Liebhaber/-innen der Hellenenzunge,
die Wortelemente aus dem Betreff, die mein heutiges Problem ausmachen, haben wir schon mal im "Dativ-Klumpen"-Kapitel begutachtet.
An diesem letzten Novembertag geht es um folgenden Xenophon'schen Anabasis-Satz, und zwar um den Vorderteil. Thema: Kyros' Umgang mit Geschenken, die er erhält (Xen. Anab. 1.9.22, http://www.perseus.tufts.edu/hopper/tex ... ction%3D22):
δῶÏα δὲ πλεῖστα μὲν οἶμαι εἷς γε á¼€Î½á½´Ï á¼Î»Î¬Î¼Î²Î±Î½Îµ διὰ πολλά: ταῦτα δὲ πάντων δὴ μάλιστα τοῖς φίλοις διεδίδου, Ï€Ïὸς τοὺς Ï„Ïόπους ἑκάστου σκοπῶν καὶ ὅτου μάλιστα á½Ïῴη ἕκαστον δεόμενον.
Eine naive Annäherung à la Glis klingt so:
"Sehr viele Geschenke, glaube ich, erhielt er wohl als Einzelner/als einzelner Mann aus vielen Gründen:"
Die gedruckten Übersetzungen bauen da jeweils ein Vergleichsverhältnis ein. Worauf stützt sich das?
Zum Beispiel Oberbreyer:
"Geschenke bekam wol, wie ich glaube, Niemand so viel, als er, wozu der Veranlassungen gar viele waren;"
Brownson:
"Again, he received more gifts, I presume, than any other one man, and for many reasons;"
Ich würde für einen Vergleich einen Komparativ + Genitiv erwarten.
Wenn ich πλεῖστα hier als Adverb mit der Bedeutung "meistens" verstehe, bin ich auch nicht schlauer.
Wer weiß Rat?
Wohligen Sonntag!
Glis