorgeschlagene Weise stattfinden."

[89] {ΑΘ.} Ἡμεῖς τοίνυν οὔτε αὐτοὶ μετ' ὀνομάτων καλῶν, ὡς ἢ δικαίως τὸν Μῆδον καταλύσαντες ἄρχομεν ἢ ἀδικούμενοι νῦν ἐπεξερχόμεθα, λόγων μῆκος ἄπιστον παρέξομεν, οὔθ' ὑμᾶς ἀξιοῦμεν ἢ ὅτι Λακεδαιμονίων ἄποικοι ὄντες οὐ ξυνεστρατεύσατε ἢ ὡς ἡμᾶς οὐδὲν ἠδικήκατε λέγοντας οἴεσθαι πείσειν, τὰ δυνατὰ δ' ἐξ ὧν ἑκάτεροι ἀληθῶς φρονοῦμεν διαπράσσεσθαι, ἐπισταμένους πρὸς εἰδότας ὅτι δίκαια μὲν ἐν τῶι ἀνθρωπείωι λόγωι ἀπὸ τῆς ἴσης ἀνάγκης κρίνεται, δυνατὰ δὲ οἱ προύχοντες πράσσουσι καὶ οἱ ἀσθενεῖς ξυγχωροῦσιν.

(89) Ath:: „Wir selber werden weder mit schönen Worten eine lange Rede halten, die unglaubwürdig wäre, sei es (darüber), dass wir wegen der Vernichtung des Meders mit Recht herrschten, oder (darüber), dass wir wegen des erlittenen Unrechts jetzt gegen euch vorgingen, noch erwarten wir, dass ihr denkt, (uns) überzeugen (/täuschen) zu können, sei es mit dem Argument, ihr seied als Kolonisten der Lakedaimonier nicht mit ihnen zusammen in den Krieg gezogen, oder mit dem (Argument), ihr hättet uns kein Unrecht getan; wir sollten vielmehr über das Erreichbare dessen, was wir beide aufrichtig (meinen) verhandeln, da ihr genauso gut wisst wie wir, dass zwar nach menschlicher Berechnung Gerechtigkeit bei Gleichheit der Zwangslage entschieden wird, aber dass die Überlegenen das, was erreichbar ist, durchsetzen und die Schwachen nachgeben.“

[90] {ΜΗΛ.} Ἧι μὲν δὴ νομίζομέν γε, χρήσιμον (ἀνάγκη γάρ, ἐπειδὴ ὑμεῖς οὕτω παρὰ τὸ δίκαιον τὸ ξυμφέρον λέγειν ὑπέθεσθε) μὴ καταλύειν ὑμᾶς τὸ κοινὸν ἀγαθόν, ἀλλὰ τῶι αἰεὶ ἐν κινδύνωι γιγνομένωι εἶναι τὰ εἰκότα καὶ δίκαια, καί τι καὶ ἐντὸς τοῦ ἀκριβοῦς πείσαντά τινα ὠφεληθῆναι. καὶ πρὸς ὑμῶν οὐχ ἧσσον τοῦτο, ὅσωι καὶ ἐπὶ μεγίστηι τιμωρίαι σφαλέντες ἂν τοῖς ἄλλοις παράδειγμα γένοισθε.

(90) Mel.: "Wie wir nun allerdings glauben, wäre es nützlich ­ wir müssen nämlich (so sprechen), nachdem ihr es als Grundsatz aufgestellt habt, statt von Recht von Nutzen zu sprechen, dass ihr nicht den allen Menschen gemeinsamen Vorteil (/Gemeinwohl) abschafft, sondern dass ihr jedem, der (vor Gericht) in Gefahr (/Bedrängnis) gerät, das Angemessene (/Billige) wie Gerechtes zuteil werden lasst und dass er aus dem, was auch (aus eurer Sicht) innerhalb des strengen Rechts liegt, einen Vorteil zieht. Auch für euch wäre dieses nicht weniger wert, umso mehr als ihr, wenn ihr unterliegt, wegen der härtesten Strafe für die anderen ein Beispiel werden könntet."

[91.1] {ΑΘ.} Ἡμεῖς δὲ τῆς ἡμετέρας ἀρχῆς, ἢν καὶ παυθῆι, οὐκ ἀθυμοῦμεν τὴν τελευτήν· οὐ γὰρ οἱ ἄρχοντες ἄλλων, ὥσπερ καὶ Λακεδαιμόνιοι, οὗτοι δεινοὶ τοῖς νικηθεῖσιν (ἔστι δὲ οὐ πρὸς Λακεδαιμονίους ἡμῖν ὁ ἀγών), ἀλλ' ἢν οἱ ὑπήκοοί που τῶν ἀρξάντων αὐτοὶ ἐπιθέμενοι κρατήσωσιν.

(91.1) Ath.: „Wir aber sind nicht bedrückt bei dem Gedanken an das Ende unserer Herrschaft, sogar (dann nicht), wenn sie gestürzt werden sollte. Denn nicht die, die wie auch die Lakedaimonier über andere herrschen, sind für die Besiegten schrecklich (im Übrigen führen wir keinen Kampf gegen die Lakedaimonier), sondern wenn die Untergebenen selbst irgendwann die Herrschenden angreifen und
besiegen sollten.

[91.2] καὶ περὶ μὲν τούτου ἡμῖν ἀφείσθω κινδυνεύεσθαι· ὡς δὲ ἐπ' ὠφελίαι τε πάρεσμεν τῆς ἡμετέρας ἀρχῆς καὶ ἐπὶ σωτηρίαι νῦν τοὺς λόγους ἐροῦμεν τῆς ὑμετέρας πόλεως, ταῦτα δηλώσομεν, βουλόμενοι
ἀπόνως μὲν ὑμῶν ἄρξαι, χρησίμως δ' ὑμᾶς ἀμφοτέροις σωθῆναι.

(91.2) Und überhaupt soll es uns überlassen sein, was wir damit für uns aufs Spiel setzen: Dass wir nämlich sowohl zum Nutzen unserer Herrschafft hier sind, als auch um jetzt die Verhandlungen zur Rettung eurer Stadt zu führen, das wollen wir zeigen; dabei wollen wir ohne Mühe über euch zur Herrschaft gelangen, ebenso (wollen wir), dass ihr gerettet werdet, (so dass es) für beide Seiten ein Vorteil (wäre).“

[92] {ΜΗΛ.} Καὶ πῶς χρήσιμον ἂν ξυμβαίη ἡμῖν δουλεῦσαι, ὥσπερ καὶ ὑμῖν ἄρξαι;

(92) Mel.: „Doch wie könnte uns durch eine Unterwerfung ein Nutzen zuteil werden so wie euch durch eure Herrschaft?“

[93] {ΑΘ.} Ὅτι ὑμῖν μὲν πρὸ τοῦ τὰ δεινότατα παθεῖν ὑπακοῦσαι ἂν γένοιτο, ἡμεῖς δὲ μὴ διαφθείραντες ὑμᾶς κερδαίνοιμεν ἄν.

