Anab. II 1.20ff

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Anab. II 1.20ff

Beitragvon Roxane » Sa 8. Feb 2014, 22:19

Hallo, ihr Lieben alle zusammen!

Endlich habe ich mich nun an ein paar weitere Sätze gewagt und würde mich freuen, wenn sie sich jemand mal ansehen würde (Anab. II, 1. 20ff ):

Dazu sagte Klearchos: "Dieses also meinst du nun. Von uns aber melde Folgendes, dass wir glaubten, dass wir, wenn es nötig sein sollte, Freunde des Königs zu sein, wertvoller als Freunde wären, wenn wir die Waffen hätten und nicht einem anderen auslieferten. Wenn wir aber kämpfen müssten, würden wir besser kämpfen, wenn wir die Waffen hätten als wenn wir sie einem anderen auslieferten."

Phalinas sagte: "Das wollen wir melden. Aber auch dieses hat uns der König zu sagen befohlen, dass mit euch, wenn ihr hier bleibt, Waffenstillstand herrschte, wenn ihr aber vorrückt und weggeht, Krieg. Sprecht also auch darüber, ob ihr bleiben wollt und Waffenstillstand herrscht oder ob ich melden soll, dass von euch aus Krieg herrscht.

Klearchos aber sagte: "Berichte ferner auch darüber, dass auch uns ebenso wie dem König dieses gut scheint." "Was ist dieses nun", sagte Phalinos". Klearchos antwortete: "Wenn wir bleiben, (dass mit euch) Waffenstillstand (herrschte), wenn wir aber vorrücken und weggehen, Krieg."

Aber dieser fragte wieder: "Soll ich Waffenstillstand oder Krieg melden?" Klearchos aber antwortete wieder dieses: "Waffenstillstand, wenn wir bleiben, wenn wir aber vorrücken und weggehen, Krieg."
Das, was er tun werde, zeigte er nicht deutlich.

Habt noch einen schönen (Feier-)abend!
Roxane
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Re: Anab. II 1.20ff

Beitragvon Prudentius » So 9. Feb 2014, 11:50

Hallo Roxane,

würden wir besser kämpfen,


na ja, ist noch weiterhin Infinitivkonstruktion, von οἰόμεθα abhängig.

Ich würde versuchen, zu einem einfacheren, alltäglicheren Ausdruck zu kommen:

Dieses also meinst du nun


Das ist also deine Meinung.

dass wir glaubten, dass wir, wenn es nötig sein sollte,...


"Unsere Auffassung ist:", und dann in direkter Rede weiter; ist zwar freier, aber einfacher.

Sprecht also auch darüber


Gebt also auch Auskunft.

Aber dieser fragte wieder:


Zuviel "aber", lass es weg!

Gut gemacht, keine Fehler drin, nur Vorschläge zum Ausdruck,

schönen SonntAG;
LGR: p: :)
Prudentius
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Re: Anab. II 1.20ff

Beitragvon Glis » So 9. Feb 2014, 23:45

Hallo Roxane, hallo Prudentius,

ich habe deine Übersetzung, Roxane, mit meiner abgeglichen. Auch von mir ein Kompliment, was die Güte deiner Übertragung anbetrifft!
Zu 2.1.22 eine Präzisierung. Laut Gemoll bedeutet ταῦτα ἅπερ "ganz dasselbe was".
Also vielleicht: "Berichte ferner darüber, dass auch uns genau dasselbe gut scheint wie dem König."

Wünsche einen guten Wochenanfang.
Gl.
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Re: Anab. II 1.20ff

Beitragvon Roxane » Mo 10. Feb 2014, 13:02

Hallo Prudentius, hallo Glis!

Habt Dank für eure Durchsicht und die Korrekturen!

Erlaubt mir noch eine kurze Nachfrage zur oratio obliqua:
Wenn ich das richtig sehe, steht im ersten ὅτι-Satz (II 1.20) ein Modus der direkten Rede (Ind. Präsens), weil im übergeordneten Satz ein Tempus der Gegenwart steht (Imp. Präsens).
Im zweiten ὅτι-Satz (II 1.21) steht der opt. obl., weil im übergeordneten Satz ein Tempus der Vergangenheit steht (Aorist).

Eine Sache habe ich noch bemerkt:
Was den eingeschobenen Konditionalsatz (II 1.20) betrifft bzw. den zweiten ὅτι-Satz (II 1.21), so war ich bei der Wiedergabe der dazugehörigen Partizipien nicht konsequent. Einmal gebrauchte ich den Konj., dann den Ind.:
"... wenn wir die Waffen hätten,...als wenn wir sie auslieferten" und dann
"... wenn ihr bleibt,... wenn ihr aber vorrückt und weggeht,..".
Werden in der orat. obl. die Partizipien allesamt in den Konjunktiv "mitgezogen", so dass es heißen müsste "..wenn ihr bleiben würdet usw..." oder könnte ich sie auch indikativisch wiedergeben?


Dann noch etwas zu den Präpositionen und Adverbien im Text:
Das ἅπερ καὶ habe ich vergeblich bei Kühner gesucht, der Gemoll scheint hier wertvolle Dienste zu leisten. Gefunden habe ich das περί τούτου (= was anlangt, in Betreff, hinsichtlich).
Das μὲν δὴ (siehe erster Satz) kann, wie ich gerade bei Kühner gesehen habe, einen Gegensatz bekräftigen, etwa: <Das ist gewiss (nur) deine Meinung (ich meine dagegen...)>.
Man kann es wohl immer noch besser und besser und besser machen...

Seid gegrüßt für heute von
eurer Roxane
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