Der Gemoll

Für alle Fragen rund um Griechisch in der Schule und im Alltag

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Der Gemoll

Beitragvon suetonius » Sa 10. Jan 2004, 13:54

Was genau ist das?
(hab zwar schon davon gehört, habs aber vergessen...)
Ist er empfehlenswert?
...une tête bien faite et une tête bien pleine...
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Beitragvon Clemens » Sa 10. Jan 2004, 14:04

Der Gemoll ist ein Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch.
Man könnte vielleicht sagen, er ist das griechische Pendant zum Stowasser...:)
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Beitragvon suetonius » Sa 10. Jan 2004, 14:32

hm...vielen dank
die diskussioen um wörterbücher hatten wir ja schonmal...
War der Gemoll nicht der, von dem es keine Neuauflage mehr gibt?
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Beitragvon Clemens » Sa 10. Jan 2004, 14:39

Hmm...bis heute wird die 9. Auflage von 1965 nachgedruckt...
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Beitragvon Chrysostomus » So 11. Jan 2004, 12:32

Anschaffung des GEMOLL ist für alle, die sich (intensiver) mit Griechisch beschäftigen, unbedingt empfehlenswert!
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Beitragvon suetonius » So 11. Jan 2004, 12:51

is das ding besser als das langscheidtteil, ja oder?
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Beitragvon peregrinus2002 » So 11. Jan 2004, 14:42

Bei uns bevorzugen viele den Langenscheid, der kostet allerdings auch fast das doppelte.

Da ich aber nur den Gemoll habe, kann ich es dir nicht sagen...
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Beitragvon Clemens » So 11. Jan 2004, 15:05

Also ich habe den Menge-Güthling (das Langenscheidtteil :D) lieber als den Gemoll. Der Gemoll ist zwar für die Hauptbedeutungen eines Wortes sehr übersichtlich (sie sind in einem Kästchen hervorgehoben), aber den Rest finde ich unangenehm zum Suchen. Beim Menge-Güthling ist das besser.
Allerdings hat Peregrinus Recht, er kostet mehr als das Doppelte (ich hatte Glück und habe ein neuwertiges Exemplar bei ebay zum halben Preis ersteigert). Außerdem könnte er dich ärgern, wenn du Probleme beim Lesen der Fraktur hast...
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Beitragvon RM » So 11. Jan 2004, 16:01

Ich persönlich finde den Gemoll nicht besonders toll - den Langenscheidt allerdings auch nicht, es fehlen einfach zu viele Wörter ... Ich habe in Italien einmal ein Griechisch-Lateinisches Wörterbuch gesehen, das etwa den Umfang eines Georges-Bandes hatte, habe ich aber versäumt zu kaufen (war auch nicht billig). Zur Zeit wird von vivariumnovum.it der "Thesaurus Linguae Graecae" von Henricus Stephanus nachgedruckt: http://www.vivariumnovum.it/catalogo.htm. 8) RM
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Beitragvon Clemens » So 11. Jan 2004, 23:02

Man muss allerdings anmerken, dass RMs Ansprüche sicher nicht die niedrigsten sind...für den 0815 Griechen wie mich reichen sie auf jeden Fall...;-)
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Beitragvon RM » So 11. Jan 2004, 23:08

Dann ist es wohl auch egal, ob Du den Gemoll oder Langenscheidt benutzt. :P

Ansprüche?? Nein, der Fall ist nur so, daß ich, ehrlich zugegeben, das Griechische meist in Übersetzung lese (bei Homer, Platon etc. ist das oft genauso gut - vor allem geht es schneller!). Wenn ich aber mal was wie die Geoponika in die Hand nehme, finde ich 'ne Menge Vokabeln nicht ... 8) RM
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Beitragvon Clemens » So 11. Jan 2004, 23:14

Dann ist es wohl auch egal, ob Du den Gemoll oder Langenscheidt benutzt.

Naja, hinsichtlich des Umfangs schon. Allerdings gibt es für mich die oben genannten Unterschiede in der Benutzerfreundlichkeit...