(93) Ath.: „Dass ihr anstatt das Schrecklichste zu erleiden, euch freiwillig unterwerft, könnte sich für euch (als Nutzen) erweisen, für uns aber könnte es ein Vorteil sein, wenn wir euch nicht zugrunde richten.“

[94] {ΜΗΛ.} Ὥστε [δὲ] ἡσυχίαν ἄγοντας ἡμᾶς φίλους μὲν εἶναι ἀντὶ πολεμίων, ξυμμάχους δὲ μηδετέρων, οὐκ ἂν δέξαισθε;

(94) Mel.: „Dass wir uns heraushielten (/ruhig verhielten), eure Freunde statt eure Feinde wären und weder Verbündete der einen noch der anderen, werdet ihr wohl nicht hinnehmen?“

[95] {ΑΘ.} Οὐ γὰρ τοσοῦτον ἡμᾶς βλάπτει ἡ ἔχθρα ὑμῶν ὅσον ἡ φιλία μὲν ἀσθενείας, τὸ δὲ μῖσος δυνάμεως παράδειγμα τοῖς ἀρχομένοις δηλούμενον.

(95) Ath.: „Nein, denn eure Feindschaft schadet uns nicht so sehr wie eure Freundschaft, insofern als diese (die Freundschaft) von den Beherrschten als Beweis unserer Schwäche, der Hass dagegen als Beweis unserer Stärke ausgelegt wird.“

[96] {ΜΗΛ.} Σκοποῦσι δ' ὑμῶνοὕτως οἱ ὑπήκοοι τὸ εἰκός, ὥστετούς τε μὴ προσήκοντας καὶ ὅσοι ἄποικοι ὄντες οἱ πολλοὶ καὶ ἀποστάντες τινὲς κεχείρωνται ἐς τὸ αὐτὸ τιθέασιν;

(96) Mel.: „Betrachten denn eure Untertanen das Angemessene in der Weise, so dass sie zwischen denjenigen, die nicht (zum attischen Seebund) dazugehören und all denjenigen, die unterworfen sind – in
der Mehrzahl die, die Kolonisten sind sowie einige Aufständische ­keinen Unterschied machen?“

[97] {ΑΘ.} Δικαιώματι γὰρ οὐδετέρους ἐλλείπειν ἡγοῦνται, κατὰ δύναμιν δὲ τοὺς μὲν περιγίγνεσθαι, ἡμᾶς δὲ φόβωι οὐκ ἐπιέναι· ὥστε ἔξω καὶ τοῦ πλεόνων ἄρξαι καὶ τὸ ἀσφαλὲς ἡμῖν διὰ τὸ καταστραφῆναι ἂν παράσχοιτε, ἄλλως τε καὶ νησιῶται ναυκρατόρων καὶ ἀσθενέστεροι ἑτέρων ὄντες εἰ μὴ περιγένοισθε.

(97) Ath.: „An Rechtsgründen steht keiner dem anderen nach, meinen sie, an Macht aber seien die einen überlegen, daher griffen wir aus Furcht nicht an. Abgesehen davon, dass wir über die Mehrzahl herrschten, würdet ihr durch eure Unterwerfung unsere Stellung sichern (/uns Sicherheit gewähren), besonders wenn nicht ihr euch als Inselbewohner, die schließlich noch (καὶ beim Komp.) unbedeutender als andere sind, gegen uns, die Beherrscher des Meeres, behauptet.“

[98] {ΜΗΛ.} Ἐν δ' ἐκείνωι οὐ νομίζετε ἀσφάλειαν; δεῖ γὰρ αὖ καὶ ἐνταῦθα, ὥσπερ ὑμεῖς τῶν δικαίων λόγων ἡμᾶς ἐκβιβάσαντες τῶι ὑμετέρωι ξυμφόρωι ὑπακούειν πείθετε, καὶ ἡμᾶς τὸ ἡμῖν χρήσιμον
διδάσκοντας, εἰ τυγχάνει καὶ ὑμῖν τὸ αὐτὸ ξυμβαῖνον, πειρᾶσθαι πείθειν. ὅσοι γὰρ νῦν μηδετέροις ξυμμαχοῦσι, πῶς οὐ πολεμώσεσθε αὐτούς, ὅταν ἐς τάδε βλέψαντες ἡγήσωνταί ποτε ὑμᾶς καὶ ἐπὶ σφᾶς ἥξειν; κἀν τούτωι τί ἄλλο ἢ τοὺς μὲν ὑπάρχοντας πολεμίους μεγαλύνετε, τοὺς δὲ μηδὲ μελλήσαντας γενέσθαι ἄκοντας ἐπάγεσθε;

(98) Mel.: „Seht ihr denn nicht auch in dem Vorgetragenen (wörtl.: jenem) eure Sicherheit gewährleistet? Denn so wie ihr uns vom Prinzip der Gerechtigkeit abgebracht habt (Part. Aor.) und uns überzeugt habt (eigentl. Präs.), uns eurem Vorteil zu fügen, müssen auch wir besonders an diesem Punkt noch einmal darlegen, was für uns nützlich ist, und (müssen), wenn dasselbe auch für euch auf einen Vorteil hinausläuft, versuchen, euch zu überzeugen. Denn wie werdet ihr nicht alle die, welche jetzt Bundesgenossen von keinen von beiden sind (/mit keinen von beiden im Bunde sind), zu Feinden machen, wenn sie, nachdem sie auf solches (hier) gesehen haben, meinen, ihr wolltet einst auch gegen sie vorgehen. Und was (macht ihr) dabei (κἀν τούτῳ = καὶ ἐν τούτῳ) anderes als dass ihr die feindlichen Verhältnisse (/das feindl. Vermögen/ die feindl. Kräfte) vergrößert, und noch dazu diejenigen, die nicht eure Feinde werden wollten, entgegen ihrer Absicht gegen euch aufbringt?"

