Mein Übersetzungsversuch (Korrekturen sind hochwillkommen):
W31 Ein griechischer Buddhist
Menander war in Baktrien ein annehmbarer König gewesen, aber erst als er inmitten seiner Bürger gestorben war, konnte man sehen, wie viel wünschenswerter für die Herrschenden das Wohlwollen der Beherrschten ist als deren Furcht. Denn diese statten auf jeden Fall Dank für das Gute ab, das sie von jenen erfahren haben.
Menander erging sich nämlich in so großer Tugend, dass er nicht nur der Herrscher, sondern auch der Lehrer der Übrigen war; denn er glaubte, dass es sich für die Menschen gezieme, einander nicht zu hassen, sondern zu bewundern und einander alles zu geben, was jeder von ihnen selbst empfangen hat. Und da er bemerkte, welchen Nutzen der Krieg offensichtlich für die Menschen hat, klagte er voller Mitleid und trug schwer daran. Deshalb forderte er dazu auf, sich des Fleisches lebender Wesen zu enthalten, bemühte sich sehr um Frömmigkeit und ordnete an, sich vor Lehrer, Vater und Mutter zu schämen und sie auch zu bewundern, Freunde und Gefährten zu lieben und mit Sklaven möglichst wohlwollend umzugehen.
Deshalb übergaben die Städte, nachdem Menander gestorben war, seine Überreste in einer gemeinsamen Bestattung, begannen einen Wettstreit um seine Überbleibsel und gingen auseinander, nachdem sie von der Asche einen gleichen Anteil zugeteilt bekommen hatten; so entstanden bei allen Denkmäler von ihm.