Wenn ich aber mal was wie die Geoponika in die Hand nehme, finde ich 'ne Menge Vokabeln nicht ...

Soweit ich weiß, wurden beide Wörterbücher vornehmlich für den Schulgebrauch geschaffen, und irgendwie klingen die Geoponika nach auch im 19. Jhdt. nicht regelmäßig in der Schule gelesenen Werken.
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Beitragvon RM » Mo 12. Jan 2004, 01:55

Von den Geoponika gibt's glaube ich auch keine vollständige Übersetzung, aber egal.
Die Benutzerfreundlichkeit eines Wörterbuchs halte ich persönlich für weit weniger wichtig als Vollständigkeit oder Stellenangaben.
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Beitragvon Chrysostomus » Mo 12. Jan 2004, 17:35

Na ja, Ball flach halten - immerhin hat mich der GEMOLL problemlos durchs Griechisch-Studium geführt. Wer es denn umfangreicher haben möchte, dem sei die Anschaffung des LSJ (Liddle-Scott-Jones) empfohlen; ist (noch) DAS maßgebende wissenschaftliche Wörterbuch für Griechisch, ist allerdings Griechisch-Englisch und kostet ne Stange Geld. Ich habe daher - wohlwissend, dass man GRiechisch auf der Schule sowieso nicht mehr lehren kann - auf die Anschaffung verzichtet und bei meinen Seminararbeiten die Bibliotheksexemplare konsultiert.

Blickt man in den GEMOLL, der ursprünglich ja vornehmlich für den Schulunterricht konzipiert wurde, so enthält er vollständig das Vokabular von:

Aischylos, Aristophanes, Aristoteles, Arrian, Bakchylides, Demosthenes, Euripides, Herodot, Hesiod, Homer, Isaios, Isokrates, Lukian, Lykurgos, Lysias, Neues Testament, Pindar, Platon, Plutarch, Polybios, Sophokles, Thukydides, Theokrit, Timotheos und Xenophon.

Da vermisse ich - mit Ausnahme von Menander, von dem ja erst in jüngster Zeit größere STücke auf Papyrusfunden wiederentdeckt wurden - niemanden von den GRoßen, und nur um DIE kann es dem Humanisten gehen - jeder Gräzist kann sich glücklich schätzen, in seinem Leben auch nur einen Teil davon gelesen zu haben und man sollte kein bisschen der kostbaren Lesezeit für andere, minderwertigere Texte verschwenden.

Dass die Übersetzungen der Klassiker genauso gut sind wie die Originale, ist natürlich Quatsch, jede Übersetzung ist Interpretation des Übersetzers und bietet keinen unmittelbaren Zugang zum Text, sprachlich-stilistische Feinheiten gehen verloren, der Versuch einer kongenialen Übersetzung (z.B. Homer in deutschen Hexameter) geht häufig auf Kosten sprachlicher Genauigkeit, manche Formulierungen bzw. Wörter sind schlichtweg unübersetzbar usw. Allerdings geht es natürlich erheblich schneller ein Buch auf Deutsch zu lesen - das gilt ja auch für Latein - aber Bildzeitung kann man ja auch schneller lesen als die FAZ.

FAZIT: GEMOLL hat m. E. ein perfektes Preis-Leistungsverhältnis und ist selbst für Studenten des Griechischen für die häusliche Lektüre der einschlägigen Autoren völlig ausreichend.
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Beitragvon peregrinus2002 » Mo 12. Jan 2004, 19:19

@ Chrysostomus

Hattest du Griechisch schon an der Schule, oder hast du es an der Uni nachgeholt??? Anders gefragt, hatten die, die das Graecum an einer Schule gemacht haben, im Studium einen großen Vorteil gegenüber denen, die das Graecum (in meist ja doch kurzer Zeit) an der Uni nachgeholt haben? Würde mich deshalb interessieren, da zwei aus meinem (Crash)-Kurs auch über ein Griechischstudium nachdenken!
peregrinus2002
 

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