[99] {ΑΘ.} Οὐ γὰρ νομίζομεν ἡμῖν τούτους δεινοτέρους ὅσοι ἠπειρῶταί που ὄντες τῶι ἐλευθέρωι πολλὴν τὴν διαμέλλησιν τῆς πρὸς ἡμᾶς φυλακῆς ποιήσονται, ἀλλὰ τοὺς νησιώτας τέ που ἀνάρκτους,
ὥσπερ ὑμᾶς, καὶ τοὺς ἤδη τῆς ἀρχῆς τῶι ἀναγκαίωι παροξυνομένους. οὗτοι γὰρ πλεῖστ' ἂν τῶι ἀλογίστωι ἐπιτρέψαντες σφᾶς τε αὐτοὺς καὶ ἡμᾶς ἐς προῦπτον κίνδυνον καταστήσειαν.

[100] {ΜΗΛ.} Ἦ που ἄρα, εἰ τοσαύτην γε ὑμεῖς τε μὴ παυθῆναι ἀρχῆς καὶ οἱ δουλεύοντες ἤδη ἀπαλλαγῆναι τὴν παρακινδύνευσιν ποιοῦνται, ἡμῖν γε τοῖς ἔτι ἐλευθέροις πολλὴ κακότης καὶ δειλία μὴ
πᾶν πρὸ τοῦ δουλεῦσαι ἐπεξελθεῖν.

[101] {ΑΘ.} Οὔκ, ἤν γε σωφρόνως βουλεύησθε· οὐ γὰρ περὶ ἀνδραγαθίας ὁ ἀγὼν ἀπὸ τοῦ ἴσου ὑμῖν, μὴ αἰσχύνην ὀφλεῖν, περὶ δὲ σωτηρίας μᾶλλον ἡ βουλή, πρὸς τοὺς κρείσσονας πολλῶι μὴ ἀνθίστασθαι.

(101) Ath.: „Jedenfalls nicht, wenn ihr zu einem besonnenen Beschluss kommt. Denn nicht um Heldentum (/Mannhaftigkeit) geht es in der Auseinandersetzung für euch von gleich zu gleich, dass ihr euch keine Schande zuzieht; vielmehr geht es in der Beratung um eurer Überleben (/Erhaltung), dass ihr euch nicht denen, die weitaus stärker sind als ihr, entgegenstellt.“

[102] {ΜΗΛ.} Ἀλλ' ἐπιστάμεθα τὰ τῶν πολέμων ἔστιν ὅτε κοινοτέρας τὰς τύχας λαμβάνοντα ἢ κατὰ τὸ διαφέρον ἑκατέρων πλῆθος· καὶ ἡμῖν τὸ μὲν εἶξαι εὐθὺς ἀνέλπιστον, μετὰ δὲ τοῦ δρωμένου ἔτι καὶ στῆναι ἐλπὶς ὀρθῶς.

(102) Mel.: „Aber wir wissen, dass die Kriegsereignisse manchmal (auf beiden Seiten) gleichmäßigere glückliche Verläufe nehmen als (es) der ungleichen Truppenstärke beider entspricht (freier: Wir wissen, dass die Kriegsereignisse bisweilen unerwartete Ergebnisse zeitigen, die nicht dem Zahlenverhältnis der Truppenstärken entsprechen). Für uns aber (bedeutet) das sofortige Zurückweichen, ohne Hoffnung zu sein, beim Handeln jedoch (besteht) noch weiterhin Hoffnung, auf den Beinen zu bleiben."

[103.1] {ΑΘ.} Ἐλπὶς δὲ κινδύνωι παραμύθιον οὖσα τοὺς μὲν ἀπὸ περιουσίας χρωμένους αὐτῆι, κἂν βλάψηι, οὐ καθεῖλεν· τοῖς δ' ἐς ἅπαν τὸ ὑπάρχον ἀναρριπτοῦσι (δάπανος γὰρ φύσει) ἅμα τε γιγνώσκεται σφαλέντων καὶ ἐν ὅτωι ἔτι φυλάξεταί τις αὐτὴν γνωρισθεῖσαν οὐκ ἐλλείπει.

(103.1) Ath.: „Hoffnung, die bei Gefahr ein Trost ist, wirft die einen, die sich ihr im Wohlstand (hin­)geben nicht nieder, auch wenn sie sie schädigt, von den anderen, (die) in jeder Hinsicht das Bestehende aufs Spiel setzen (sie <die Hoffnung> ist nämlich von Natur aus kostspielig), wird sie (ihr Wesen) genau dann (ἅμα) erkannt, wenn sie stürzen (Gen. abs.: αὐτῶν ergänzt), und infolge dessen unterlässt einer nichts, um sich noch mehr vor dieser (in ihrem Wesen) erkannten (Hoffnung) zu hüten.

[103.2] ὃ ὑμεῖς ἀσθενεῖς τε καὶ ἐπὶ ῥοπῆς μιᾶς ὄντες μὴ βούλεσθε παθεῖν μηδὲ ὁμοιωθῆναι τοῖς πολλοῖς, οἷς παρὸν ἀνθρωπείως ἔτι σώιζεσθαι, ἐπειδὰν πιεζομένους αὐτοὺς ἐπιλίπωσιν αἱ φανεραὶ ἐλπίδες, ἐπὶ τὰς ἀφανεῖς καθίστανται μαντικήν τε καὶ χρησμοὺς καὶ ὅσα τοιαῦτα μετ' ἐλπίδων λυμαίνεται.

(103.2) Das sollt ihr, die ihr schwach seid und deren Schicksal auf des Messers Schneide steht (wörtl.: die ihr sogar bei einem einzigen Anstoß Schwache seid), lieber nicht erleben (παθεῖν) und auch nicht den meisten gleich (-gesetzt) werden, die, auch wenn es ihnen nach menschlichem Ermessen noch möglich ist, sich zu retten, (die also) sobald die deutlichen/ aussichtsreichen Hoffnungen sie in ihrer Drangsal (/in Bedrängnis (/wenn sie bedrängt sind) im Stich gelassen haben, die undurchsichtigen/ fadenscheinigen ergreifen, Wahrsagerei und Orakel und alles, was (sie) inmitten ihrer Hoffnungen zu Grunde richtet/ vernichtet.

[104] {ΜΗΛ.} Χαλεπὸν μὲν καὶ ἡμεῖς (εὖ ἴστε) νομίζομεν πρὸς δύναμίν τε τὴν ὑμετέραν καὶ τὴν τύχην, εἰ μὴ ἀπὸ τοῦ ἴσου ἔσται, ἀγωνίζεσθαι· ὅμως δὲ πιστεύομεν τῆι μὲν τύχηι ἐκ τοῦ θείου μὴ ἐλασσώσεσθαι, ὅτι ὅσιοι πρὸς οὐ δικαίους ἱστάμεθα, τῆς δὲ δυνάμεως τῶι ἐλλείποντι τὴν Λακεδαιμονίων ἡμῖν ξυμμαχίαν προσέσεσθαι, ἀνάγκην ἔχουσαν, καὶ εἰ μή του ἄλλου, τῆς γε ξυγγενείας ἕνεκα καὶ αἰσχύνηι βοηθεῖν. καὶ οὐ παντάπασιν οὕτως ἀλόγως θρασυνόμεθα.

