Seine Siegeslieder (Epinikien) hatten den Dichter Simonides von Keos in ganz Griechenland berühmt gemacht. In Kraunon (Thessalien) trägt er beim Gelage ein besonderes Preislied vor.
Auch Skopas von Thessalien ließ nach Simonides schicken, als er einmal beim Pferde-Wettkampf gewonnen hatte, damit er von ihm besungen würde. Der aber - ganz nach Dichters Art - schweifte in dem Preislied derart in Lob für die Dioskuren ab, dass Skopas verärgert sagte, er werde den zuvor versprochenen Lohn nicht zahlen: "Verlange doch von denen eine gebührliche Gabe", sagte er, "deren Lob du maßlos verkündet hast!"
In diesem Augenblick wurde Simonides gerade recht aus dem Haus gerufen, weil zwei Reiter mit ihm sprechen wollten. Als er aber die Tür öffnete, stürzte plötzlich das Haus ein und alle, die sich darin aufhielten, gingen grauenvoll zugrunde.
So freilich zeigten die Dioskuren, dass die Götter den, den sie verderben wollen, zuvor mit Blindheit zu schlagen, den Rechtschaffenen aber zu beschützen pflegen.
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Grammatik: Verba auf -νυμι: Stammformen II