(104) Mel.: „Wir halten es (νομίζομεν) zwar auch für schwierig (das werdet ihr wohl wissen) im Hinblick auf eure (Streit­) macht und das Schicksal zu kämpfen, wenn die (Kräfte­)verhältnisse nicht gleich sind: Aber wir vertrauen dennoch (darauf), dass wir unter dem (bösen) Schicksal von göttlicher Seite nicht benachteiligt werden, weil wir uns als Reine (/Gottgefällige) gegen die Nichtgerechten stellen. Und wir glauben (daran) (νομίζομεν), dass uns bei unserem Mangel an Macht ein Bündnis mit den Lakedaimoniern nützen (/verbunden sein mit) wird. Sie müssen (wörtl.: haben den Zwang) uns, wenn auch nicht aus einem anderen (Grund), schon wegen der Verwandtschaft und um ihrer Ehre willen, helfen. Und daher sind wir nicht ganz ohne Grund (= gänzlich grundlos) zuversichtlich.“

[105.1] {ΑΘ.} Τῆς μὲν τοίνυν πρὸς τὸ θεῖον εὐμενείας οὐδ' ἡμεῖς οἰόμεθα λελείψεσθαι· οὐδὲν γὰρ ἔξω τῆς ἀνθρωπείας τῶν μὲν ἐς τὸ θεῖον νομίσεως, τῶν δ' ἐς σφᾶς αὐτοὺς βουλήσεως δικαιοῦμεν ἢ πράσσομεν.

(105.1) ATH.: „Nun, an der Gunst der Gottheit, so meinen wir, wird es auch uns nicht fehlen. Denn nichts, (was) wir beanspruchen oder betreiben, ist außerhalb der menschlichen Auffassungen (von dem, was) gegenüber dem Göttlichen (gerecht ist) noch außerhalb der menschlichen Bestrebungen sich selbst gegenüber.

[105.2] ἡγούμεθα γὰρ τό τε θεῖον δόξηι τὸ ἀνθρώπειόν τε σαφῶς διὰ παντὸς ὑπὸ φύσεως ἀναγκαίας, οὗ ἂν κρατῆι, ἄρχειν· καὶ ἡμεῖς οὔτε θέντες τὸν νόμον οὔτε κειμένωι πρῶτοι χρησάμενοι, ὄντα δὲ παραλαβόντες καὶ ἐσόμενον ἐς αἰεὶ καταλείψοντες χρώμεθα αὐτῶι, εἰδότες καὶ ὑμᾶς ἂν καὶ ἄλλους ἐν τῆι αὐτῆι δυνάμει ἡμῖν γενομένους δρῶντας ἂν ταὐτό.

(105.2) Denn wir glauben, dass anscheinend das Göttliche, sicherlich aber das Menschliche allethalben unter dem Unausweichlichen ( Adj.: ἀναγκαίας) seiner Natur (= aus Naturnotwendigkeit) , (wörtl.: über den herrscht, jedesmal wenn (ἐάν + Konj. Präs.; Iter.) es Macht hat /freier: über wen auch immer es Macht hat/ in seine Hand bekommt), beherrscht (anders Gottwein: wo sie, wenn sie die Macht hat, herrscht) : Und wir haben das Gesetz weder geschaffen noch als ein geltendes (Gesetz) als erste angewandt, sondern es als bestehendes übernommen, und wir werden es als das für immer gültige (Gesetz) hinterlassen und wir wenden es an, wobei wir wissen, dass ihr und andere, wenn ihr dieselbe Macht hättet wie wir, dasselbe tätet.

[105.3] καὶ πρὸς μὲν τὸ θεῖον οὕτως ἐκ τοῦ εἰκότος οὐ φοβούμεθα ἐλασσώσεσθαι· τῆς δὲ ἐς Λακεδαιμονίους δόξης, ἣν διὰ τὸ αἰσχρὸν δὴ βοηθήσειν ὑμῖν πιστεύετε αὐτούς, μακαρίσαντες ὑμῶν τὸ ἀπειρόκακον οὐ ζηλοῦμεν τὸ ἄφρον.

(105.3) Und so fürchten wir, was das Göttliche betrifft, nach dem, was in diesem Fall (οὕτως) (nur) natürlich ist (ἐκ τοῦ εἰκότος) nicht, dass wir benachteiligt werden. Wegen eurer Erwartung an die Lakedaimonier aber, aufgrund derer ihr (darauf) vertraut, dass sie euch schon (δὴ) aus Scham helfen werden, rühmen wir eure Arglosigkeit, eure Unvernunft eifern wir jedoch nicht nach.

[105.4] Λακεδαιμόνιοι γὰρ πρὸς σφᾶς μὲν αὐτοὺς καὶ τὰ ἐπιχώρια νόμιμα πλεῖστα ἀρετῆι χρῶνται· πρὸς δὲ τοὺς ἄλλους πολλὰ ἄν τις ἔχων εἰπεῖν ὡς προσφέρονται, ξυνελὼν μάλιστ' ἂν δηλώσειεν ὅτι
ἐπιφανέστατα ὧν ἴσμεν τὰ μὲν ἡδέα καλὰ νομίζουσι, τὰ δὲ ξυμφέροντα δίκαια. καίτοι οὐ πρὸς τῆς ὑμετέρας νῦν ἀλόγου σωτηρίας ἡ τοιαύτη διάνοια.

(105.4) Denn Lakedaimonier üben zwar gegen sich selbst und ihren einheimischen Gebräuchen gegenüber am meisten Vortrefflichkeit (freier: verhalten sich untadelig), wie sie sich dagegen gegenüber den anderen benehmen, (dazu) könnte einer vieles erzählen, kurz gesagt, man könnte gewiss zeigen, dass sie (die Lakedaimonier) am offensichtlichsten von denen (= den Völkern), die wir kennen, das Angenehme für gut und das Vorteilhafte für gerecht halten. Trotzdem (ist) diese ganze Denkhaltung für eure derzeitig nicht zu erwartende Rettung nicht (ratsam).“

[106.] {ΜΗΛ.} Ἡμεῖς δὲ κατ' αὐτὸ τοῦτο ἤδη καὶ μάλιστα πιστεύομεν τῶι ξυμφέροντι αὐτῶν, Μηλίους ἀποίκους ὄντας μὴ βουλήσεσθαι προδόντας τοῖς μὲν εὔνοις τῶν Ἑλλήνων ἀπίστους καταστῆναι, τοῖς δὲ πολεμίοις ὠφελίμους.

(106) Mel.: „Wir aber vertrauen gerade deshalb (κατ' αὐτὸ τοῦτο) auch ganz (ἤδη) besonders auf ihr Nützlichkeitsdenken (wörtl.: ihren Vorteil), dass sie, wenn sie die Melier, (obwohl sie) ihre Brüder (wörtl.: Kolonisten) (sind) verraten, den wohlwollenden Griechen (gegenüber) nicht als unzuverlässig, sondern den Feinden (gegenüber) als nützlich dastehen wollen.“

[107.1] {ΑΘ.} Οὔκουν οἴεσθε τὸ ξυμφέρον μὲν μετ' ἀσφαλείας εἶναι, τὸ δὲ δίκαιον καὶ καλὸν μετὰ κινδύνου δρᾶσθαι· ὃ Λακεδαιμόνιοι ἥκιστα ὡς ἐπὶ τὸ πολὺ τολμῶσιν.

(107) Ath.: „Ihr glaubt also nicht, dass das Vorteilhafte mit Sicherheit (verbunden) ist, das Gerechte und Gute aber unter Gefahr ausgeführt wird: Das wagen Lakedaimonier im Allgemeinen so wenig wie möglich.“

[108.1] {ΜΗΛ.} Ἀλλὰ καὶ τοὺς κινδύνους τε ἡμῶν ἕνεκα μᾶλλον ἡγούμεθ' ἂν ἐγχειρίσασθαι αὐτούς, καὶ βεβαιοτέρους ἢ ἐς ἄλλους νομιεῖν, ὅσωι πρὸς μὲν τὰ ἔργα τῆς Πελοποννήσου ἐγγὺς κείμεθα, τῆς δὲ γνώμης τῶι ξυγγενεῖ πιστότεροι ἑτέρων ἐσμέν.

(108) Mel.: „Aber sowohl diese als auch die Gefahren unseretwegen werden sie wohl, (so) glauben wir, eher auf sich nehmen und für sicherer (= weniger bedrohlich) halten als (die Gefahren, die sie) für andere (Völker auf sich genommen haben), um so mehr als (ὅσωι) wir für die (militärischen) Unternehmungen nahe am Peloponnes liegen und wegen der Ähnlichkeit der Gesinnung zuverlässiger (= ein zuverlässigerer
Bundesgenosse) sind als andere.“

[109.] {ΑΘ.} Τὸ δ' ἐχυρόν γε τοῖς ξυναγωνιουμένοις οὐ τὸ εὔνουν τῶν ἐπικαλεσαμένων φαίνεται, ἀλλ' ἢν τῶν ἔργων τις δυνάμει πολὺ προύχηι· ὃ Λακεδαιμόνιοι καὶ πλέον τι τῶν ἄλλων σκοποῦσιν (τῆς γοῦν οἰκείας παρασκευῆς ἀπιστίαι καὶ μετὰ ξυμμάχων πολλῶν τοῖς πέλας ἐπέρχονται), ὥστε οὐκ εἰκὸς ἐς νῆσόν γε αὐτοὺς ἡμῶν ναυκρατόρων ὄντων περαιωθῆναι.

(109) Ath.: „Als das Entscheidende (ἐχυρόν von ἐχeiν: das, woran man sich halten kann; das, was zählt; das Entscheidende; das Ausschlaggebende, wörtl.: das Sichere) erscheint aber gewiss denen, die im Kampf helfen sollen, nicht das Wohlwollen derjenigen, die zu Hilfe rufen, (das Entscheidende gewährt) einer vielmehr (dann), wenn er durch die Heeresmacht (τῶν ἔργων nicht mitübersetzt, erklärendes Attribut zu δυνάμει, da dieses mehrdeutig ist) weit überlegen ist (/herausragt): Das (ὃ) haben Lakedaimonier noch etwas mehr im Auge als die anderen (wenigstens greifen sie die Nachbarn aus mangelndem Vertrauen (/Mißtrauen) in ihre eigene Streitmacht auch nur (καὶ) mit vielen Verbündeten an), daher ist es nicht anzunehmen (/wahrscheinlich), dass sie, obwohl wir die Seeherrschaft haben, gerade auf eine Insel übersetzen werden.

[110.1] {ΜΗΛ.} Οἱ δὲ καὶ ἄλλους ἂν ἔχοιεν πέμψαι· πολὺ δὲ τὸ Κρητικὸν πέλαγος, δι' οὗ τῶν κρατούντων ἀπορώτερος ἡ λῆψις ἢ τῶν λαθεῖν βουλομένων ἡ σωτηρία.

(110.1) Mel.: „Sie könnten aber auch andere schicken: Weit aber ist das Kretische Meer, in dem für diejenigen, die (die See) beherrschen, das Ergreifen (der feindl. Schiffe) schwieriger (ist) als für diejenigen, die sich verstecken (/unbemerkt sein) wollen, die Rettung.

[110.2] καὶ εἰ τοῦδε σφάλλοιντο, τράποιντ' ἂν καὶ ἐς τὴν γῆν ὑμῶν καὶ ἐπὶ τοὺς λοιποὺς τῶν ξυμμάχων, ὅσους μὴ Βρασίδας ἐπῆλθεν· καὶ οὐ περὶ τῆς μὴ προσηκούσης μᾶλλον ἢ τῆς οἰκειοτέρας ξυμμαχίδος τε καὶ γῆς ὁ πόνος ὑμῖν ἔσται.

(110.2) Und wenn ihnen dies nicht gelingen sollte, könnten sie sich auch gegen euer Land wenden und gegen die anderen Verbündeten, gegen die Brasidas nicht angerückt ist: Und nicht so sehr (es folgt: μᾶλλον ἢ) um das (euch) nicht angehende (Land)( gemeint ist Melos, das nicht dem Bündnis angehört) wie um das (euch) näher stehende (wörtl.: persönlichere) verbündete (Land) steht euch ein schwerer (πόνος bezeichnet das Mühselige des Kampfes) Kampf bevor.“

[111.1] {ΑΘ.} Τούτων μὲν καὶ πεπειραμένοις ἄν τι γένοιτο καὶ ὑμῖν καὶ οὐκ ἀνεπιστήμοσιν ὅτι οὐδ' ἀπὸ μιᾶς πώποτε πολιορκίας Ἀθηναῖοι δι' ἄλλων φόβον ἀπεχώρησαν.

(111.1) Ath.: "Davon könnte auch für euch etwas als Resultat herauskommen, die ihr (aus Erfahrung) wisst und sehr wohl verstanden habt, (wörtl.: nicht unverständig seid, dass die Athener noch niemals
von einer einzigen Belagerung einer Stadt aus Furcht vor anderen abgelassen haben.

[111.2] ἐνθυμούμεθα δὲ ὅτι φήσαντες περὶ σωτηρίας βουλεύσειν οὐδὲν ἐν τοσούτωι λόγωι εἰρήκατε
ὧι ἄνθρωποι ἂν πιστεύσαντες νομίσειαν σωθήσεσθαι, ἀλλ' ὑμῶν τὰ μὲν ἰσχυρότατα ἐλπιζόμενα μέλλεται, τὰ δ' ὑπάρχοντα βραχέα πρὸς τὰ ἤδη ἀντιτεταγμένα περιγίγνεσθαι. πολλήν τε ἀλογίαν τῆς διανοίας παρέχετε, εἰ μὴ μεταστησάμενοι ἔτι ἡμᾶς ἄλλο τι τῶνδε σωφρονέστερον γνώσεσθε.

(111.2) Wir bemerken aber, dass ihr zwar erklärt habt, über eure Rettung verhandeln (wörtl.: beraten) zu wollen (= dass ihr, auch wenn ihr erklärt habt, über eure Rettung beraten zu wollen), in diesem so langen Gespräch aber nichts vorgebracht (/gesagt) habt, weshalb Menschen wohl normalerweise eine Rettung erhoffen/erwarten (wörtl.: wodurch Menschen gewohnt sein könnten, zu hoffen/erwarten gerettet zu werden), vielmehr wird eure größte Stärke (wörtl.: das Stärkste) als Hoffnung (wörtl.: Gehofftes)
aufgeschoben (/ freier: steht in den Sternen geschrieben), das Vorhandene (= die vorhandene Macht)
aber ist zu gering, das bereits Gegenübergestellte (= die bereits gegenübergestellte Macht/ die
bereits in Kampfformation aufgestellte Gegenmacht) zu bezwingen. Und ihr legt große Unbedachtheit an den Tag (wörtl.: zeigt eine große Nichtachtung (/Unvernunft) eures Verstandes), wenn ihr, falls ihr uns nicht noch umstimmt, etwas anderes, (was) vernünftiger als dies (ist), beschließt.

[111.3] οὐ γὰρ δὴ ἐπί γε τὴν ἐν τοῖς αἰσχροῖς καὶ προύπτοις κινδύνοις πλεῖστα διαφθείρουσαν ἀνθρώπους αἰσχύνην τρέψεσθε. πολλοῖς γὰρ προορωμένοις ἔτι ἐς οἷα φέρονται τὸ αἰσχρὸν καλούμενον ὀνόματος ἐπαγωγοῦ δυνάμει ἐπεσπάσατο ἡσσηθεῖσι τοῦ ῥήματος ἔργωι ξυμφοραῖς ἀνηκέστοις ἑκόντας περιπεσεῖν καὶ αἰσχύνην αἰσχίω μετὰ ἀνοίας ἢ τύχηι προσλαβεῖν.

(111.3) Denn ihr werdet euch doch nicht einer Scham zuwenden (/nach einer Ehre richten/ euch durch eine Ehre treiben lassen), die in den schmählichen und vorhersehbaren Gefahren Menschen am meisten
zugrunde richtet. Denn für viele, die noch dazu (ἔτι, Pape) voraussehen, wohin sie getrieben werden, ist
(gnom. Aor.) die sogenannte Ehre durch die Macht eines irre leitenden (/verführerischen) Wortes – wenn sie diesem Ausdruck unterliegen – eine Verführung, sich in Wahrheit (ἔργωι) freiwillig in heilloses Unglück zu stürzen und infolge ihrer Unvernunft schmählichere Schande auf sich zu ziehen als durch ein Unglück.

[111.4] ὃ ὑμεῖς, ἢν εὖ βουλεύησθε, φυλάξεσθε, καὶ οὐκ ἀπρεπὲς νομιεῖτε πόλεώς τε τῆς μεγίστης ἡσσᾶσθαι μέτρια προκαλουμένης, ξυμμάχους γενέσθαι ἔχοντας τὴν ὑμετέραν αὐτῶν ὑποτελεῖς, καὶ δοθείσης αἱρέσεως πολέμου πέρι καὶ ἀσφαλείας μὴ τὰ χείρω φιλονικῆσαι· ὡς οἵτινες τοῖς μὲν ἴσοις μὴ εἴκουσι, τοῖς δὲ κρείσσοσι καλῶς προσφέρονται, πρὸς δὲ τοὺς ἥσσους μέτριοί εἰσι, πλεῖστ' ἂν ὀρθοῖντο.

(111.4) Davor werdet ihr euch hütet euch hüten, wenn ihr einen guten Beschluss fasst, und (es) nicht für unangemessen halten, euch (einerseits) der größten Polis zu fügen, wenn sie maßvolle Forderungen stellt (wörtl.: euch maßvoll auffordert), Verbündete zu werden, wobei ihr als Tributpflichtige euren Besitz behaltet und (/andererseits) - wenn (euch) die Wahl zwischen Krieg und Sicherheit gegeben ist – nicht aus falschem Ehrgeiz das Schlechtere zu wählen (wörtl.: nicht hartnäckig auf dem Schlechteren zu bestehen):

[111.5] σκοπεῖτε οὖν καὶ μεταστάντων ἡμῶν καὶ ἐνθυμεῖσθε πολλάκις ὅτι περὶ πατρίδος βουλεύεσθε, ἧς μιᾶς πέρι καὶ ἐς μίαν βουλὴν τυχοῦσάν τε καὶ μὴ κατορθώσασαν ἔσται.

(111.5) Überlegt (euch) nun (dieses) und führt euch, wenn wir gegangen sind, mehr als einmal zu Gemüt, dass ihr einen Beschluss über euer Vaterland fasst, über dieses (Vaterland), (das euer) einziges (ist), (über das) es auch (nur) einen einzigen Beschluss geben wird, der zu einem glücklichen Ende führen wird (τυχοῦσάν) oder auch nicht (μὴ κατορθώσασαν)."

[112.1] Καὶ οἱ μὲν Ἀθηναῖοι μετεχώρησαν ἐκ τῶν λόγων· οἱ δὲ Μήλιοι κατὰ σφᾶς αὐτοὺς γενόμενοι, ὡς ἔδοξεν αὐτοῖς παραπλήσια καὶ ἀντέλεγον, ἀπεκρίναντο τάδε.

(112.1) Und nun verließen die Athener die Verhandlung: Nachdem sie unter sich waren, gaben die Melier, da ihnen Ähnliches wie (καὶ) (das, was) sie in ihren Gegenreden gesagt hatten (wörtl.: ihnen entgegnet hatten; freier: da sie bei ihrer Meinung geblieben waren, die sie schon in ihren Gegenreden geäußert hatten) gut zu sein schien, folgenden Bescheid:

[112.2] 'οὔτε ἄλλα δοκεῖ ἡμῖν ἢ ἅπερ καὶ τὸ πρῶτον, ὦ Ἀθηναῖοι, οὔτ' ἐν ὀλίγωι χρόνωι πόλεως
ἑπτακόσια ἔτη ἤδη οἰκουμένης τὴν ἐλευθερίαν ἀφαιρησόμεθα, ἀλλὰ τῆι τε μέχρι τοῦδε σωιζούσηι τύχηι ἐκ τοῦ θείου αὐτὴν καὶ τῆι ἀπὸ τῶν ἀνθρώπων καὶ Λακεδαιμονίων τιμωρίαι πιστεύοντες πειρασόμεθα
σώιζεσθαι.

(112.2) "Nichts anderes, Athener, scheint uns so gut zu sein wie schon (καὶ) das Anfängliche (freier: Unsere Meinung ist dieselbe wie zu Anfang), und wir lassen uns (Fut.) nicht in kurzer Zeit die Freiheit wegnehmen, nachdem unsere Stadt schon 700 Jahre lang (Akk. d. Ausdehnung) bewohnt wird, sondern im Vertrauen auf das sie bisher schützende Glück infolge des Göttlichen und der Hilfe von seiten der Menschen (wörtl: indem wir dem sie bisher/ bis hierher schützenden Glück infolge des Göttlichen und der Hilfe von seiten der Menschen.. vertrauen), und zwar (καὶ) von den Lakedaimoniern, werden wir versuchen, gerettet zu werden (freier: Schon bisher hat uns das Schicksal...gerettet, und so wollen wir auch jetzt versuchen, im Vertrauen auf ...gerettet zu werden).

[112.3] προκαλούμεθα δὲ ὑμᾶς φίλοι μὲν εἶναι, πολέμιοι δὲ μηδετέροις, καὶ ἐκ τῆς γῆς ἡμῶν ἀναχωρῆσαι σπονδὰς ποιησαμένους αἵτινες δοκοῦσιν ἐπιτήδειοι εἶναι ἀμφοτέροις.'

(112.3) Wir bieten euch also (δὲ) an (προκαλούμεθα), dass wir (euch) freund sind, fordern aber (προκαλούμεθα), dass wir (im Krieg) weder für die einen noch für die anderen feind sind, und dass ihr euch nach Abschluss eines Vertrages (wörtl.: einen Vertrag geschlossen), den wir beide für geeignet halten, aus unserem Land zurückzieht.“

[113.1] Οἱ μὲν δὴ Μήλιοι τοσαῦτα ἀπεκρίναντο· οἱ δὲ Ἀθηναῖοι διαλυόμενοι ἤδη ἐκ τῶν λόγων ἔφασαν 'ἀλλ' οὖν μόνοι γε ἀπὸ τούτων τῶν βουλευμάτων, ὡς ἡμῖν δοκεῖτε, τὰ μὲν μέλλοντα τῶν ὁρωμένων
σαφέστερα κρίνετε, τὰ δὲ ἀφανῆ τῶι βούλεσθαι ὡς γιγνόμενα ἤδη θεᾶσθε, καὶ Λακεδαιμονίοις καὶ τύχηι καὶ ἐλπίσι πλεῖστον δὴ παραβεβλημένοι καὶ πιστεύσαντες πλεῖστον καὶ σφαλήσεσθε.'

(113.1) Soviel gaben also die Melier zur Antwort: Die Athener aber sagten, während sie sich schon aus der
Verhandlung (-srunde) entfernten: "Nun gut ('ἀλλ'), folglich (οὖν) haltet ihr allein gerade durch diese Beschlüsse, wie ihr bei uns den Eindruck erweckt, das (durch die Bestimmungen des Schicksals) Erwartete für sicherer als das, was sichtbar wird (/sich zeigt/ erscheint) und das im Dunkel Liegende nehmt ihr eurem Wunsch entsprechend (wörtl.: durch das Wünschen) wie eine Tatsache wahr und indem ihr nun das größte (πλεῖστον) Risiko eingegangen seid und auf die Lakedaimonier und das Glück und die Hoffnungen vertraut, werdet ihr nämlich (καὶ) auf die schlimmste Weise (πλεῖστον) stürzen."

[114.1] Καὶ οἱ μὲν Ἀθηναίων πρέσβεις ἀνεχώρησαν ἐς τὸ στράτευμα· οἱ δὲ στρατηγοὶ αὐτῶν, ὡς οὐδὲν ὑπήκουον οἱ Μήλιοι, πρὸς πόλεμον εὐθὺς ἐτρέποντο καὶ διελόμενοι κατὰ πόλεις περιετείχισαν κύκλωι
τοὺς Μηλίους.

(114.1) Und so (καὶ) kehrten die Gesandten der Athener zum Heer zurück: Ihre Feldherrn aber fingen, da die Melier absolut nicht nachgaben (/wörtl.: sich in keiner Weise fügten), sofort einen Krieg an und umgaben – nachdem sie sich nach Städten verteilt hatten – die Melier ringsum mit einer Mauer.

[114.2] καὶ ὕστερον φυλακὴν σφῶν τε αὐτῶν καὶ τῶν ξυμμάχων καταλιπόντες οἱ Ἀθηναῖοι καὶ κατὰ γῆν καὶ κατὰ θάλασσαν ἀνεχώρησαν τῶι πλέονι τοῦ στρατοῦ. οἱ δὲ λειπόμενοι παραμένοντες
ἐπολιόρκουν τὸ χωρίον.

(114.2) Später aber zogen die Athener, eine Besatzung ihrer eigenen (Truppen) und der Verbündeten zu
Land und zu Wasser zurücklassend, mit dem größeren (Teil) des Heeres ab. Die Zurückgebliebenen
belagerten also fortwährend den Ort.

[115.1] Καὶ Ἀργεῖοι κατὰ τὸν χρόνον τὸν αὐτὸν ἐσβαλόντες ἐς τὴν Φλειασίαν καὶ λοχισθέντες ὑπό τε Φλειασίων καὶ τῶν σφετέρων φυγάδων διεφθάρησαν ὡς ὀγδοήκοντα.

(115.1) Ferner drangen die Argiver zur selben Zeit in das phliasische (Gebiet) ein, wurden aber von den Phliusiern und ihren (eigenen) Flüchtlingen aus einem Hinterhalt überfallen, etwa achtzig Mann kamen um (/Und von den Argivern kamen 80 Mann bei einem Einfall... durch einen Hinterhalt ... um).

[115.2] καὶ οἱ ἐκ τῆς Πύλου Ἀθηναῖοι Λακεδαιμονίων πολλὴν λείαν ἔλαβον· καὶ Λακεδαιμόνιοι δι'
αὐτὸ τὰς μὲν σπονδὰς οὐδ' ὣς ἀφέντες ἐπολέμουν αὐτοῖς, ἐκήρυξαν δὲ εἴ τις βούλεται παρὰ σφῶν Ἀθηναίους λήιζεσθαι.

(115.2) Ferner nahmen die Athener von Pylos aus den Lakedaimoniern viel Beute weg (= viel Beute der
L.). Die Lakedaimonier führten nun (καὶ) zwar deswegen trotzdem nicht (οὐδ' ὣς) mit ihnen Krieg,
indem sie den Waffenstillstand aufgaben, verkündigten aber, wenn einer wolle, könne er ihretwegen
(von ihnen aus) die Athener plündern (att. Futur).

[115.3] καὶ Κορίνθιοι ἐπολέμησαν ἰδίων τινῶν διαφορῶν ἕνεκα τοῖς Ἀθηναίοις· οἱ δ' ἄλλοι Πελοποννήσιοι ἡσύχαζον.

(115.3) Und die Korinther begannen (ingr. Aor.) wegen gewisser zweiseitiger Streitigkeiten mit den Athenern Krieg. Die anderen Peloponnesier aber hielten Ruhe.

[115.4] εἷλον δὲ καὶ οἱ Μήλιοι τῶν Ἀθηναίων τοῦ περιτειχίσματος τὸ κατὰ τὴν ἀγορὰν προσβαλόντες
νυκτός, καὶ ἄνδρας τε ἀπέκτειναν καὶ ἐσενεγκάμενοι σῖτόν τε καὶ ὅσα πλεῖστα ἐδύναντο χρήσιμα ἀναχωρήσαντες ἡσύχαζον· καὶ οἱ Ἀθηναῖοι ἄμεινον τὴν φυλακὴν τὸ ἔπειτα παρεσκευάζοντο. καὶ τὸ
θέρος ἐτελεύτα.

(115.4) Da (καὶ) eroberten (εἷλον) die Melier auch den (Teil) der von den Athenern (errichteten) Ummauerung gegenüber (κατὰ) dem Marktplatz in einem Nachtangriff (wörtl.: als sie nachts angriffen), sie töteten sogar auch (καὶ .. τε) Männer, zogen sich aber, nachdem sie Getreide/Nahrung und noch dazu (τε καὶ ) möglichst viel (wörtl.: soviel sie konnten) an Nützlichem (in die Stadt) hineingeführt hatten, zurück und hielten Ruhe: Von da an sorgten die Athener auch besser für die Bewachung. Und so endete der Sommer.

[116.1] Τοῦ δ' ἐπιγιγνομένου χειμῶνος Λακεδαιμόνιοι μελλήσαντες ἐς τὴν Ἀργείαν στρατεύειν, ὡς αὐτοῖς τὰ διαβατήρια [ἱερὰ ἐν τοῖς ὁρίοις] οὐκ ἐγίγνετο, ἀνεχώρησαν. καὶ Ἀργεῖοι διὰ τὴν ἐκείνων
μέλλησιν τῶν ἐν τῆι πόλει τινὰς ὑποπτεύσαντες τοὺς μὲν ξυνέλαβον, οἱ δ' αὐτοὺς καὶ διέφυγον.

(116.1) Im folgenden Winter wollten die Lakedaimonier einen Feldzug in das argivische (Gebiet) unternehmen, kehrten jedoch um, nachdem das (Übergangs­-) opfer (Opfer an den Grenzen) für sie nicht günstig ausgefallen war. Und die Argiver betrachteten nun wegen der Absicht jener (= der Lakedaimonier) einige der (Mitbürger) in ihrem Staat mit Argwohn, nahmen einige fest, andere entkamen ihnen auch.

[116.2] καὶ οἱ Μήλιοι περὶ τοὺς αὐτοὺς χρόνους αὖθις καθ' ἕτερόν τι τοῦ περιτειχίσματος εἷλον τῶν
Ἀθηναίων, παρόντων οὐ πολλῶν τῶν φυλάκων.

(116.2) Und die Melier eroberten um dieselbe Zeit wieder an einer anderen (Stelle) einen Abschnitt (τι) der von den Athenern (errichteten) Ummauerung, als nicht viele Wächter (Besatzung) zur Stelle waren.

[116.3] καὶ ἐλθούσης στρατιᾶς ὕστερον ἐκ τῶν Ἀθηνῶν ἄλλης, ὡς ταῦτα ἐγίγνετο, ἧς ἦρχε
Φιλοκράτης ὁ Δημέου, καὶ κατὰ κράτος ἤδη πολιορκούμενοι, γενομένης καὶ προδοσίας τινός, ἀφ' ἑαυτῶν ξυνεχώρησαν τοῖς Ἀθηναίοις ὥστε ἐκείνους περὶ αὐτῶν βουλεῦσαι.

(116.3) Und als später wegen dieses Vorfalls (/weil dies vorgefallen war) ein anderes Heer aus Athen gekommen war, an dessen Spitze Philokrates, der Sohn des Demeas stand und sie nun mit aller Kraft bedrängt wurden und noch dazu ( καὶ ) irgendein Verrat vorgekommen war, gaben sie von sich aus den Athenern nach, so dass jene über sie beschließen konnten.

[116.4] οἱ δὲ ἀπέκτειναν Μηλίων ὅσους ἡβῶντας ἔλαβον, παῖδας δὲ καὶ γυναῖκας ἠνδραπόδισαν· τὸ δὲ
χωρίον αὐτοὶ ὤικισαν, ἀποίκους ὕστερον πεντακοσίους πέμψαντες.

(116.4) Die aber töteten alle jungen (der) Melier, soweit sie sie erwischten, Kinder und Frauen aber versklavten sie. Den Ort aber besiedelten sie selbst, indem sie später 500 Kolonisten schickten.
Roxane
Censor
 
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